Gibt es die Dinge auch, wenn niemand da ist um die wahrzunehmen?

7 Antworten

Die Vorstellung der Welt als "Illusion" hat ihren Reiz, weil es ein ziemlich barrierefreier Weg wäre, heil aus der Sache raus und in ein Jenseits zu kommen.

An philosophischen Werken fällt einem natürlich Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung" ein. (Ich bin leider außerstande, es zu lesen.)

Diese Weltanschauung nennt sich ja Idealismus, und genau da kommen mir Zweifel, weil das, was wir uns da "vorstellen", nun weißgott alles andere als ideal ist. Da ist auch viel zu viel Kausalität, mit der wir klarkommen müssen.

Vor allem das spricht dafür, dass es die Dinge, die wir sehen, wirklich gibt, also auch unabhängig davon, ob wir sie sehen oder nicht.

Dass unser Gehirn dafür ein paar Übersetzungen vornehmen muss, ist nicht gar so spektakulär. Vom Kantschen "Ding an sich" würde ich mir keine großen Überraschungen erwarten.

Ich denke das Experiment "schrödingers Katze" wird dir da aufschlussreiche Informationen liefern . Einstein sagte einmal der Mond ist nur da wenn man auch hinsieht . Sonst wäre er nicht da 😂

Es gibt Dinge natürlich noch wenn sie da sind aber wenn niemand da ist um sich zu fragen , und es keine Gedanken gibt dann gibt es den Gegenstand vermutlich auch nicht im Sinne von "wie wir ihn kennen" .aber in was für einer Position es sich dann befindet also was es ist wenn wir darüber keine schlüsse ziehen , das kann ich dir auch nicht sagen . Zumindest nicht anderes als es exexriert einfach . Und die Existenz selbst ist auch nur etwas was wir glauben wer sagt das es eine Existenz überhaubt gibt ☕🍓

Lg und miauuuz

LionDaMahr6200  07.10.2023, 12:30

Sry für die Fehler . Brauch erstmal 1L Kaffe bruuuu

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Erinnert mich an das hier: Wenn ein Baum im Wald umfällt, aber keiner bekommt es mit, ist er dann wirklich umgefallen?

Aus meiner Sicht, kann man zwei Positionen vertreten.

In der einen akzeptiert man, dass auch Dinge real geschehen, von denen man selbst keine Notiz nimmt. Der Baum ist also umgefallen, egal ob jemand das bemerkt oder nicht.

In der anderen geht man davon aus, dass nur das was das Ich wahrnimmt real ist. Ist ein wenig so wie das aus Star Trek bekannte Holo-Deck. Also eine simulierte Welt in einem begrenzten Raum. Die Information über den Baum existiert dann erst, wenn sie von mir wahrgenommen wird.

Ein ganz anderer Aspekt bietet zudem die Quantenphysik, Stichwort Schrödingers Katze. Hier können sogar gegensätzlichen Zustande gleichzeitig existieren, bis eine Beobachtung Klarheit schafft. Der Baum steht und fällt gleichzeitig. Und erst wenn man hingeht und nachschaut kann man sagen ob er noch steht oder umgefallen ist.

Die Frage ist aus meiner Sicht auch nicht, was real und was simuliert ist oder ob etwas existiert oder nicht. Die Frage ist eher, macht es für mein Leben einen Unterschied wenn es so oder so wäre?

Und da ist meine Antwort: Nein, macht es nicht. Zumindest solange nicht, bis ich mit Sicherheit wusste was existiert und was real ist.

Meine Sichtweise ist, wir sehen (im weitesten Sinne) sowieso nie die Dinge selbst, sondern immer nur ein paar Eigenschaften: Etwa das Licht, was sie aussenden oder reflektieren. Insofern können wir eh gar nicht wirklich wissen, was die "Dinge" wirklich sind. Auch "anfassen" bedeutet nur, bestimmte Eigenschaften wahrnehmen, mehr nicht...

Zudem ist alles, was wir von unserer Umgebung wahrnehmen, immer eine Information aus der Vergangenheit, jegliche Information kann sich nur mit Lichtgeschwindigkeit zu uns hin bewegen. Das gilt letztlich sogar in unseren Gehirnen.

Wenn mir jemand sagt, der Mond war auch da, als ich ihn nicht sah, ist a) auch das eine Information aus der Vergangenheit und b) muss ich ihm das glauben, er kann schwindeln oder vielleicht war das, was er sah, ein Wetterballon... 😎

Wir als menschliche Gesellschaft leben von und mit dem Vertrauen untereinander, Wissenschaft basiert grundsätzlich darauf — oder hast Du jemals selber ein Atom gesehen?

Aber letztlich direkt "beweisen", dass Dinge da sind, auch wenn ich sie nicht sehe, kann niemand. Denke ich so still bei mir... 🤯😉

Existieren Objekte auch ohne Subjekte? Es kommt darauf an, oder?

Nein, es kommt nicht drauf an. Wahrnehmung beruht auf Datenverarbeitung der Reize, die Sinnesorgane in Signale umwandeln.

Es muss also erstmal ein Reiz existieren und der hat physikalische Ursachen. Ob nun Licht, das es nur wegen der Kernfusion in einem Stern gibt und weil es von Oberflächen reflektiert wird oder obs um andere Reize geht. Es braucht eine Ursache und die kann nur in der physischen, realen Welt liegen. Ein umstürzender Baum im Wald produziert auch dann Geräusche, wenn sie niemand hören kann, denn die Reibungen und Materialspannungen und Drücke erzwingen Schallwellen.

Genau solche philosophischen Zweifel an der Realität sind der Grund, warum ich Philosophie als lebensfremde Betätigung und damit als tendenziell nutzlos und gefährlich betrachte. Wer sich durch die Verliebtheit in philosophische Gedankengänge derart umfassend daran hindern lässt, die Realität zu beachten und in seine Erwägungen einzubeziehen, läuft Gefahr, völlig irrationale und nur scheinbar logische Schlüsse zu ziehen, die eben nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Damit ist dann die Grenze zur Religion überschritten.