Gm aber mit 15 anfangen Schach zu spielen?

2 Antworten

Wirst du nicht durchziehen.

Wenn du aber wirklich im Schach Ambitionen haben solltest, dann

  1. Such dir einen Trainer oder einen besseren Spieler, der dir Tipps geben kann
  2. Spiele Partien und überprüfe danach, was du falsch gemacht hast
  3. Eigne dir Eröffnungstheorie an, damit du nicht schon bereits in der Eröffnung verlierst
  4. Mach Taktikaufgaben (auf lichess.org, da kannst du kostenlos unendlich viele Aufgaben machen)
  5. Wenn du die Zeit und Lust hast, lese Schachbücher

Das würde ich dir empfehlen, um dich langfristig im Schach zu verbessern. Dir muss aber auch klar sein, dass die Reine Investition von Zeit dich nicht zum GM macht. Stell dir vor, du willst Programmieren lernen. Dann ist der GM - Titel so, als würdest du Call of Duty Programmieren. Was ich damit sagen will ist, dass man für den GM Titel so weitreichende Kenntnisse haben muss, dass es kaum möglich ist, diese neben einer Berufsausbildung zu erlangen.

(Langjährige Schacherfahrung, war in der Jugend auf zahlreichen Deutschen Meisterschaften, PS: der GM ist aber noch eine Unendlichkeit entfernt. )

Woher ich das weiß:Hobby – spiele Schach seit einem Jahrzehnt
jeilman 
Fragesteller
 30.11.2022, 09:46

aber wenn ich das durchziehe, in Kombination mit deinen Tipps, wäre das denn dann realistisch GM mit 24 zu sein?

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MentN  30.11.2022, 17:47
@jeilman

theoretisch möglisch. Praktisch ultra schwer. Nur möglich, wenn du auf sonstige Hobbys verzichtest und dir dein Schulabschluss nicht so wichtig ist, also ob er sehr gut oder so lala ist.

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Wenn Sie alle Voraussetzungen dafür mitbringen, ein Schachgroßmeister werden zu können, dann sollte Aussicht auf Erfolg bestehen.

Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.....

Ich wünsche Ihnen allzeit eine glückliche Hand für ihre Züge beim Schachspielen.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
RedBearUK  02.12.2022, 22:46

Es wird ein verdammt hartes Stück Arbeit, und es gehört auch ein großer Anteil Glück dazu.

Mit 15 war ich in einer ähnlichen Situation wie du. Jedoch hatte ich das Spiel bereits mit 8 Jahren erlernt und war bereits seit 3 Jahren im Schachverein mit einer Ingozahl von knapp über 100 (in Elo etwa 2000).

Ein Vereinskamerad (2 Jahre älter als ich) mit einer Ingozahl von unter 100 (je niedriger, desto besser) hatte damals beschlossen, die Schule aufzugeben und sich voll dem Schach zu widmen.

In vielen Partien (meistens freundschaftliches Blitzen aber auch drei gewertete Turnierpartien zwischen ihm und mir mit den Ergebnissen +0 =2 -1) hatte ich selten eine reelle Siegchance und diese Chancen noch viel weniger genutzt. Dennoch konnte ich ihn aber immer auf Schlagdistanz halten (circa 45 - 50 Prozent der Punkte in den "freien Partien" gegen ihn geholt).

Dieser Traum, einer der besten Schachspieler zu werden, begleitete uns beide und feuerte uns an. Im Verein waren einige Jungs, die meisten von uns zwischen 15 und 20 Jahren, die alle um die Ingo 100 hatten und uns gegenseitig auch nix genommen haben.

Es war auch die Zeit des Dr. Robert Hübner - seinerzeit Dritter der Weltrangliste und einer der möglichen Herausforderer für den damaligen Weltmeister Karpov. Ein heutiges Schachidol ist vielleicht Vincent Keymer.

Meine Eltern, so gern sie meine Leidenschaft für Schach geteilt hatten, haben darauf geachtet, dass ich einen ordentlichen Schulabschluss, ein Studium und eine Ausbildung erreiche und somit eine Lebensgrundlage schaffe.

Ende vom Lied? Der Vereinskamerad hat schachlich einen Erfolg geschafft - allerdings nur bis zum IM mit einer über viele Jahre gehaltenen Elo von 2300 - 2400 und entsprechendem Aufwand, was das Schach angeht, lebt seinen Traum ... ich hingegen lebe mein Leben :)

Die Deutungen bleiben euch überlassen.

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