Hat Psychoanalyse ein wissenschaftliches Fundament oder ist es "Geschwurbel" wie man so schön sagt?

4 Antworten

Freud, ihr Begründer, hat sich um ein wissenschaftliches Fundament bemüht und viel an Beobachtungen und theoretischen Überlegungen beigetragen. Und neben ihm viele Weitere. Es hat sich aber im Zuge der Modernisierung der universitären Psychologie mit strengeren methodischen Ansprüchen zunehmend gezeigt, dass das psychoanalytische Konzept nur schwer zu objektivieren und zu überprüfen ist. Hierfür sind einige Grundbegriffe nicht eindeutig genug und erscheinen Konzepte zum Teil zu widersprüchlich. Von daher wurde die Psychoanalyse als Theorie und auch als Behandlungsverfahren zunehmend an den Rand gedrängt.

Tamtamy  21.02.2023, 22:44

Falls du dazu bereit bist:
Bitte noch an die Wahl der 'hilfreichsten Antwort' denken! 😊

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Rotfuchs716  03.04.2023, 17:01

was wird denn mittlerweile im Vergleich zur Psychoanalyse als effizienter eingestuft?

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Tamtamy  03.04.2023, 17:39
@Rotfuchs716

Auch das thematisch ein weites Feld ...
Zeitökonomisch gesehen sind die Kurzzeittherapien effektiver. Aber natürlich hängt das auch davon ab, welche Zielsetzungen man hat (symptom-bezogen, Persönlichkeitsentwicklung ...).

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Einige Argumente, die für die wissenschaftliche Fundierung der Psychoanalyse sprechen, sind:

  • Die psychoanalytische Theorie wurde auf der Grundlage empirischer Beobachtungen und klinischer Erfahrung entwickelt.
  • Die Psychoanalyse hat einen Einfluss auf die Entwicklung der Psychologie und Psychiatrie sowie der Psychodynamischen Therapie gehabt.
  • Die psychoanalytische Praxis hat sich über Jahrzehnte hinweg bewährt und hat vielen Menschen geholfen, ihre psychischen Probleme zu lösen.

Die klass. Psychoanalyse hat viel zur Entwicklung von Therapie und der Auffassung des menschlichen Seelischen beigetragen. Dass sie sich weiterentwickelt hat, ist normal und auch gut. Die Evolutionstheorie hat sich seit Darwin ja auch verändert und sogar die Physik ist nicht bei Newton stehen geblieben.

Worauf ich sehr empfindlich reagiere, ist, wenn Leute, die keine Ahnung haben, sie weder studiert noch verstanden haben, sich anmaßen, sie zu kritisieren. Darum bin ich auch eine Gegnerin davon, sie im Schulunterricht zu leeeeeren. Auch die Lehrer haben zu 99% keine Ahnung davon und sie nicht mal ansatzweise verstanden.

Die Psychoanalyse ist viel zu schwierig, um von Küschenpüschologen beurteilt zu werden. Freud hat leider "den Fehler", dass er wundervoll schreiben konnte - Nobelpreis für Literatur. Man liest ein Buch von 400 Seiten, versteht scheinbar alles, um dann auf Seite 200 zu merken: man hat gar nichts verstanden. Und dann fängt man wieder von vorne an....

Und dann: was verstehst du unter "wissenschaftlich?" Definiere das bitte erst mal. Wenn man unter wissenschaftlich nur das versteht, was berechen- und messbar ist, ist die Psychologie unwissenschaftlich. Aber noch lange kein Geschwurbel.

Der Gegenstand der Psychologie ist nun mal ein ganz anderer als der der Physik. Es wäre unwissenschaftlich, wenn man Seelische Prozesse in Formeln packen wollte.

Naja mit Geschwurbel wäre der olle Sigmund nicht so eine große Nummer in der Psychoanalyse geworden!

Woher ich das weiß:Recherche