Freundschaft mit Putin-Unterstüzer kündigen?
Ein Freund von mir - politisch extrem links - macht seit Beginn des Ukraine-Krieges fast nur Aussagen die pro Putin sind. Ständig werden Tatsachen um 180° verdreht wiedergegeben und primitivste Putin-Propaganda wiedergegeben.
Das bringt mich nun in ein moralisches Dilemma.
Kann man mit so einer Person noch weiter befreundet bleiben?
Man würde ja vermutlich auch nicht mit einem Holocaust-Leugner befreundet sein.
Was meint ihr?
Vielen Dank!
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
8 Antworten
Es ist eine Freundschaft sollte dir wichtiger sein.
Ich würde fie Freundschaft beibehalten. Möglicherweise kommt er ja auch wieder zu sinnen
Lass die und versuche propaganda zu unterbinden wenn die damit anfangen.
Ich habe gemerkt wenn man die versucht zu überzeugen dass das russ Fernsehen lügt, kommen die mit beweisen und überschüttet mit ihrer propaganda weil sie denken die haben recht.
Mein Mann, Eltern und Schwiegermutter sind alle Putinbefürworter. Ich versuche das Thema nicht anzufangen und sage ich will nicht über Politik reden, denen hat es keinen Sinn etwas zu beweisen.
Aber meinen Mann deswegen zu verlassen und mit meinen Eltern den Kontakt abzubrechen, ist mir noch nicht in den Sinn gekommen.
Ich müsste mich demnach von meiner Frau scheiden lassen. Nach etlichen streitbaren Diskussionen haben wir vorerst das Thema unter uns aufs Eis gelegt.
Vielleicht entwickelst Du ein Verständnis dafür wie eine solche Haltung ensteht. Putin aufzugeben und seinen Angriffskrieg zu verurteilen bedeutet fast schon sowas wie einen Zusammenbruch des eigenen Weltbildes. Menschen, die in einem autoritären Staat aufgewachsen sind haben teilweise eine Gehirnwäsche hinter sich. Es wird relativiert, mit westlichen Kriegsverbrechen verglichen und die Ukrainer werden ganz plötzlich in einem feindlichen Licht beurteilt.
Auch in Russland wird Putin kaum für Mißstände verantwortlich gemacht sondern nur die mittlere Führungseben. Menschen beginnen Kritik häufig mit: "wenn Putin das nur wüßte..." (dann würde er in meinem Sinne durchgreifen).
Eine Freundschaft mit einer guten Basis kann auch mal schwer wiegende Differenzen aushalten, die man erstmal so stehen lassen sollte.
Danke. Der ist hier aufgewachsen. Hat mit Russland, abgesehen von einer Mitgliedschaft in der "Die Linke" (SED) nichts zu tun.
Aber irgendwie ist er voll der Parteisoldat. 1:1 auf Parteilinie
Das kommt mir sehr bekannt vor, meine Frau kommt aus Weißrussland und kann sich nicht mal von Lukaschenko und der Niederschlagung der Protestbewegung vor gut 2 Jahren distanzieren. Als sie mit bekam, dass ich am Anfang etwas Geld für die ukrainische Armee gespendet hatte, hat sie daraufhin für die russische gespendet. Menschen aus totalitären Staaten neigen zu einem statischen Weltbild in schwarz/weiß, jede Infagestellung scheint da Existenzängste auszulösen was sich in verbissenen Diskussionen äußert.
Ich hab da leider noch keine Idee für eine Exitstrategie...
Entweder man hat eine Freundschaft oder man hat sie nicht - wahre Freundschaft hält so etwas aus
zu einer Freundschaft gehört es auch, die Eigenheiten und Meinung des Freundes zu akzeptieren, auch wenn einem nicht alles gefällt - im Gegenzug erwarte ich dann aber auch, dass meine Eigenheiten und Meinungen akzeptiert werden
Mein Beileid bei mir genau so mit meinem Mann. Er ist als jugendlicher nach Deutschland gezogen aber glaubt russischen Medien und meinte Deutsche Medien lügen. Vielleicht ist es bei denen so dass die sich als Patriot fühlen und meinen die Nachrichten "ihres" Landes müssen doch recht haben.
Ich versuche ihn auch schon jedes Mal zu stoppen wenn er mit Propaganda anfängt und nicht darauf einzugehen. Aber es nervt.