Gibt's Fachkräftemangel nur im Handwerk?

8 Antworten

Nein, nicht nur aber auch. Oft wird auch unterschiedliches gemeint, wenn die Unternehmen und Politik Fachkräftemangel schreien.

Mal geht es um Fachkräfte. Mal geht es um billige Hilfskräfte, mal geht es um gut ausgebildete Spezialisten in bestimmten Themen. Das Ganze hängt auch ab von der Region, den zugehörigen Branchen usw.

Bei all der Panikmache um das Thema ist aber auch die Frage, ob einen das stören soll. Wir haben uns vor wenigen Jahren noch auf die Schulter geklopft Exportweltmeister zu sein und so viel Waren und Dienstleistungen über zu haben und aus dem Land zu schaffen.

Die Schere zwischen Arm und Reich ist mit steigender Produktivität in den letzten Jahrzehnten immer weiter auseinander.

Wir haben produktive Arbeitskräfte abgebaut und Verwaltung, Organisation und Management aufgebläht bzw. verdreifacht. Alleine das Rückgängig machen würde bedeuten, dass wir mit den aktuellen Arbeitskräften bei einer 15 Stunden Woche wären, wenn nicht täglich Millionen von Leuten in Meetings sitzen würden, wo sie nix beitragen und mit dem Handy rumspielen würden.

Von all den ab, wen trifft der Fachkräftemangel denn am dollsten? Unternehmer, die weniger Gewinn machen, die Politik über weniger Einnahmen. Der Bürger profitiert doch eher. Bessere Verhandlungsposition, was in besseren Arbeitsbedingungen und besseren Gehältern mündet. Und so wenig wie sich da tut haben wir noch keinen wirklich großen Fachkräftemangel.

Oder die Preise, die man dann ausrufen müsste wären zu hoch um Kunden zu bekommen. Dann heißt es aber schlecht, dass die Kunden auf diese Produkte und Dienstleistungen scheinbar verzichten können.

Sicher ist sowas wie die Pflege ein Thema, da haben wir aber sehr viele gut ausgebildete Leute, die den Bereich wegen den Arbeitsbedingungen verlassen haben und bei Besserung gerne wieder zurückkommen würden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Ich bin freiberuflich in der Baubranche tätig. Bauunternehmen suchen dringend Lehrlinge, bekommen aber nur sehr wenige Bewerbungen. In anderen , handwerklichen Berufen sieht es ähnlich aus. Die Anforderungen sind mit all den technischen Änderungen auch gestiegen.

Es ist eben oft richtig körperliche Arbeit notwendig, mitunter bei Wind und Wetter im Aussenbereich. Lärm, Schmutz und andere Einwirkungen gehen mit dem Handwerk oft einher. Wer will sich diese Bedingungen noch aussuchen ?

Viele der Menschen auf dem Bau, haben schon im Alter von 50 Jahren Probleme mit dem Rücken, den Gelenken. Es ist eben der körperliche Verschleiss.

Man kann im Handwerk gutes Geld verdienen, meist mehr als bei einem Bürojob.

Sicher bewerben sich auch Abiturienten im Handwerk.Oft sind es solche, die ein Praktikum vor ihrem Studium absolvieren. Wenn man später als Tapezierer arbeitet, braucht man kein Abi.

Am ehesten/meisten im Handwerk, denn im Kaufmännischen, oder bei Bürojobs kann man auch als Quereinsteiger recht schnell reinkommen, und einen guten Job machen.

Beim Kaufmännischen gibt es dann halt auch noch Groß- oder Einzelhandel, Bürojob, oder Verkäufer in einer Filiale usw. und als Vertriebler im GH ist vor allem eine gute Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit wichtig.

Viele Berufen, wo mehr körperlichen Einsatz benötigen, werden ganz dringend gesucht. Dazu zählt nicht nur Ausbildung

Der Fachkräftemangel ist allgegenwertig. Im Grunde haben wir überall einen Mangel and ausgebildeten Fachkräften.

Medizin, Pflege, IT, Handwerk, Gastronomie...