Gute Noten sind kein Indikator von Intelligenz, sondern von guter Anpassungsfähigkeit" - Prof. Dr. Hüther?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Ja, weil 71%
Nein, weil 29%

7 Antworten

Ja, weil

Anpassung an die Lehrer

Anpassung an deinen eigenen Lerntypen

Anpassung an die Aufgabenart und speziell wie diese gestellt und formuliert sind

Schwächen wie ADHS und LRS auch noch in die Noten einfließen

Gut angepasst meint auch sowas wie immer dem Unterricht folgen und machen was der Lehrer einem sagt

Ja, weil

Schulnoten kein Intelligenztest sind.

Noten werden danach vergeben, wie gut jemand auswendig lernen kann, wie gut jemand ein bestimmtes Thema verstanden hat und wie gut er es anwenden kann. Letzteres kann man üben, auch wenn man "nur" nen IQ von 85 hat.

Oft werden Noten auch danach vergeben, wie motiviert und engagiert jemand zum Zeitpunkt der Benotung ist. Als Beispiel: Ich arbeite an einer Grundschule und habe dort einen 3. Klässler, der in sämtlichen Mathe-Diagnose-Tests die am Computer stattfinden (quop und ähnliche) prinzipiell immer zwischen 90 und 100 % erreicht. Auch Kopfrechenaufgaben die man ihm so gibt, löst er richtig in Sekundenschnelle.

In schriftlichen Arbeiten ist seine beste Note wenn überhaupt aber eine 3, eher 4 oder 5. Warum? Weil er offenbar nicht gerne schreibt. Das empfindet er als anstrengend, auch wenn es nur Zahlen schreiben ist. Also löst er den Großteil der Aufgaben nicht, da es ihm zu anstrengend ist, das hinzuschreiben. Am Computer kann er klicken.

Die Leistungsbewertung ist uns aber zum Großteil vorgegeben. Wir kommen um die schriftlichen Tests nicht herum. Obwohl er der beste Rechner der Klasse ist, wird dieser Junge im Zeugnis keine 1 bekommen, da die schriftlichen Leistungen nicht dazu passen. Obwohl er es rein kognitiv verdient hätte.

Ja, weil

es einfach so ist, dass man angenommen sehr intelligent ist, aber nichts lernt trotzdem sehr schlechte Noten bekommt

Man kann aber sagen, dass Intelligenz eine gute Hilfe für gute Noten sind, denn man lernt leichter und schneller, wenn man intelligent ist...

Ja, weil

Definitiv.

Intelligenz ist Auffassungsgabe. Also wie schnell du etwas begreifst. Bei Schulnoten spielt das aber keine Rolle. Wenn du hochbegabt bist und kein Interesse am Fach hast hast du trotzdem schlechte Noten.

Einfaches Beispiel an einer Buchbesprechung.

Annahme:

Ein Hochbegabter kann sich beim durchlesen des Buches direkt alles merken. Der normal Begabte kann sich auch bei mehrmaligem lesen weite Inhalte nicht merken.

Wer schreibt die bessere Note wenn der hochbegabte das Buch gar nicht liest und der normal begabte das Buch einmal liest?

Du siehst, die Intelligenz hatte jetzt gar nichts damit zu tun, weil ein Vergleich ja nur eintreffen könnte wenn beide gleich viel tun.

Gute Noten in der Schule haben also diejenigen die mitmachen und lernen. Ob langsam oder schnell, bei dem Tempo in der Schule ist das unrelevant. Wichtig ist das mitmachen, der Fleiß.

Eher würde passen: Intelligentere Menschen müssen weniger Fleiß aufbringen um den gleichen Umfang neuer Inhalte zu lernen


Dyletime  15.11.2019, 17:59

Stimme ich fast allem zu, jedoch reicht allein der Fleiß nicht aus. Wenn du stumpf Vokabeln tausend mal nur durchliest, wirst du sie dir nicht gut merken können. Wenn du dir allerdings eselsbrücken und Verbindungen zu anderen Sachen erstellt, klappt das viel einfacher. Ebenfalls kommen gute Noten immer vom Lehrer an, heißt man kann beobachten wie und was der Lehrer bewertet und sich das zu nutze machen.

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Ja, weil

Wenn ich mir die Schüler, den Schulalltag und das Schulsystem generell heute so anschaue, hat Hüther absolut recht. Potentiale und Intelligenz werden nicht gefördert, sondern regelrecht unterdrückt.