Gibt es forschende Berufe ohne Studium?

5 Antworten

Huhu,

Zum Beispiel Biologie, Physik oder Chemielaborant findest in vielen Laboren in der Forschung und Entwicklung.

Grüße Anna

Wenn man nicht gerade selbst/privat 'forscht' werden in D traditionell Akademiker damit beauftragt. Aber in ForschungsGruppen gibt es natl. viele Leute, auch mit unterschiedlichen Qualifikationen. Wer dann welchen Teil übernimmt, hängt dann nicht nur vom Abschluss, sondern auch den Fähigkeiten ab.

Bei mir an der Uni (Chemie) gabs ne CTA die regelmäßig in Veröffentlichungen genannt wurde, weil an der Forschung beteiligt war.

Es müsste aber wohl trotzdem jemand mit einer höheren Qualifikation sein, im Labor ein technischer/LaborAssisten oder zB ein Techniker.

Im Ausland ist wohl diese Hirarchie per Ausbildung nicht so streng. Mein Bro hat mal einer CTA bei der Bewerbung nach UK geholfen, die dann dort einen LaborleiterPosten übernommen hat, was in D normalerweise nur ein (promovierter) Chemiker tun würde. Wobei ich nicht genau weiß, WAS sie dann da machen musste, vermutlich eher StandardAnalysen und Produkt/StoffÜberwachung, weniger Forschung selbst.

Es wurden hier ja bereits einige Ausbildungen genannt...

Hier aber noch etwas grundsätzliches. Forschung ist heutzutage kein Alleingang. Daher gibt es hier auch vielfältige Möglichkeiten daran teilzunehmen. Hier fehlt mir noch dein Input, was und noch wichtiger auf welche Art und Weiße genau du denn Forschen möchtest.

Ich schreibe es einmal überspitzt. Du kannst in einer Forschungsabteilung die Reinigungshilfe oder Manager sein. In beiden Fällen wirst du kaum am eigentlichen Forschungsthema arbeiten aber in Forschung und Entwicklung tätig sein. Und dann gibt es noch alle Grauzonen dazwischen und hier solltest du dir auch erst einmal bewusst sein, welche Aufgabe du hier einnehmen möchtest. Hier ein paar Beispiele:

Du könntest der Mess-Experte sein, der in verschiedenen Projekten beauftragt wird Dinge zu vermessen aber nicht speziell einem Projekt zugeordnet ist.

Du könntest der Projektleiter sein. Dieser hat oftmals gar nicht so viel Ahnung von den Forschungsdetails, sondern versucht das eine oder mehrere Forschungsthemen einfach nur zu koordinieren.

In den meisten Fällen sind an einem Forschungsthema viele Experten beteiligt. Hierfür musst du nicht studiert haben, solltest dann aber gute Erfahrungen gesammelt haben, damit deine Meinung auch gefragt ist.

In unserer Abteilung gibt es 3 Leute die nicht studiert haben (einer davon hat aber einen Techniker). Dann gibt es noch 3 studierte Leute und 2 Doktoren (davon ist einer unser Vorgesetzter). Also recht bunt gemischt. Übrigens verdienen alle fast das Gleiche (maximale Spanne von +/-10 %). So gesehen hat also jemand mit Ausbildung über die Lebenszeit mehr Geld verdient als ein Doktor.

Auch solltest du dir im Klaren werden, was du denn gerne Forschen möchtest bzw. was du dir darunter vorstellst. Je näher du der universitären Forschung kommst gibt es oft Dinge wie: zähle 2 Jahre lang täglich Millionen von Mücken-Larven unter dem Mikroskop. In der Industrie sind Forschungsprojekte oft weniger Grundlagenorientiert. Im letzteren Falle sind auch die Mehrheit der nicht studierten Leute zu finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mitarbeiten kannst Du mit sehr vielen Berufen.

Verantwortlich wissenschaftlich Forschen ohne akademischen Ausbildungabschluss, das wird schwierig. Schon deshalb, weil Dir die Anerkennung versagt bleiben wird. Darauf wird peinlichst geachtet, egal wie gut oder sensationell Deine Ergebnisse sind.

Wenn Du nur Hilfskraft sein möchtest (in einem Labor etwa), dann sicher.

Als Forscher aber, dessen Ergebnisse andere erst zur Kenntnis nehmen, nachdem sie in anerkannten Fachzeitschriften publiziert sind, wird man ohne vorheriges Studium heute nicht mehr ernst genommen.