Froh um die vielen ausländer in der schweiz?

5 Antworten

Und da haben wir es wieder:

Wenn einem die Menschen mit ihrer Kultur, ihren Angewohnheiten, Sitten, Ritualen, Bräuchen, mit ihrer Mentalität und ihrer Art von zurückhaltender Höflichkeit zuwider ist, warum verbleibt man dann in deren Land?

Es kann doch jeder wieder zurück in sein Ursprungsland gehen, wo er voller Lebensfreude auf extrovertierte Weise seine Folklore ausüben kann.

Na ja bei 23.5% Ausländeranteil in der Schweiz kann es dem einen oder anderen schon mal zu viel werden.....

Der Schweizer ist normalerweise erst einmal Reserviert aber Freundlich auch ist der Schweizer eher diskret und trägt sein Herz nicht auf der Zunge. Deswegen haben wir auch eher Mühe wenn jemand (für unser Empfinden) sehr emotional ist, gerade wenn wir diesen Jemand nicht kennen..

Also da ist sicherlich schon etwas wahres dran, mit Reserviertheit und Verschlossenheit der Schweizer. Es dauert halt etwas bis man sich einander vertraut und öffnet.

Ich kann dir nicht ganz folgen...

Wir halten es hier, wie andere Länder auch: Du hast eine faire Chance, wenn du herkommst, erhältst mit der nötigen Qualifikation recht schnell eine Arbeit und die damit einhergehende Aufenthaltsbewilligung und kommst auch recht schnell in den Genuss der hiesigen Sozialleistungen, wenn mal etwas nicht so läuft, wie du es geplant hast.

Was das "weltweit Bekannte" angeht: Da kann man drüber streiten. Diese Pauschalisierung halte ich erstmal für ziemlich lächerlich. Fakt ist, dass man mit gewissen Erwartungen hierhin kommt und dann stänkert, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden. Und Fakt ist, dass nunmal jedes Land seine Eigenheiten und kulturellen Kleinigkeiten hat, bei welchen der heimische Brüger nichts dagegen einwendet, wenn man sich an diese Gepflogenheiten versucht zu halten. Nun kommt es beispielsweise oft bei deutschen Einwanderern vor, dass sie sich ziemlich schnell auf den Schlipps getreten fühlen, wenn Herr und Frau Schweizer vergessen, den roten Teppich auszurollen. Man wird ihnen dann vor, sie können mit Kritik oder einer gewissen direkten Art nicht umgehen - und das Gegenteil ist der Fall. Das Problem ist, dass der Schweizer sich eben NICHT scheut, Diskussionen zu führen und wenn er dann den Mund aufmacht und die erwarteten Verniedlichungen im Wortschatz plötzlich fehlen, dann fühlt man sich angegriffen und unwillkommen.

Wir haben hier Kantone, welche zeitweise einen höheren Ausländeranteil als Schweizer vorweisen - und weisst du was? Es funktioniert! Ich selbst habe einige Ausländer in meinem Freundeskreis, keiner von ihnen fühlt sich unbehaglich und alle sind hier zuhause. Sie haben aber etwas dafür tun müssen: Sie haben sich ein wenig angepasst - nicht ihre eigene Identität oder Herkunft aufgegeben! - sondern sich etwas darum gekümmert, wie es sich mit der Mentalität hier denn so verhält. Und siehe da: Alle Türen standen offen.

Wenn der Mexikaner glaubt, er kann hier zu Schweizer Konditionen Geld verdienen, dann passt das nunmal nicht damit zusammen, dass er von 12-16 Uhr trotzdem seine Siesta abhält. Und wenn DAS ein Problem darstellt, dann hat er dieses in seinem Kopf selbst mitgebracht. Und ja: Wir lieben unser Racelette und unser Fondue und es kommt nunmal nicht gut, wenn man dem Schweizer erklären möchte, dass ab jetzt nur noch die Currywurst das einzig Wahre sein soll.

Unsere Expats sind ein zweites Beispiel - die fühlen sich auch immer ausgestossen. Nun ist es aber so, dass ganze Strassenzüge nur noch die englische Sprache sprechen, weil Grosskonzerne die Leute aus aller Welt hier einbetten. Passt ja - aber ich habe keine Lust, meine Sprache in der Freizeit dann ans Englische anzupassen, nur, damit die Mitarbeiter der globalen Pharmaindustrie sich hier etwas mehr zuhause fühlen. Sie könnten doch einfach anfangen, die Sprache zu lernen! Und wenn sie nur wegen des hohen Verdienstes kommen, dann müssen sie nunmal anderweitig Abstriche in Kauf nehmen - und der wirkt sich dann meist im Bereich der sozialen Kontakte aus, wenn sie jammern, sie würden hier keinen Anschluss finden. Dass das daran liegt, weil sie sich nur innerhalb der eigenen Arbeitskomune bewegen, kommt ihnen dabei nicht in den Sinn.

Das Leben ist nunmal kein Ponyhof.

Max212132  05.02.2021, 23:27

Kann mir mal ein Schweizer erklären inwiefern Deutsche respektlos etc. sind? Mit ner Currywurscht kann ich jetzt auch net so viel anfangen, das sind wenn überhaupt Berliner und die sie halt naja "anders".

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SarahSchweiz  08.02.2021, 08:13
@Max212132

Es geht nicht um das "Respektlos sein". Es geht darum, was man von anderen erwartet. Und die Erwartungshaltung gegenüber dem Schweizer ist nunmal eine Falsche.

Ich wohne in der Grenzregion CH/DE innerhalb von CH und arbeite mit vielen Grenzgängern zusammen. Der Tenor ist dabei oftmals der Gleiche: Jetzt bin ich hier und zeige euch, wie man es RICHTIG macht - und dann kommt die grosse Ernüchterung, wenn der andere sagt, dass man andere Vorstellungen von "richtig" hat. Dabei passt man sich dann nicht an, sondern fühlt sich angegriffen, weil der böse Schweizer nicht einsehen will, dass man ihm etwas beibringen möchte. Und dieses ständig Belehrende nervt halt irgendwann mal, damit macht man sich nunmal keine Freunde (nebenbei auch niergendwo anders).

Oder anders gesagt: Läuft bei uns! Die Schweiz ist nicht Deutschlands kleiner Bruder. Wer mit dieser Meinung hier hin kommt, lässt halt Federn.

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Gleicher Meinung wie @sleepingbeautyy auch wenn ich selber ein Ausländer bin 🇱🇰