Geschwindigkeit drosseln?

6 Antworten

Ich erachte es als falsch sowas mit Zwang durchzusetzen, ich bin aber generell kein Freund von ständigen Verboten und ein solcher Eingriff kommt für mich einem Verbot gleich.

Es gibt die StVO an welcher man sich als Fahrer zu halten hat, wer das nicht tut muss mit den Konsequenzen leben können. Wegen wenigen, die es mit der Geschwindigkeit übertreiben direkt alle zu "bestrafen"? Das erachte ich als falsch.

Mit Geschwindigkeitsüberwachungen in Form von Blitzern ist m.E. genug getan um die Geschwindigkeit besonders Innerorts zu überwachen, da braucht es nicht noch zusätzlich manipulative Eingriffe

Natürlich könnte man jetzt mit dem billigen Argument kommen "wenn du dich ja eh dran hältst würde es dich sowieso nicht betreffen", aber doch, auch mich würde ein solcher Eingriff betreffen.

Weiter würde eine solche Technik zwangsläufig dazu führen das sich früher oder später jemand dran vergeht und das ganze von 50km/h noch weiter runter regulieren möchte, aktuell wäre da der "Klimaschutz" das Hauptargument welches vorangehen würde. Zudem könnte man sich sicher sein das eine solche Technik nicht nur auf die Ortseinfahrten begrenzt wäre, irgend ein Spinner würde das dann bei jedem Schild für das Tempolimit fordern.

Nein, sowas braucht es nicht, dafür gibt es die StVO und wer sich nicht dran hält muss mit den Konsequenzen leben. Man muss den Menschen von staatlicher Seite nicht permanent das Leben mit Zwängen und Verboten vorschreiben und den Menschen auch ihre Freiheiten lassen.

Nein.

Es gibt auch innerorts Strecken, auf denen Tempo 60 erlaubt ist. Da wäre eine Gängelung auf 50 km/h nicht akzeptabel.

Wenn man jetzt argumentiert, dass man auch diese Tempoabschnitte automatisch erkennen könnte, dann kann man die Frage auch gleich dahingehend abändern, dass nicht nur Ortseingangsschilder, sondern sämtliche Geschwindiglkeitsbegrenzungen innerorts und außerorts erkannt werden und das Auto technisch gedrosselt werden sollte. Da kann ich nur anderen Antwortenden hier zustimmen, dass die Technik da noch nicht 100% fehlerfrei ist.

Außerdem müssten Fahrzeuge, die von Personen geführt werden, die Sonderrechte nach § 35 StVO in Anspruch nehmen, von der Technik ausgenommen werden. Da die Inanspruchnahme von Sonderrechten eine menschliche und keine technische Entscheidung ist, ist eine Automatisierung dahingehend nicht möglich.

Zu guter Letzt stellen geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitungen (bis 20 km/h) auch nur eine geringfügige Ordnungswidrigkeit dar. Ich halte es nicht für verhältnismäßig, diesen Verstößen durch eine 100%ige Einschränkung der persönlichen Entscheidungsfreiheit zu begegnen.

Dazu wurde die Bremse erfunden und jeder kann das machen. Es wurde nicht verhindert, dass man die Autogeschwindigkeit am Ortseingangsschild drosselt. Soll es automatisch geschehen? Wann wird diese "Drosselung" dann wieder aufgehoben und was ist mit Orten, in denen nach dem Ortseingang schneller als 50 gefahren werden darf?

Ist jetzt die Zeit reif dafür?

Nein. Auch in 2023 ist Schildererkennungssoftware noch nicht 100 % zuverlässig.

Ich wünsche dir viel Spaß, wenn dein Auto bei 100 km/h auf der Landstraße plötzlich den Anker wirft, weil die Software irgendein Objekt am Straßenrand fälschlich als Ortsschild interpretiert hat.

Das wäre auch hinsichtlich der Schuldfrage interessant, wenns dabei zu einem Auffahrunfall kommt. Denn wenn man ohne Grund plötzlich scharf bremst, ist man bekanntlich schuld am folgenden Auffahrunfall. Gibst du die Schuld dann an den Autohersteller weiter?

Und im Winter, wenn die Schilder verschneit sind... jedem denkenden Menschen ist anhand des Umfeldes klar, dass er innerorts ist. Der Software nicht, die fährt evtl. mit 100 weiter.

Also, man könnte sich als Fahrer sowieso nicht auf die Software verlassen.

Oh, und wie machst du es mit den Durchgangsstraßen, die zwischendurch mal nen Kilometer durch den Wald führen und 60 km/h oder gar 70 km/h erlauben, aber technisch noch "innerorts" sind?

Mal ganz ehrlich: Wer nicht in der Lage ist, ein Ortsschild zu erkennen und die Geschwindigkeit seines Fahrzeuges entsprechend zu drosseln, sondern dafür eine Software braucht, ist nicht fahrtüchtig und hat am Steuer nichts zu suchen.

Ich wäre eher dafür, mehr Blitzer aufzustellen. Wer fahren kann, kann ungestört weiterfahren und wer zu blöd ist, am Ortsschild auf 50 zu bremsen, entrichtet halt regelmäßig nen Beitrag an die Staatskasse. Finde ich fair.

Caloudis 
Fragesteller
 27.11.2023, 12:09

Nur zur Aufklärung, die heutigen Modelle sind bereits zentralisiert Softwaregesteuert, die Bremsen, Lenkung und das Motormanagemnet werden über Microcontroller gesteuert und überwacht. Eine Drosselung der Geschwindigkeit am Orsteingangsschild ist technisch gesehen kein Aufwand mehr. Die Illusion noch selbst den Einfluss beim Fahren zu haben, ist nur teilweise real. Wir befinden uns schon im Vorhof der Assistenzsteuerung...

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RedPanther  27.11.2023, 15:15
@Caloudis

Du hast meine Antwort ganz offensichtlich nicht gelesen!

Ich bezweifle nicht, dass es technisch machbar ist, eine Kamera mit Software zur Schildererkennung mit der Steuerungssoftware des Autos zu koppeln und das Auto gemäß der erkannten Schilder einzubremsen.

Ich sage nur, dass das nicht ausreichend zuverlässig ist.

Wir befinden uns schon im Vorhof der Assistenzsteuerung...

Das sind wir schon lange. Schaue dir doch mal an, wie viele LKW-Fahrer seit 20 Jahren das Denken ihren Navigationssystemen überlassen und in enge Fußgängerzonen o.ä. fahren, weil sie anscheinend nicht mehr selbst gucken können, wohin sie eigentlich fahren.

Und auch heute gibts schon Leute, die sich so auf ihre Schilderkennungssoftware verlassen, dass sie z.B. mit 100 in den 70er Blitzer fahren... ups, hat wohl die Software ein 70er Schild nicht gesehen. Und was sagen die Fahrer? Schuld ist der Autohersteller, die Software, die Straßenmeisterei wegen des dreckigen Schildes.... bloß nicht sie selbst.

Ich bin gespannt, was noch alles kommt, wenn Autofahrer immer häufiger der Meinung sind, das Denken komplett einstellen zu können.

Demnächst fahren Autofahrer noch mit voller Absicht über Fußgänger drüber, weil ja das Assistenzsystem nicht gebremst hat, also müssen sie selbst auch nicht...

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Das Hauptproblem dieser Funktion ist ihre Anfälligkeit.

Die automatische Geschwindigkeitserkennung ist nett und nützlich, aber ich würde mich ungern darauf zu 100% verlassen.

Fahrzeuge die zusätzlich GPS gestütze Daten nehmen sind da schon fortschrittlicher.

Eine Begrenzung auf 50 Km/h innerorts durch das Auto selbst fände ich tatsächlich gut. Sofern es funktioniert.

Caloudis 
Fragesteller
 27.11.2023, 11:12

Die technische Umsetzung gilt als Sicher, überwachbar und Logfähig, damit wären der Verkehrfluss, wie auch Sicherheit und Abgasemissionen auf einen Schlag unter Kontrolle...

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priesterlein  27.11.2023, 11:22
@Caloudis

Es gibt keine Kontrolle über die Sicherheit und Emissionen. "Überwachbar" klingt extrem übel.

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Caloudis 
Fragesteller
 27.11.2023, 12:11

Nur zur Aufklärung, die heutigen Modelle sind bereits zentralisiert Softwaregesteuert, die Bremsen, Lenkung und das Motormanagemnet werden über Microcontroller gesteuert und überwacht. Wir stehen kurz vor der Regelung das LKW's zwingend mit einem Bremsassistenten ausgestattet werden, die tödliche Auffahrunfälle auf Autobahnen vermeiden sollen. Bisher sind sie manuell noch Abschaltbar...

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