Günstige alternative zum Bildvergrößerer (Rollfilm/Kleinbildfilm)?
Hallo!
Ich bin sehr angetan von der Fotografie mit Kleinbild-/Rollbildkameras und bin seit heute morgen dabei mich zu informieren, da ich noch nie Erfahrung mit der analogen Fotografie hatte. Nun möchte ich die Filme auch selbst entwickeln und vergrößern!
Jetzt habe ich allerdings gesehen, dass diese Vergrößerer (es ermöglicht durch optische Projektion, vergrößerte Papierbilder aus Negativen herzustellen) sehr teuer sind! Ich habe gesehen es gibt auch welche für rund 200 Euro, allerdings kann ich mir kein Gerät leisten, das mehr kostet als 100 Euro.
Somit kommt für mich die Frage auf, ob es vielleicht eine fortschrittlichere Version zum vergrößern von Papierbildern gibt, die nicht so teuer ist. Ich habe auch vom Scannen gelesen, allerdings weiß ich nicht, ob die Bilder da nur digital bleiben? Ich weiß, ich könnte sie dann auch ausdrucken, aber ich möchte ja den richtigen Prozess der Fotoentwicklung durchmachen. Es also auch mit den richtigen Chemikalien selbst entwickeln in der Dunkelkammer.
Ich bin für jede Antwort sehr dankbar, denn mit googlen komm ich nicht mehr weiter.. lach
Gespannte oOKatzeOo
3 Antworten
Mein Tipp wäre: Schau, ob du irgendwo mal reinschnuppern kannst, sei es bei einem Fotografen der noch Dunkelkammertechnik hat, oder ggf. bei einer Volkshochschule etc.. Zumal die Kosten für das ganze Gedöns mit Chemie nicht ganz billig sind. Dazu benötigst du eine (völlig Tageslicht freie!) Dunkelkammer mit Rotlicht und Schaltuhr usw....!
Vergrößerungsgeräte sind seit Jahren auf dem Schrottplatz gelandet, da keine Nachfrage nach diesen Geräten mehr existierte. In einer Schule bei mir um die Ecke sind letztes Jahr 12 funktionstüchtige Durst-Geräte weggeschmissen worden weil keiner sie wollte. Ich bin mir sicher dass du über ein Ebay-Kleinanzeigen-Inserat ein tadelloses Gerät gegen Versandkosten bekommst. Ich habe selbst ein Leitz Focomat im Keller (seit 25 Jahren unbenutzt), doch ist der Zustand renovierungsbedürftig, weshalb ich dir dieses Gerät nicht anbiete!
Wenn du das anfängst hast du zwar ein spannendes aber auch aufwändiges Hobby, aber in der Summe "reitest du ein totes Pferd", wie die Indianer sagen würden.
Wenn du die Bilder Vergrößern willst kommt du um den Vergrößerungsapparat nicht herum. Falls du das Mittelformat verwendest könntest du allerdings auch mal einige Versuche mit Kontaktkopien machen. Dazu legst du das Negativ direkt auf das Fotopapier, Schichtseite auf Schichtseite, beschwerst das Ganze mit einer Glasplatte und belichtest. Zum belichten genügt eine Schreibtischlampe. Die Bilder sind allerdings sehr klein, halt genauso groß wie dein Negativ.
Es gibt auch noch Mietlabore, in denen du deine Vergrößerungen herstellen kannst. Solche Labore sind allerdings selten geworden.
Du kannst natürlich deine Negative auch Scannen. Ein eigener Scanner der etwas taugt und die dazugehörige Software die auf modernen Rechnern läuft ist allerdings ähnlich kostspielig wie ein Vergrößerungsgerät. Du kannst deine Negative natürlich auch scannen lassen.Das Ergebnis ist eine Bilddatei wie aus einer Digitalkamera.
Analoges Fotozeugs bekommt man ganz gut bei Fotoimpex in Berlin, fotoimpex.de . Bekannte Händler sind unter anderem auch Nordfoto, Callumet, Lumiere-Shop, und Spürsinn.
Ansonsten bekommt man vieles heute nur noch gebraucht. Bei teureren Anschaffungen ist es schon sinnvoll Fachwissen zu haben und sich die Geräte vor dem Kauf anzusehen.
Vielen, viielen Dank für deine ausführliche und tolle Antwort! das hat mir sehr weitergeholfen und das mit dem Mietlabor wusste ich noch garnicht! Vielen Dank für deine Mühe :o)
Hi!
Einen günstigen Vergrößerer zu finden sollte kein Thema sein. Im großen Internetauktionshaus oder auch im Kleinanzeiger findet man sowas für sehr schmales Geld. Für unter 50 Euro sollte sich ein Vergrößerer finden lassen. Fotochemie bekommst du bei fotoimpex in Berlin (haben auch einen Onlineshop). Ansonsten frag mal im Forum von aphog.de nach. Eventuell findest du da jemanden, bei dem du dir eine Dunkelkammer mal anschauen kannst. Mit einem Vergrößerer allein ist es nämlich noch nicht getan. Du brauchst Schalen, Flaschen und diverses anderes Zubehör, auch zur Negativentwicklung. Ich habe eine sehr gut ausgestattete Dunkelkammer für unter 300 Euro bekommen - am besten kauft man sowas komplett, wenn sowas in der Nähe mal aufgelöst wird. Alles einzeln zu kaufen wird in der Tat dann doch recht teuer.
Zum Thema scannen: Ja, kann man machen - ist aber in meinen Augen ohne die Möglichkeit echte chemische Abzüge (Vergrößerer etc) zu erstellen Unsinn. Ich nutze einen günstigen Scanner zum "Sichten" der Fotos um keine Kontaktabzüge machen zu müssen und schaue, bei welchen Fotos sich eine Vergrößerung lohnt. Dann hast du ein digitales Bild, was du ausdrucken (lassen) kannst. Ich bin aber der Meinung, dass man dann gleich digital fotografieren kann. Die Auflösung von bezahlbaren Scannern ist mies. Gute Scanner liegen preislich im mittleren vierstelligen Bereich.
Ein Tipp wäre: Langsam rantasten. Kauf dir eine günstige analoge Kamera, die dir gefällt (wenn du nicht schon eine hast) und ein paar Filme und lass das Entwickeln und Vergrößern erstmal ein Fachlabor machen. Dann könntest du z.B. anfangen die Filme selbst du entwickeln und danach könntest du auch ins Vergrößern einsteigen. Du musst zusätzlich noch bedenken, dass analoge Fotografie je nach Ausprägung recht hohe laufendes Kosten für Filme, Papier, Chemie usw. mit sich bringt aber es ist ein sehr interessantes Thema!
Hey doch noch eine Frage: Woher bekommt man Vergrößerungsapparate? Bei Amazon gibt es keine. Und ich möchte nicht auf eine betrügerische Website reinfallen. Wenn du sagst es ist im Internet nicht sicher so etwas zu kaufen, dann hör ich auch gerne Vorschläge für Geschäfte in denen es soetwas vielleicht gibt.