Gibt es auf Ämtern (vor allem Sozialämtern; Arbeitsämtern) immer noch einige bis viele Schikane-Fälle, wieso eigentlich?

6 Antworten

Sozialamt kann ich nicht sagen, bei der Agentur für Arbeit gab's das zumindest vor zehn Jahren häufig und das wird auch heute noch so sein. Ich hatte als Ehrenamtlicher (Kolping) einige unfreiwillige Einblicke gewonnen - und Zeitfüller wie ABM-Maßnahmen, aber auch irgendwelche dösigen "Qualifizierungen" für Jugendliche, wo der "Dozent" Zeitung las und alle Jugendlichen "nix" gemacht haben waren damals noch Standard. Das dient eigentlich nur dazu, Statistiken zu beschönigen. Leider muss man es so sehen: die Kaffeetrinker der Arbeitsagentur sind selten eine echte Hilfe ------> die sind mit allem, was über den völlig gesunden 17-Jährigen mit guten Noten auf der Suche nach einer Lehrstelle hinaus geht heillos überfordert und werden dir nicht helfen können, sobald es um "mehr" geht.

Falsche Aussagen, verschleppte Informationsmitteilungen usw. sind meist (Ausnahmen bestätigen die Regel) jedoch nicht mal böswilliger Machtmissbrauch oder vorsätzliche Schikane, sondern hängen damit zusammen, dass in der Regel zu viele Stellen involviert sind und keiner weiß, was der andere macht. Die Agentur für Arbeit ist eine sehr schlecht organisierte Behörde mit unübersichtlicher Struktur, was sich dann rächt, wenn es um alles oder nichts geht.

Aus eigener Erfahrung kann ich empfehlen: Man sollte nur zu kirchlichen Bildungsträgern wie Kolping, Caritas und der Diakonie gehen - die haben gute Angebote und keine Angst, die reden da weder vom Herrgott noch machen sie da Werbung für die Kirche. Sie sind einfach nur engagierter und motivierter als Verwaltungsangestellte, die Menschen als Aktenzeichen ansehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Schikane würde ich es nicht bezeichnen. Als Verwaltungsmensch erkläre ich dir mal die andere Sicht der Probleme:

  • Personalmangel
  • Personalwechsel

Gerade in Ämtern, in welchen Behörden mit viel Geld, Menschenleben und Lebenssicherung zu tun haben gibt es einen unglaublich hohen Stellenwechsel. Allein auf der Stelle, auf der ich sitze, saßen in den letzten 3 Jahren 5 verschiedene Leute. Nach fast einem Jahr habe ich hier auch keine Lust mehr.

Es gibt eine unglaublich hohe Arbeitsbelastung, man bekommt als erste Anlaufstelle natürlich die ganzen (zurecht) aufgebrachten Bürger am Telefon oder auch am Platz direkt ab, Fehler werden nicht toleriert.. auch wenn man ein Thema noch nie gemacht oder falsch erklärt bekommen hat und zu alledem zahlt der öffentliche Dienst nicht gut.

Ein perfektes Beispiel sind viele Jugendämter... innerhalb von 2 Jahren kann es sein, dass man nicht einmal denselben Ansprechpartner am Telefon hat weil dieser gekündigt hat.

Nun die Frage... WIE soll ein guter Service funktionieren wenn es keine konstanten Mitarbeiter hat? Genau... garnicht.

Es ist nicht möglich auf die Wünsche der Bürger einzugehen weil "der Stapel abgearbeitet werden muss". Somit dauert auch alles länger weil man bei 40 Bescheiden am Tag, am nächsten Tag wieder 50 dazubekommt, Rückstände von mehreren Hunderten noch auf dem Tisch liegen hat und immer das letzte abarbeiten muss.

Genauso ist das auch mit Kursen, Zeit für Bürger und individuellen Fällen.

Mal gaaanz davon abgesehen erschwert der Datenschutz die Zusammenarbeit mit anderen Behörden da die Amtshilfe auch immer begründet sein muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ...glaub mir einfach...

"Schikane" ist ein definitionsfähiger Begriff.

Es wird jedoch sicherlich nicht jeder Leistungsempfänger gesetzeskonform bzw. angemessen bzw. verhältnismäßig behandelt.

Kleosa 
Fragesteller
 09.08.2023, 12:08

du meist die Unterscheidung zwischen (unbequemer) pädagogischer Maßnahme und unzulässiger Maßnahme (außerhalb pädagogischer, juristischer Spielräume) ?

0

Ja die gibt es auch heute noch!

sozial Amt kann ich nicht wirklich gut beurteilen , aber ich habe schon mal gehört das sie sich quer stellen wollen wenn jemand einen Antrag stellt und man sich da schnell mal ein Anwalt suchen muss um Widerspruch zu stellen.

beim Jobcenter verlieren sie gerne Unterlagen und geben dann dem Kunden bzw Arbeitssuchenden die Schuld wenn es nicht klappt bzw. behaupten man käme der Mitwirkungspflicht dann nicht nach

und beim Arbeitsamt haben sie auch nicht immer einen freundlichen Ton! Sie schicken dann einen gerne mal in eine (sinnlose)Maßnahme und behaupten man wüsste nicht in welche Richtung man gehen will

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja.

Die sind aber nicht unnötig.

Ansonsten waren die Coaches, die Verwaltung und die Manager dieser Firmen auch Kunden der jobag. Das wirst du ja wohl nicht wollen