Gibt es Internetseite, die ganz neutral und nüchtern unsere jetzige Regierung analysiert?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es kann per Definition keine absolut netrale Informationsquelle geben, denn jeder Autor hat eine Meinung. Egal wie viel Mühe er sich gibt neutral zu formulieren, wird dessen Meinung in seinen Äusserungen immer zu finden sein.

Daher liegt es auf Seiten des Lesers, bewusst Informationen aus Quellen mit unterschiedlichen Meinungen zu lesen und sich aus dem Mix seine persönliche Meinung zu bilden.

Meine persönliche Meinung:

Die aktuelle Regierung ...

  • hat 2/3 - 3/4 (je nach Quelle und Messmethode) des Koaliationsvertrages ohne großes Tam-Tam umgesetzt (mehr als so manche Regierung überhaupt geschafft hat).
  • wurde gleich zu Beginn mit unvorhersehbaren Umständen in über 50 Jahre nicht mehr dagewesener Dimension und einen dadurch verursachten extremen Kostenfaktor konfrontiert (Corona, Russlands Angriff auf die Ukraine).
  • musste Dinge angehen, die die Vorgänger-Regierungen der letzen 30 Jahre bewusst auf Kosten der damals zukünftigen Generation nicht angegangen sind ... tlws. sogar zum "Verdecken" dafür Geld verschwendet haben.
  • wird insbesondere von der CDU/CSU für Dinge verurteilt, die die CDU/CSU noch selbst in der Vorgänger-Regierung beschlossen hat.

Ergänzend dazu:

  • Wenn ich mir die Leute so ansehe, die bei Politikern rumnörgeln, wenn die mal etwas nicht aus dem Eff-Eff wissen, so fällt mir auf, dass ausgerechnet hauptsächlich diese Leute nicht ihr eigenes Aufgabenfeld genug überblicken, um es effizient zu gestalten.
  • Es wird übersehen, dass ein Großteil der politischen Entscheidungen erst viel später wirken.
  • Es bemängeln Teile der Bevölkerung zu wenig Mitbestimmung, bemängeln aber gleichzeitig, dass das wichtigste Element dazu - der offene Meinungsaustausch - von Politikern aus der Regierung praktiziert wird.
  • Es wächst der Sozialneid in beide Richtungen in de Bevölkerung (Empfänger von Sozialleistungen werden pauschal als "Schmarotzer" angesehen, "Reiche" werden als "melkende Asoziale" angesehen)
  • Es nutzen zunehmend Teile der Bevölkerung lieber billige Polemik, statt selbst über die einfachsten Zusammenhänge nachzudenken.

Sicher habe ich der o. g. Liste einiges überspitzt formuliert, um den jeweiligen Punkt besser verständlich zu machen, aber eigentlich macht die aktuelle Regierung nur weniger PR als Vorgänger-Regierungen. Natürlich könnte man Dinge besser machen. Ich glaube aber nicht, dass eine andere Regierung das hätte besser gemacht.

IMHO ist das größte Problem in der Regierung die FDP. Die leistet gar nichts und schießt quer, um sich dann mit fremden Federn zu schmücken.

Die da oben haben keine Ahnung.

Die althergebrachte Floskel, wenn es sich wer einfach macht.

"Neutral" ist immer ein subjektiver Standard. Dennoch gibt es Kriterien für guten Journalismus.

Es geht ja auch um Fakten und Belege. Auch die Auswahl der Themen kann einseitig und parteiisch sein. Oder es wird eher umfassend berichtet. Meinungen sollten als "Kommentar" gekennzeichnet werden. Und nicht einfach in eine Nachricht untergeschoben werden.

Hier ist ein Test, der deine Fähigkeiten zum Umgang mit Medien testet:

https://der-newstest.de/

Politik hat immer mit Werten zu tun. Es gibt also keine objektive Politik. Auch wenn eine Internetseite auf dem ersten Blick nüchtern informiert - es steht immer eine Absicht dahinter - wie der Leser beeinflusst werden soll.

Was Dir wichtig ist, ist einem anderen u.U. egal . Ergo sucht sich jeder die Partei oder die Politiker, die am ehesten die eigenen Werte teilen.

Wer seinen Sprit fressenden Ferrari liebt, für den sind natürlich die Grünen zumindest inkompetent.

Wenn Dein alter Herr die Grünen für Böse hält, dann geht das schon weit ins emotionale und es wird schwierig mit ihm nach objektiven Argumenten zu diskutieren.

Dein Ansatz ist schonmal nicht falsch.

Viele der Probleme heute haben ihre Ursache in der Vergangenheit. Genau genommen fallen uns die 16 Jahre Stillstand gehörig auf die Füße.

Rot/grün hat damals beispielsweise die Energiewende beschlossen. Der Ausbau dessen wurde unter der Union nicht ernst genommen, genauso wie beispielsweise ein Heizungsgesetz. Das gibt es in Dänemark schon seit 2013, wir haben einfach mal 10 Jahre länger gebraucht...

Jetzt stelle sich mal einer vor wir hätten das mal durchgezogen... Die Sache mit Putin hätte direkt ganz anders ausgesehen...

Ja, massenweise.

Und nein, die Grünen sind nicht per se böse ubd an allem Schuld. Ich mag sie auch nicht besonders, aber ihnen grundsätzlich immer für alles die Schuld zuzuschreiben, ist absolut dämlich.