Gendern: Warum heißt es statt "Studenten" "Studierende", aber statt "Bäcker" nicht "Backende"?

3 Antworten

Bei "Studierende" ist die Lexikalisierung schon so weit fortgeschritten, dass der "gerade dabei X zu tun"-Aspekt des Partizips nicht mehr vorhanden ist. Außerdem ist "studieren" in der Alltagssprache nur im Kontext mit Student*innen zu finden.

Es "backen" hingegen nicht nur Bäcker*innen, sondern auch andere Menschen. Da "Backende" entsprechend kaum bis gar nicht genutzt wird, findet hier auch keine Lexikalisierung des Partizips statt.

Übrigens immer wieder spannend, dass Personen, die aus Prinzip gegen das Gendern sind, mit ihren Antworten nicht annähernd Ahnung von Sprache demonstrieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
PIutonium 
Fragesteller
 16.04.2023, 14:00

"Bei "Studierende" ist die Lexikalisierung schon so weit fortgeschritten, dass der "gerade dabei X zu tun"-Aspekt des Partizips nicht mehr vorhanden ist."

Sagt wer?

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Adomox  16.04.2023, 14:01
@PIutonium

Ich. Aber wichtiger: Der alltägliche Sprachgebrauch.

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PIutonium 
Fragesteller
 16.04.2023, 14:04

"Übrigens immer wieder spannend, dass Personen, die aus Prinzip gegen das Gendern sind, mit ihren Antworten nicht annähernd Ahnung von Sprache demonstrieren."

Genderbefürworter haben ebenfalls oft kaum Ahnung von der deutschen Sprache. Da schenken sich Genderbefürworter und - Gegner nichts.

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Adomox  16.04.2023, 14:05
@PIutonium
Genderbefürworter haben ebenfalls oft kaum Ahnung von der deutschen Sprache. Da schenken sich Genderbefürworter und - Gegner nichts.

Witzigerweise habe ich hier noch nie jemanden mit Ahnung gegen Gendern argumentieren sehen.

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earnest  16.04.2023, 14:45
@Adomox

Ich vermute fast, weil du der Auffassung bist, dass nur DU Ahnung hast ...

;-)

Falls das so ist: Wie wäre es mit ein wenig mehr Bescheidenheit?

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Adomox  16.04.2023, 14:45
@earnest

Absolut nicht, nein. Wer fundiert mitsprechen möchte, sollte die einschlägige Literatur allerdings kennen - sonst lassen sich die Erkenntnisse dieser schlecht diskutieren/widerlegen.

Hier wären wir übrigens wieder bei deinem Lieblingsthema: Unterstellungen.

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earnest  16.04.2023, 14:48
@Adomox

Vielleicht solltest du auch mit diesem "absolut" etwas vorsichtiger sein?

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Adomox  16.04.2023, 14:49
@earnest

Du unterstellst mir also, dass ich

Absolut nicht, nein. 

gar nicht so meine? Ich verbitte mir derartige Unterstellungen.

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earnest  16.04.2023, 14:50
@Adomox

Lese ich da bei deinem letzten Satz nicht gerade eine - wie ich finde - ziemlich freche Unterstellung?

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Adomox  16.04.2023, 14:51
@earnest

Keine Ahnung, was du da liest. Allerdings liest du hier gerade, dass ich diesen Austausch an dieser Stelle beende.

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earnest  16.04.2023, 14:51
@Adomox

Und nun, um 14:49, schon wieder ein Unterstellung.

Da muss ich ja nun schon die Uhrzeit notieren, um mitzukommen.

;-)

Ich wünsche dir einen entspannten Restsonntag.

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earnest  16.04.2023, 14:57
@Adomox

"Keine Ahnung"?

Vielleicht solltest du jetzt nicht ganz so naiv tun ...

Du bist ja ansonsten durchaus in der Lage, Kommentare zu verstehen.

Aber gern auch an dieser Stelle: Ich wünsche dir einen entspannten Restsonntag.

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PIutonium 
Fragesteller
 16.04.2023, 16:30
@Adomox

Es reicht ein Argument gegen das Gendern aus: Es nervt die meisten Menschen, sprich es erzielt bei den meisten Menschen nicht die gewünschte Wirkung.

Wenn zum Beispiel jemand von den Zuschauern im Stadion spricht oder schreibt, dann habe ich kein Stadion voller Männer vor mein meinem geistigen Auge. Wenn aber jemand von den "Zuschauenden" spricht oder schreibt, dann nervt es und ich denke mir über den Verfasser des Textes "wieder mal so ein Bekloppter" und ich weiß aus Umfragen zu den Thema, daß ich mit dieser Empfindung zur Mehrheit gehöre.

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Adomox  16.04.2023, 16:31
@PIutonium

Nein, das reicht nicht aus, da es auf einer völlig anderen Ebene stattfindet. Beim Gendern geht es um un(ter)bewusste Assoziationen - die sind von irgendeiner subjektiven Akzeptanz unabhängig. Wüsste man, hätte man Ahnung vom Thema.

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earnest  16.04.2023, 17:00
@Adomox

Man ließe vermutlich solche Schlusssätze, würde man sich in angemessener Bescheidenheit üben.

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Adomox  16.04.2023, 17:22
@earnest

Man ließe vermutlich sollte Kommentare, würde man sich nicht in fremder Leute Angelegenheiten einmischen.

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earnest  16.04.2023, 17:33
@Adomox

LOL.

Könnte es sein, dass hier jemand vergessen oder verdrängt hat, dass es sich bei gf um eine OFFENE Plattform handelt?

Ich erneuere meinen Wunsch an einen anscheinend fremden "Leut", dass mensch einen entspannten Restsonntag haben möge.

;-)

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PIutonium 
Fragesteller
 20.04.2023, 08:55

"Übrigens immer wieder spannend, dass Personen, die aus Prinzip gegen das Gendern sind, mit ihren Antworten nicht annähernd Ahnung von Sprache demonstrieren."

Es gibt Fachleute, die weit mehr Ahnung von der deutschen Sprache haben, als Leute wie Du, die Fantasiefächer studieren.

https://gfds.de/pressemitteilung-gendersternchen/

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Adomox  20.04.2023, 09:05
@PIutonium

Linguistik ist ein Fantasiefach? Worin sind die von dir erwähnten Fachleute denn dann bitte Fachleute?

Zumal die GfdS weder für alle Fachleute spricht, noch Gendern generell ablehnt. Eine Vorsitzende, Damaris Nübling, ist sogar überzeugte Befürworterin gendergerechter Sprache.

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PIutonium 
Fragesteller
 20.04.2023, 09:40
@Adomox

Gender Studies ist ein Fantasiefach.

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Ein schönes Beispiel dafür, dass Gendern nicht wirklich durchdacht ist und einigermaßen realitätsfremd ist. Ausserdem klingt es dadurch ziemlich hässlich.

"Ich gehe zum Backenden" - das ist doch ein ganz feines Deutsch.

Weil noch niemand gemerkt hat, dass man das da ja auch tun könnte/müsste - aber es natürlich auch sein kann, dass da eben wirklich ein Bäcker wirkt und keine Bäckerin ... Alternativ könnte man auch auf die Idee kommen, dass wir über ein rein akademisches Problem reden.

Natürlich muss es selbstverständlich(er) werden, dass auch Frauen sichtbar sind, aber das ist eine Kopfsache, die man mit Verunstaltung der Sprache eher nicht erreicht - bei Frau Doktor geht es übrigens wunderbar ...

Claud18  03.08.2023, 08:52

Es wird dann wohl bald die "Frau Doktorin" eingeführt.

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