Gendern: Warum heißt es statt "Studenten" "Studierende", aber statt "Bäcker" nicht "Backende"?
3 Antworten
Bei "Studierende" ist die Lexikalisierung schon so weit fortgeschritten, dass der "gerade dabei X zu tun"-Aspekt des Partizips nicht mehr vorhanden ist. Außerdem ist "studieren" in der Alltagssprache nur im Kontext mit Student*innen zu finden.
Es "backen" hingegen nicht nur Bäcker*innen, sondern auch andere Menschen. Da "Backende" entsprechend kaum bis gar nicht genutzt wird, findet hier auch keine Lexikalisierung des Partizips statt.
Übrigens immer wieder spannend, dass Personen, die aus Prinzip gegen das Gendern sind, mit ihren Antworten nicht annähernd Ahnung von Sprache demonstrieren.
"Übrigens immer wieder spannend, dass Personen, die aus Prinzip gegen das Gendern sind, mit ihren Antworten nicht annähernd Ahnung von Sprache demonstrieren."
Genderbefürworter haben ebenfalls oft kaum Ahnung von der deutschen Sprache. Da schenken sich Genderbefürworter und - Gegner nichts.
Genderbefürworter haben ebenfalls oft kaum Ahnung von der deutschen Sprache. Da schenken sich Genderbefürworter und - Gegner nichts.
Witzigerweise habe ich hier noch nie jemanden mit Ahnung gegen Gendern argumentieren sehen.
Es reicht ein Argument gegen das Gendern aus: Es nervt die meisten Menschen, sprich es erzielt bei den meisten Menschen nicht die gewünschte Wirkung.
Wenn zum Beispiel jemand von den Zuschauern im Stadion spricht oder schreibt, dann habe ich kein Stadion voller Männer vor mein meinem geistigen Auge. Wenn aber jemand von den "Zuschauenden" spricht oder schreibt, dann nervt es und ich denke mir über den Verfasser des Textes "wieder mal so ein Bekloppter" und ich weiß aus Umfragen zu den Thema, daß ich mit dieser Empfindung zur Mehrheit gehöre.
Nein, das reicht nicht aus, da es auf einer völlig anderen Ebene stattfindet. Beim Gendern geht es um un(ter)bewusste Assoziationen - die sind von irgendeiner subjektiven Akzeptanz unabhängig. Wüsste man, hätte man Ahnung vom Thema.
"Übrigens immer wieder spannend, dass Personen, die aus Prinzip gegen das Gendern sind, mit ihren Antworten nicht annähernd Ahnung von Sprache demonstrieren."
Es gibt Fachleute, die weit mehr Ahnung von der deutschen Sprache haben, als Leute wie Du, die Fantasiefächer studieren.
Linguistik ist ein Fantasiefach? Worin sind die von dir erwähnten Fachleute denn dann bitte Fachleute?
Zumal die GfdS weder für alle Fachleute spricht, noch Gendern generell ablehnt. Eine Vorsitzende, Damaris Nübling, ist sogar überzeugte Befürworterin gendergerechter Sprache.
Ein schönes Beispiel dafür, dass Gendern nicht wirklich durchdacht ist und einigermaßen realitätsfremd ist. Ausserdem klingt es dadurch ziemlich hässlich.
"Ich gehe zum Backenden" - das ist doch ein ganz feines Deutsch.
Weil noch niemand gemerkt hat, dass man das da ja auch tun könnte/müsste - aber es natürlich auch sein kann, dass da eben wirklich ein Bäcker wirkt und keine Bäckerin ... Alternativ könnte man auch auf die Idee kommen, dass wir über ein rein akademisches Problem reden.
Natürlich muss es selbstverständlich(er) werden, dass auch Frauen sichtbar sind, aber das ist eine Kopfsache, die man mit Verunstaltung der Sprache eher nicht erreicht - bei Frau Doktor geht es übrigens wunderbar ...
"Bei "Studierende" ist die Lexikalisierung schon so weit fortgeschritten, dass der "gerade dabei X zu tun"-Aspekt des Partizips nicht mehr vorhanden ist."
Sagt wer?