Gibt es im Arabischen eine Bewegung zu gendern?
Bitte KEINE Kommentare darüber, wie ihr Gendern findet. Dazu gibt es genug Fragen, dort könnt ihr eure Meinung für oder gegen Gendern kundtun.
Es geht mir nur um die neutrale und sachliche Information, ob es in der arabischen Sprache oder einem seiner Dialekte eine Tendenz gibt, zu gendern. Gerne wüsste ich dann auch, wie das funktioniert (also was das Äquivalent zum Gendersternchen etc. wäre). Oder ob es Gruppen gibt, die dafür plädieren, ob das Thema überhaupt besprochen wird oder bekannt ist etc.
Wer etwas darüber weiß, gerne antworten, über Quellen freu ich mich auch.
Kannst du Arabisch lesen? Das würde mir helfen, dir eine gute Antwort zu geben.
Ja, du kannst gerne Beispiele auf Arabisch dazu schreiben
3 Antworten
Also: "Klassischer" Rassismus, also Haß und Gewalt, ist oft ein Problem. Aber in Europa geht es ja hauptsächlich um "Alltags-Rassisums" , also wenn man Negerküsse ist, oder fragt woher man kommt, oder mal nicht vom Türsteher in einen Klub gelassen wird.etc.. Das ist in D was ganz Schlimmes - Und das ist in vielen "Südländern" total unerheblich. Und es ist dort ganz normal über der Rasse zu sprechen zu der man gehört. (Ich spreche insb. aus Erfahrung aus Ägypten&Kairo)
Und: Inselbewohnern macht die Klimaänderung wohl sorgen. Den Regierungen nur in offiziellen Reden, aber den normalen Menschen (>99% sind ja keine Insulaner) überhaupt nicht.
Hallo, ja, das gehört nicht zu Thema, war nur eine Antwort auf den Kommentar von Nazgul89
Lustige Frage: Zumindest in Kairo habe ich noch nie etwas übers Gendern gehört.
(Allerdings - immerhin: Im Arabischen gibt es ja in der 2.Person auch Männlich und Weiblich, auch in der Umgangssprache)
Und die Sprache ist ja dort auch heilig (Koran), daher würde ein offizielle Änderung der Grammatik wohl extreme Proteste hervorrufen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mode-Themen wie Gendern, Klimawandel, Rasse.... nur in Europa/USA interessieren, den Rest der Welt geht es am Arsch vorbei.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mode-Themen wie Gendern, Klimawandel, Rasse.... nur in Europa/USA interessieren, den Rest der Welt geht es am Arsch vorbei.
Das ist Quatsch. Rassismus ist ausserhalb Europas ein Riesenthema, und ein ernstes, ein oft tödliches. zumindest massiver Diskriminierung behaftet. Im Vergleich dazu nerven hier eher die Ausländer mit ihrem auf Rassismusopfer machen und ganz schlimm europäische Wichtigmacher. heisst nicht, dass es keine Nazi und Rassistendeppen gibt, aber wenige.
Wi e du oben liest, ist nicht Mal die arabische Strafe so sexistisch wie die deutsche. In den meisten Sprachen wird von vorneherein zwischen den Geschlechtern unterschieden. Erst recht in sexistischen Ländern wie Arabien, wo die Kontrolle der Frau gross ist. In Europa lief Frau aber einfach unter ihre Ehemann. Dass drückt sich alles auch in der Sprache aus, die die Kultur abbildet. Derzeit das Gendern in Europa, Ausdruck der Gleichberechtigung. Ohne Gendern in der Sprache ist Gleichberechtigung nur schwer möglich. Sie hat Entscheidenden Einfluss auf die Denkweise, wie ich selber erfahren habe.
Auch der Klimawandel beherrscht Teils die Regierungen. Es herrscht teils Panik, einfach unterschwellig, weil die Normalo Leute zum Teil nicht oder schlecht informiert snd ud neben den Alltagssorgen keine Energie haben etwas zu tun. Können sie auch selten.
Was will eine kirgisischer Bauerfamilie mit kaum Konsum gegen den Klimawandel und den zunehmenden Wassermangel auch tun? Die zunehmende Düerre und die Aussichtslosigkeit? Bitte um Ratschlag.
Oder die Inselbewohner, ausser weg zu ziehen, wenn es nicht mehr geht, die Überschwemmungen zu häufig werden? Wenn sie denn Geld und Energie haben.
Solange Frauen dort nicht ohne Kopftuch aus dem Haus gehen oder ohne Genehmigung des männlichen Vormunds das Land verlassen dürfen, haben die ganz andere Probleme als geschlechtergerechte Berufsbezeichnungen.
Kennst du dich mit der arabischen Sprache gut aus und bist da im aktuellen Diskurs bewandert oder ist das gerade nur so eine Vermutung von dir?
Ich geh mal stark davon aus, dass diese Person das gar nicht weiß und einfach so geantwortet hat.
Die ganze arabische Gesellschaft ist noch garnicht soweit, dass sie solche first word Probleme angehen kann.
Die Frauenrechtler in der Arabischen Welt kämpfen noch dafür überhaupt arbeiten gehen zu dürfen. Beim Gendern kommen die frühestens in 100 Jahren an.
Du hast mir quasi wieder das Gleiche geschrieben. Weißt du es oder gehst du nur aufgrund der aktuellen politischen Situation davon aus, dass es so sein muss?
Du könntest genauso gut fragen: "ist in Somalia die Low Cab Diät weit verbreitet?" Antwort: die sind froh wenn sie überhaupt was zu essen haben.
Deine Antwort zeigt, dass du es tatsächlich nicht weißt (was auch total in Ordnung ist, aber wieso dann antworten, wenn der Fragesteller tatsächliche Infos zu dem Thema sucht?). Mit vielen Frauenrechten sieht es prekär aus, aber das heißt nicht, dass Forderungen oder Gespräche zu diesem Thema nicht existieren. Nicht alle Frauen in allen arabischen Ländern sind gleich. Genauso wie in Somalia nicht alle Menschen hungern.
Schau dir mal ilovehermines Antwort ganz oben an. So eine Antwort habe ich gesucht.
In Ländern wo Transpersonen gesteinigt werden, und Frauenrechtlerinengefoltert oder getötet werden, führt eine Forderung nach gendern in der Sprache bestenfalls zu Unverständnis. Oder ist schlimmstenfalls lebensgefährlich
Wo Femizide so weit verbreitet sind ist gendern kein Thema.
Und trotzdem existieren von wenigen Personen diese Forderungen. Es ist allerdings kaum verbreitet. In den Medien wird es seit ein paar Jahren trotzdem hin und wieder diskutiert. Wenn du nie in den arabischen Medien unterwegs bist, dann versuch doch nicht mich zu überzeugen, dass das Thema nicht existiert. Ich habe in meiner Antwort arabische Linguisten als Beispiele genannt, die es fordern. Eine aus Jordanien und einen aus Palästina. Ich habe geschrieben, wie manche Regierungen auf weibliche Berufsbezeichnungen umgestiegen sind. Ich habe den Hashtag genannt, unter dem der Fragesteller mehr finden kann und wo das Thema diskutiert wird. Es ist wenig, aber du kannst doch nicht behaupten, dass es nicht da wäre, nur weil dir Steinigungen und Femizide bekannt sind, die ein großes Problem in einigen Ländern sind, was aber nicht heißt, dass es die andere Seite in diesen Ländern nicht geben kann oder es "kein Thema" sei, wenn es offensichtlich ein Thema ist und es dafür Quellen gibt. Siehe meine Antwort.
Die Überlegungen kommen hauptsächlich von westlichen "Gernderforscherinen", weniger von der lokalen Bevölkerung.
Das ist eigentlich auch nur postkoloniales Besserwissertum.
Ich bleibe dabei, wer fürs Autofahren gefoltert wird, hat andere Sorgen als sich Gedanken zu machen wie der geschächtneutrale Plural von Aktivist lautet.
Ich bin selbst Jordanierin und dort geboren, habe dort auch die Hälfte meines Lebens gelebt. Ich spreche aus Erfahrungen. Aber ich stimme dir in einem Punkt zu: Es kommt weniger aus der Bevölkerung, sondern aus der Wissenschaft, d.h. soziale Schicht und Bildungsgrad spielen eine große Rolle. Dass es unbedingt eine westliche Prägung muss, stimmt allerdings nicht unbedingt, auch wenn westliche Einflüsse bzw. Globalisierung im Ganzen sicher eine große Rolle spielen. Dennoch war die Frage, ob so ein Thema dort überhaupt bekannt ist oder es da was gibt, und das gibt es. Du hast das mehrfach mit Nein beantwortet, was einfach nicht richtig ist. Die Gegenbeweise wurden genannt.
Und nochmal: Wirf nicht alle arabischen Länder in einen Sack. In den meisten wird niemand fürs Autofahren gefoltert. Das ist dir sicher bekannt.
Mir geht es um gendern, aber danke für diese Infos