Hätte Helmut Kohl Gerhard Schröder geschlagen wer wäre vielleicht 2002 Bundeskanzler?

3 Antworten

Umgekehrt: Helmut Kohl war, wie Angela Merkel, ausgebrannt, Ideenlos und hätte sich mit Lösungen seiner "Blühenden Landschaften" und der Finanzierung der Deutschen Einheit aus der Renten- äh, sorry, Portokasse und des ausgleichs der "Portokasse" beschäftigen müssen. Auch hing die Wirtschaft schwer angezählt in den "Seilen" und die Arbeitslosigkeit verhies nichts gutes.

Reformen hätten der CDU aber nachhaltig geschadet und Mut dazu hatte er auch keinen. Genauso wenig Weitblick - das bewies er schon bei Amtsantritt damals, als er den von Helmut Schmidt angestoßenen Glasfaserausbau wieder stoppen lies, sogar, um Geld zu sparen, die Verlegung von Leerrohren für das spätere Nachrüsten unterband, um günstiger das Kabelnetz ausbauen zu können, damit wir heute alle in die "Röhre" schauen können...

Wenn du mal schaust, was Kohl damals überhaupt noch an Wahlkampf machte, kommst drauf, daß er gar nicht mehr gewinnen wollte. Das haben damals sogar seine Wähler "kapiert"...


BobbyJason809 
Fragesteller
 10.02.2022, 15:38

Das ist mir bewusst aber mich hat die Frage interessiert was wenn...

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Digibike  10.02.2022, 17:30
@BobbyJason809

Beantwortete doch schon, daß Kohl keinen Wahlkampf mehr gemacht hatte - im Verhältnis zu den vorherigen, oder? Kohl wollte nicht mehr - zuviele Baustellen und zuwenig Inspiration. Von daher hätte er keine Amtszeit mehr durchgehalten - schon allein eine Wahl von Ihm wäre Utopisch gewesen. Dazu hätte alle "daheim" bleiben müssen - damit wären die CDU-Stammwähler das zünglein gewesen, um Ihn nochmal, entgegen jeder Vernunft und seinen Willen, zu wählen. Heißt aber nicht, daß er die Wahl angenommen hätte - da hätten Sie wohl einen anderen nehmen müssen... Mühsig, über sowas zu diskutieren.

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Spikeman197  04.11.2022, 20:56

Gutes Posting, aber dem letzten Absatz kann ich nicht zustimmen. Wie kommst Du darauf? Die ganze CXU und auch sein designierter Nachfolger Schäuble waren 97 überrascht, als Kohl meinte, dass er noch mal antreten will, aber niemand hat sich getraut, gegen Kohl zu rebellieren! Nicht mal als klar war, dass es eine starke Wechselstimmung gibt und die Leute wen neues haben wollen, konnte ihm das klar gemacht werden! Es wäre es ein Leichtes für ihn gewesen Platz für Jüngere zu machen. MMn wollte er das aber nicht, ODER vllt. konnte er es auch einfach nicht...Aber 'gedrängt' hat ihn niemand!

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Digibike  04.11.2022, 21:50
@Spikeman197

Danke, aber faßte nur die damalige Politik zusammen, die allzugern durch die "Rosa Brille" gesehen wird, ohne den Hintergrund zu "Beleuchten"... Wie ich darauf komme? Nun, ich hatte 4 Wahlkämpfe von Kohl und der CDU mit erlebt. Der 5.te war, wenn er den wirklich wollte, komplett von der Realität enteilt: Vorher gefühlt 3-fache Plakatmenge gegenüber anderen Parteien - bekommen als Sieger der letzten Wahlen ja genug aus dem "Pott" bezuschußt... Bei dieser Wahl keine Aussage zu den Problemen, keine zu den Zielen, alles nur Nebulös "Helmuth Kohl". Vielleicht war das auch seine Taktik, um den Schaden von der Partei abzuwenden - die nötigen Reformen mußten ja gemacht werden - wer auch immer, würde es ewig anhängen - HartzIV, Leiharbeit... sind so Stichworte, die sicherlich nicht Perfekt umgesetzt wurden, ganz sicher auch nicht Sozial ausgewogen, hätten ganz sicher auch nach dem ersten "Greifen" nachjustiert werden müssen - das blieb aber aus und die CDU tat ja alles, um dieses Nachjustieren zu vereiteln. Kein Vorgehen gegen drakonische Maßnahmen wie 100%-Sperre des Existensminimums, was Gerichte ja feststellten. Erst gegen Ende, knickten Sie ein, weil Gerichte dies in der Form überhaupt nicht zulässig einstuften. Mindestlohn war das nächste Thema, was die CDU und Merkel aussassen. Dabei hätte man mit HartzIV einiges bewegen können, wenn Reformen in der Richtung fördern mehr passiert wäre. Wenn ich aber als H4´ler 50 € weniger bekomm, wie wenn ich einen "dollen Job" annehme, dafür aber den Streß mit ins Geschäft und Auto usw.. habe, was passiert dann? Auch das anrechnen von Vermögen, daß man Legal vorher erworben hat und versteuert wurde, in HartzIV - was in meinen Augen einer Enteignung gleich kommt... Und gleichzeitige Propagieren der Privaten Altersvorsorge (witzig, wenn dieses letztlich dann eingerechnet wird als Vermögen und nur ein "Freibetrag" pro Jahr) + massiven Ausbau der Leiharbeit - wie war das doch gleich? Ursprünglich max. halbes Jahr, dann muß er abberufen werden oder der Betrieb ihn übernehmen - heute können Werke (BMW im Osten z.b.) können mit 30 % Leiharbeiter-Belegschaft fahren - im Prinzip beliebig lang... Hat ja mitunter Gründe, warum die Wirtschaft plötzlich so florierte und wir im Ausland als Billigheimer verschrien sind und immer massivere Probleme mit der Rentenkasse bekommen! Ich-AG´s sind Selbstständige per Definition. Ob so ein Ich-AG´ler mit Stundenlöhnen teilweise um 6 Euro, wen man es mal ausrechnet, letztlich viel in die Altersvorsorge zahlt? Angesichts dessen, wie hoch der Anteil dieser Ich-AG´s bei den "Zombi-Firmen" ist? Tja, die fehlen im Beitrag, aber werden mit Renteneintritt nicht "den Löffel" abgeben - folglich auf unser System, in welcher Form auch immer, dann zurück fallen. Wir haben ja heute schon genug ehemalige Selbstständige, die sich Ihre Private Krankenversicherung nicht mehr leisten können und entweder gekündigt oder soweit runter gefahren haben, daß im Prinzip nur noch OP´s abgesichert sind - und angewiesen sind auf Pensionierte Ärzte, die unentgeltlich noch weiter, für solche Fälle, praktizieren... Ähnliches wird uns auch dort bevorstehen. Absehbar - aber jetzt ist halt gut verkaufbare "Vollbeschäftigung"... Und was Aufstocker in der Rente einzahlen, kann man sich auch ausrechnen. Im Gegenteil, man hat es einfacher gemacht, daß die Topverdiener, deren Rente eh gedeckelt ist, es leichter gemacht, sich aus dem System zu "verabschieden". Dazu noch die "Fremden" Leistungen, man kann ein System auch "kaputt" rechnen... Andere Länder haben auch Demografische Entwicklung, ähnlich unserer. Aber da muß jeder einen festen %-Satz einzahlen. Unabhängig ob er Angestellter, Arbeiter, Selbständiger oder Beamter ist. Er hat im Gegenzug einen Anspruch, auf einen Renten-Betrag, der entsprechend aber Gedeckelt ist. Wer deutlich mehr verdient, schafft sich zu seiner Schaffenszeit schon einen gewissen Standard und ein Polster, aber im Alter hat jeder ein Auskommen, mit dem er sein Leben würdig bestreiten kann - ohne Flaschensammeln o.ä... Aber das sind Abendfüllende Themen, die eh nur Oberflächlich betrachtet werden. Zurück fallen tut es aber immer auf Schröder und der SPD. Das ist aber viel zu einfach gedacht. Bequem, aber falsch und zu einfach. Der Hintergrund war und ist deutlich komplexer - aber damit hat man bei "Stammtischdiskussionen" eh ein Problem - da muß alles "logisch" und "Einfach" klingen - selbst nach 5 Bier - da scheitert eine tiefgreifende Analyse sowieso... ;-) Es gilt nur Schwarz/Weiß oder wie bei Studenten: Wie spät ist es? Moment, ich schau mal auf die Uhr... Keine Details - Sommer oder Wintersemester...?

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Spikeman197  04.11.2022, 22:03
@Digibike

emm, hat aber alles nyx mit Kohl zu tun!

Ja, es gab einen wahnsinnig großen Refornstau, den die KohlCXU nicht angepackt hat, aber die SchröderSPD. Die MerkelCXU hat davon wiederum pfofitiert.

Kohl konnte nicht, oder wollte nicht, WOLLTE aber trotzdem Kanzler werden...weil er eben (vermutlich) auf die Macht nicht verzichten wollte. Vllt. war auch der Wahlkampf nicht mehr so 'dynamisch' wie vorher...aber nicht weil er nicht 'wollte', sondern wenn, weil er nicht mehr 'konnte'.

Er 'wollte' (unbedingt) Kanzler bleiben, hatte aber weder anständige 'Angebote' dafür (und vllt. auch nicht mehr den Elan). Zu behaupten, er 'wollte' NICHT und hätte mit seinem 'Engagement' Schaden von einer 'ausgebrannten' CXU abwenden wollen, klingt iwie weit hergeholt und als wolle man Schaden, von Kohl abwenden!

Er hat die Erneuerung der CDU verhindert, jünge Talente, wg. Angst vor Konkurrenz abgesägt, nicht den Hut genommen, als es Zeit gewesen wäre zu gehen, seine interne Dominanz dafür ausgenutzt, eine 5. Kanditatur zu beginnen, obwohl alles dagegen gesprochen hat.

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Digibike  04.11.2022, 22:30
@Spikeman197

Abgesägt wurde er dann ja von seiner "Zieh-Tochter" Angela Merkel. Schon klar. Meine Wahrnehmung, angesichts dessen, was alles los war, war dahin gehend, daß er keine Lösungen hatte - ist wohl unstrittig - und Entweder gewinnen wollte und wirklich glaubte, angesichts der akuten Lage, daß dies, was er da "veranstaltete" genügen würde, was ich aber bezweifle, weil eben das kompletten Realitätsverlust voraus gesetzt hätte - CXU hat viele Stammwähler, die vorher gar nichts wählen, als eine andere Partei. Aber angesichts der Lage nur auf das Klientel zu setzen - da fehlt mir der Glaube zu... Oder eben, angesichts der angestauten Probleme abzutauchen, ohne daß es auf die Partei oder Ihn zurück fällt im Sinne von "drücken" uns - was letztlich ja auch geglückt ist... Kohl ist 16 Jahre Kanzler gewesen und Kanzler der Einheit und Schröder und SPD haften HartzIV und Konsorten an, was Merkel dankend annahm und 16 Jahre weiter führte...

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Kohl war ausgebrannt, außerdem war seine Frau 2001 tot aufgefunden worden. Da hätte er keinen Kanzler mehr gemacht. Außerdem war er durch die Parteispendenaffäre kaltgestellt worden.

Helmut Kohl bestimmt nicht. Der wäre wegen Körperverletzung angeklagt und zurückgetreten.