Generation ohne Abschied - Wolfgang Borchert

2 Antworten

  • Generation ohne Kindheit und Jugend: Jürgen ist ein Kind. Seine Kindheit ist zerbombt, er selbst "ein Haargestrüpp". 
  • Generation ohne Bindung: er bindet sich noch an seinen Bruder. Die Bindung an das Kaninchen wird auch angedeutet. Aber wo erfährt er selbst Bindung? Wo ist seine Familie? Erst der alte Mann baut wieder so etwas wie Bindung auf: "Ich gehe dann mit dir nach Hause, weißt du? Ich muss deinem Vater doch sagen, wie so ein Kaninchenstall gebaut wird. Denn das müsst ihr ja wissen."
  • Generation ohne Glück: Sein Glück ist dieser alte Mann. Dem misstraut Jürgen am Anfang - sowohl dem Mann als auch dem Glücksgefühl, das er bei dem Gedanken an die Kaninchen hat.
  • Die Generation ohne Heimat - zerbombt. Das sagt alles: "Das hohle Fenster in der vereinsamten Mauer gähnte blaurot voll früher Abendsonne. Staubgewölke flimmerte zwischen den steilgereckten Schornsteinresten. Die Schuttwüste döste."
  • Die Generation ohne Grenze, ohne Hemmung: Jürgen hat die Grenzenlosigkeit des Krieges erfahren. 
  • Die Generation ohne Anerkennung - keiner kümmert sich seit Samstag um Jürgen.
  • Die Generation ohne Vergangenheit - sein Bruder ist tot, sein Elternhaus zerstört. Nichts ist, wie es war.
  • Die Generation ohne Abschied - das lernt Jürgen jetzt. Zu gehen, ohne Abschied zu nehmen. Sich einer Lüge zu bedienen, um zu gehen.
  • Die Generation der Ankunft - das Grün des Kaninchenfutters. Weiße Kaninchen, weiß wie das Licht. Der alte Mann läuft auf die Sonne zu, die Sonne (von ihr ist ja auch Rede in "Generation ohne Abschied") leuchtet durch seine krummen=kaputten Beine.

Den Bezug herzustellen zu "Nachts schlafen die Ratten doch" ist eine großartige Idee, wirklich! Noch interessiert?

MonaLisa98 
Fragesteller
 27.03.2015, 18:53

großes Interesse :D darüber hätte ich mir jetzt als nächstes Gedanken gemacht ;)

0