Gitarrenlehrer Erfahrung?
Hallo Community,
Ich bin 16 und spiele seit 7 Monaten mein erstes Instrument, nämlich E-Gitarre (Yamaha Pacifica 112). Ich hatte ab 3 Monaten für 6-7 Stunden Spielzeit einen Gitarrenlehrer. Ich wollte schauen, was so ein Lehrer auf mein Spielen auswirken kann. Da will ich auf paar Punkte eingehen, hinterfragen.
1. Er sagte mir, dass ich mein Plektrum nicht so fest halten "muss", dabei war meine komplette Schlaghand verkrampft einschließlich meinem Arm.
Zupfen sollte ich erst dann üben dürfen wenn ich mit dem Plektrum umgehen kann???
2. Er gab mir einfache Übungen und sagte, dass ich keine Lieder lernen darf. Den Punkt verstehe ich ja einiger Maßen, aber ich habe in dem Zeitraum c.a. 3 Stunden täglich gespielt, da habe ich doch keine Lust, nur auf Roboterübungen. Seine Begründung war dafür, dass wenn ich seine Übungen beherrsche ich jeden Song auf richtiger Weise lernen kann.
3. Musiktherorie:
Das einzige was ich wirklich lernen konnte, war Musiktherorie. Doch warum sollte man dafür 80€ im Monat zahlen, wenn mir ein Musikstudent dasselbe für 20€ erklären könnte. Meine Meinung ist, wenn man Musiktherorie in einem kleinerem Spektrum lernen möchte, dann kann man sich das Geld sparen und das Internet nutzen. Durch eigene Recherche, geht der Stoff nach meinen Erfahrungen eh besser in den Kopf.
4. Haltung:
Das betrifft jetzt nicht nur meinen Gitarrenlehrer, aber jeder Mensch funktioniert doch anders und ist auch anders aufgebaut (Größe der notwendigen Körperteile und Flexibilität und was man bevorzugt...). Damit will ich sagen, dass jeder seine eigene Weise findet um sich auf seinem Instrument wohl zu fühlen, also es keine genaue Richtlinie gibt. Einschränkende Fehler beim Spielen sollten in der Haltung natürlich behoben werden, aber wieso gleich eine neue Haltung zeigen, nur weil man selber damit klarkommt und nicht die ganzen Möglichkeiten zeigen. Die besten Gitarristen spielen ja nicht alle in der ein und in der selben Haltung. Ich finde darunter sollten sich Gitarrenlehrer mal mehr Gedanken machen.
So war das schließlich mit meiner Greifhand, habe es bevorzugt den Daumen ein bisschen höher als in die Mitte des Halses zu platzieren, was bei meinen großen Händen kein Problem ist. Jimi Hendrix und John Frusciante benutzen ihn sogar zum spielen, aber ist laut ihm nicht optimal obwohl er selber sagt, dass er auf keinen Fall in der Liga von den besten Gitarristen mitspielt und dass bei 30 Jahre Spielerfahrung
Also spiele seit 7 Monaten jetzt und komme gut alleine zurecht und wenn ich nach Optionen und Lösungen suchen, dann benutze ich das Internet.
Als jemand der erst seit kurzem was mit Musik zu tun hat, kann ich meine Meinung nicht ausschließen. Die meisten Punkte handeln um meinen Gitarrenlehrer, aber ich kann mir vorstellen, dass es nur wenige gute gibt, weil es ja nur ein Beruf ist wie jeder andere und nicht jeder dafür gemacht ist Leuten etwas beizubringen.
Was haltet ihr von meinem Gedanken und welche Erfahrung habt ihr gemacht?
2 Antworten
Also zu meinem Lehrer kann ich fast nichts Schlechtes sagen.
Das was ich kritisiere ist, dass er mich relativ früh zum Blues Picking zwingen wollte, obwohl ich mir zu dem Zeitpunkt sagte, dass ich nie Blues Picking können wollte. Oder so wie du mit dem Plektron.
Ein guter Lehrer geht auf die Wünsche des Schülers ein, klärt aber auch auf, wenn sich seine Wünsche schwer mit seinen Zielen vereinbaren lassen. Dann liegt die Entscheidung Schüler welchen Weg er geht. Und auch seine Schuld, wenn er die falsche Entscheidung trifft. (Manche Lehrer machen das relativ ungerne. Sei es weil sie meinen das ihr Konzept strickt besser sei, oder weil sie Angst haben, dass sie einen schlechten Ruf bekommen, wenn der Lernerfolg beim Schüler wegen seiner Entscheidung ausbleibt.)
Man nimmt sich zudem keinen Lehrer, weil der einem erzählt wie man was spielen soll. Das findet man millionenfach im Netz. Man nimmt sich nen Lehrer, weil der nen Plan hat und einschätzen kann, was sinnvoll ist für den Schüler zu tun, und weil ein Lehrer Rückmeldung gibt und korrigiert.
Das er dich „gegen deinen Willen" zu einer vordergründig ungünstigen Haltung drängt, kann ich u.U. verstehen. Das schlimme an Fehlern ist ja, dass sie erstmal einfacher als die richtige Machart erscheinen. (Wenn sich das Richtige besser anfühlen würde, würde man ja auch automatisch das Richtige tun.) Man verbaut sich erst hinterher den Fortschritt für höhere Spieltechniken, wenn man gewisse Dinge nicht tut.
Was haltet ihr von meinem Gedanken
Meine Meinung ist, wenn man Musiktherorie in einem kleinerem Spektrum lernen möchte, dann kann man sich das Geld sparen und das Internet nutzen.
Dem stimme ich zu.
dass wenn ich seine Übungen beherrsche ich jeden Song auf richtiger Weise lernen kann.
Dem prinzipiell auch.
Es ist halt ineffizient und „gefährlich" anhand von Songs zu lernen. Aber wenn es dem Schüler so gefällt, dass er nur damit bei der Sache bleibt, warum nicht?
Es ist alles das gut, was dem Ziel und der Motivation des Schülers dient. (Nur sollte sich der Schüler dann auch um die entsprechenden Nachteile im Klaren sein.)
Hmmm also mit Punkt 2 bin ich nicht einverstanden. Ich denke Lieder sind wichtig und letztendlich soll es ja auch irgendwie Spaß machen. Es müssen nicht schwere Lieder sein. Das Plektrum zu benutzen und zu zupfen sind verschiedene Spieltechniken (es kommt auf das Lied an), also macht es schon Sinn, erst das Eine und dann das Andere zu lernen. Ich habe erst mit dem Zupfen angefangen. Musiktheorie ist auch wichtig aber keine Ahnung was ein angemessener Preis dafür wäre. Mit der Haltung hast du auch Recht, jeder spielt unterschiedlich, aber es gibt einige Tipps die man einhalten sollte. Der Daumen kann sehr wichtig sein, zum Beispiel, um ungewollte Saiten nicht erklingen zu lassen. Bin aber selbst noch mehr oder weniger ein Amateur.