Freund wählt Grüne nur wegen Klimapolitik?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ja - bei allen 73%
Ja - bei Jugend und mMH 13%
Nein 13%
Ja - eher bei der Jugend 0%
Ja - eher bei Migranten/mMH 0%

10 Antworten

Ja - bei allen

Was in der Fragestellung der Migrationshintergrund soll, ist mir schleierhaft. Die Auswahl mit "bei allen" ist ebenfalls zu undifferenziert. Wäre es so, dann könntest Du hier ja keine einzige Antwort ernst nehmen 😉😀

Der Wahl-o-mat ist etwas für Faule, die sich nicht die Mühe machen, Politik wirklich zu verfolgen und dann die Parteiprogramme entsprechend kritisch zu lesen und zu hinterfragen. Allerdings ist die Nutzung eines solchen Tools (es gibt da noch deutlich mehr und m.E. bessere) besser, als blind ein Kreuz auf einen Wahlzettel zu machen.

Allerdings neigt ein nicht unerheblicher Teil der Wählerschaft zu Klientelparteien, die sich durch ein primäres Politikfeld definieren. Damit erzielt der Wähler, dass sich die Politik um teilweise groteske Koalitionen bemühen muss und letztendlich aus den einzelnen "Primärzielen" der Koalitionspartner nur noch ein politischer "Brei" ergibt.

Dazu kommt noch, dass eine Vielparteienregierung eigentlich gar nicht handlungsfähig ist oder zumindest extrem labil (siehe Israel oder jüngst Italien).

Bezüglich der Jugend (und das war ich auch mal) ist anzumerken, dass m.E. 2 wesentliche Komponenten Einfluss nehmen: 1. Die fehlende Erfahrung zu Kompromissen über alle möglichen Felder hinweg (das ist aber auch das Vorrecht der Jugend) und 2. Der Einfluss der socialmedias, deren Postings doch sehr unkritisch hingenommen und verbreitet werden.

Bzgl. Migration sehe ich keine Einschränkungen, eher das Gegenteil. In etlichen politischen Ebenen kenne ich aktive Mitbürgerinnen und Mitbürger mit eindeutigem Migrationshintergrund.

Speziell zu den Grünen scheint etlichen der unterschied zwischen den Realos und dem linken Flügel unbekannt zu sein.

Tatsächlich gespannt bin ich allerdings auf unsere "Bananenhauptstadt". Sollte dort zumindest ein Teil der Wahl nachgeholt werden (eigentlich müsste das vollständig sein), dann wird die SPD nur mit Schwierigkeiten den Ablauf so beeinflussen können, dass die Grünen nicht das Rathaus besetzen. Das ist aber angesichts der Bundespolitik zu befürchten und dies wiederum ein Indiz, dass ein Teil der Wähler gar nicht zwischen Kommunal, Land oder Bund unterscheidet.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene
Ja - bei allen

Politik ist kaum ein Thema. Weil es zu Streitereien führt. Auf Arbeit tabu. Unter Nachbarn nur bei gefestigten Freundschaften. Innerhalb der Familie ja, jedoch sehr tolerant. Ich habe Freunde, da wählt sie Grün und er die CDU. Wir fragen auch unsere Kinder nicht wie sie gewählt haben. Sie erzählen das von alleine und jeder hat andere Gründe. Ich finde nicht, daß die politischen Auseinandersetzungen ein Thema für bestimmte Altersgruppen sind. Die Älteren sind sich vielleicht sicherer in ihrer Wahl. Jedoch wenn ich so zurück blicke, dann war meine Wahl aus heutiger Sicht nicht gut. Obwohl ich alle Wahlprogramme studiert habe. Keiner konnte ahnen welche Konflikte sich auf tuen würden. Deutschland ist von so vielen Rohstoffen und anderen Dingen abhängig, es ist nicht nur das Gas. Es ist die ewige Gier nach Gewinnen, welche in Abhängigkeiten treibt. Dazu das rechtliche Klein-Klein, weswegen man lieber keine Verantwortung übernimmt oder sich mit irgend einer Formulierung heraus winden kann, also absichert.

Ja - bei allen
Ich habe einen Freund, der sicht nicht viel mit Politik beschäftigt. Trotzdem hat er die Grünen gewählt und sein Argument war, dass sie das Autobahnlimit auf 130 beschränken wollen und sie nachhaltige Politik betreiben.
Das 1. Argument mag ja so richtig sein

Das ist richtig und die Grünen fordern das, wie so viele Dinge die nach und nach von anderen Parteien übernommen wurden, bereits seit Jahrzehnten. Die Vorteile und Nachteile eines Tempolimits liegen auf der Hand, wer die Thematik unideologisch betrachtet, der wird schnell feststellen, dass es kein oder kaum ein rationales Argument gegen ein Tempolimit gibt. Alle vorgebrachten Argumente laufen immer auf rücksichtslosen Egoismus, maßlose Überschätzung und Verantwortungslosigkeit hinaus. Was aber auch wahr ist: Es gibt wichtigere Themen. Durch die Energiekrise hat es einige Punkte auf der Prioritätenliste nach oben geschafft, letztlich ist es aber eine Nebelkerze.

aber beim 2. Argument war ich etwas schockiert, denn alle größeren, bürgerlichen Parteien wollen Klimapolitik betreiben. Von Linke bis CDU und SPD. Beim Programm der AfD bin ich nicht ganz sicher -- da könnt ihr mich auch kurz aufklären.

Ja, aber Nein. Meine Interpretation dazu:

  • Die Linke will Klimapolitik machen, aber die Kosten den Konzernen und Reichen aufbürden. Folge wäre eine Abwanderung breiter Industriezweige ins Ausland und in der Folge weniger Wohlstand für alle, insbesondere auch für die Kernwählerschaft der Linken aus der unteren Mittelschicht und den einfachen Arbeitern und Angestellten.
  • Die FDP will Klimapolitik die nichts kostet, da sie auf technischem Fortschritt basiert. Sie spekulieren, dass der Markt das dann schon regelt. Man muss nur entsprechende Anreize schaffen (quasi der Trickle-Down-Effekt für die Umwelt). Bisher hat sich der Effekt einer solchen Politik aber noch nie als effektiv erwiesen. Diese Anreize sind teuer, kommen einzelnen Branchen, Firmen und reichen Familien zugute und das Volk darf zahlen. Dafür geht es aber auch der Umwelt ein Mini-kleines-bisschen besser. Das ist verlogen bis zum geht nicht mehr. Fachbegriff: Greenwashing.
  • Die CDU/CSU will die obere Mittelschicht und die Wirtschaft entlasten, damit sie endlich Geld frei bekommen für Klimapolitik. Darf aber keinem weh tun, daher nehmen wir Schulden auf um es zu finanzieren, die dann durch Wirtschaftswachstum bezahlt werden können. Oder vielleicht nur wieder durch mehr Schulden und die Ausbeutung der dritten Welt? Die Union macht Klientelpolitik für Menschen aus der Mitte, auf Kosten der Menschen am Rand. Das alles ist nicht nachhaltig und in der Regel nicht durchdacht. Mehr reagieren als agieren und steuern oder lenken. Falls was schief geht schnell mit dem Finger auf andere zeigen oder leugnen.
  • Die SPD sucht immer noch ihren Markenkern, nach dem die Arbeiterschaft als Massenbewegung seit langer Zeit kaum noch in der Form existiert, dem Sozialismus auch lange schon abgeschworen wurde und seit Schröder die SPD nur noch als CDU light wahrgenommen wird. Mir persönlich ist die SPD politisch in vielem näher als die CDU, aber ein markantes politisches Profil lässt sie in beinahe allen politischen Fragen vermissen. So auch in der Klimapolitik. Ein bisschen Verbesserung hier, aber nicht zu viel, vielleicht auch erst nächste Jahr, falls jemand meckert. Da fehlt die klare Kante.
  • Die AfD ist so dermaßen verloren, dass sie weder wissenschaftliche Kompetenz sehen und erkennen kann (egal ob Klimapolitik oder JEDES andere Thema), noch soweit über den Tellerrand sehen kann, um zu erkennen, dass Deutschland schlicht mit dem Rest der Welt untergehen wird und keine einsame Insel ist. Daher leugnet man alles, was man gerade nicht sehen mag. Die AfD ist der Bulli auf dem Schulhof, der dir jeden Tag das Taschengeld abzieht, weil er dich dafür vor den "bösen Jungs" beschützt (die eigentlich gar nicht böse sind, aber ihm zu fremd aussehen). Während er dich abzockt haut er dir auch noch kräftig eine runter und erzählt dir, dass das viel besser ist, als das was du sonst bekommen hättest, ohne das dann weiter auszuführen. Und als du dachtest, endlich ist es vorbei, stellst du fest, dass er auch noch eine übelriechende braune Masse in deiner Brotbox hinterlassen hat. Und nach der Erfahrung hast du keine Lust ihn dafür zur Rede zu stellen, weil es alles nur noch schlimmer machen würde, er würde es so drehen, dass es deine Schuld war. Und zu guter Letzt beschwert er sich bei dem Benehmen allen Ernstes darüber, dass ihn keiner mag und keiner mit ihm spielen will.
  • Und die Grünen? Haben Klimapolitik und nachhaltige Konzepte im Programm, welche uns ertüchtigen sollen, so dass wir als ökologische Vorreiternation diese Zukunftstechniken in die Welt exportieren können und dadurch Exportweltmeister bleiben können. All das ohne es auf Kosten der folgenden Generationen oder der Ausbeutung des Rests der Welt oder der Ausbeutung der Menschen im Niedriglohnsektors zu machen. Das alles kann aber nur gelingen, wenn alle mitmachen und auch die Kosten gerecht aufgeteilt werden (d.h. wer mehr leisten kann muss es auch tun) und an manchen Stellen Verzicht geübt wird (nämlich da, wo es auf Kosten anderer geht). Und natürlich klappt das nicht überall auf Anhieb und ohne Reibung. Da werden mal Irrwege eingeschalgen, weil man neue Pfade betritt. Solange man das erkennt und umsteuert sehe ich es aber als unproblematisch an.
Natürlich sind die Grünen Vorreiter bei der Klimabekämpfung, aber es ist zu ignorant bzw. zu einfältig seine demokratische Macht in Form der Stimmvergabe von so schwachen Argumenten auszumachen.

Ich weiß nicht wie tiefgehend er sich damit beschäftigt hat (also mit den Themen, nicht mit der Politik). Aber wenn man zu vielen Themen festgestellt hat, dass nur eine Partei das Thema wirklich mal von vorne bis hinten durchdacht hat, dann muss man sich nicht zu jeder Einzelfrage nochmal die Position durchlesen, um trotzdem mit einem guten Gefühl und Überzeugung eine Partei zu wählen. Besser wäre es zwar, aber das wird nie jeder machen. Gerade beim wichtigen Thema Nachhaltigkeit steht keine Partei zumindest programmatisch so stabil wie die Grünen. Klar ist es frustrierend, wenn Teile davon auf dem Koalitionstisch und danach unter der Prämisse der Realpolitik geopfert werden, aber immerhin ist der Anspruch da und wird da wo möglich auch umgesetzt.

Ich glaube, das Problem ist, dass viele Menschen von wenigen Aspekten eines Parteiprogramms überredet werden und deswegen eine Partei wählen. So wie die AfD mit ihrer rechtsnationel Politik viele Ausländerfeinde anlockt oder die FDP junge Börseninteressierte.
Aber eine Partei hat ja viele Themen, mit denen sie sich beschäftigen muss.

Ja und Nein. Oft stimmen die restlichen Antworten einer Partei zu den ganzen anderen Themen zur Stoßrichtung dieses Hauptaspekts.

Gerade bei den kleineren Parteien kann man diese Tendenz klar ausmachen.

Der Wahl-O-Mat ist mMn eine gute Möglichkeit, um ein Grundgefühl zu bekommen, ob die eigenen Meinungen mit denen einer Partei übereinstimmen.

Jein, der Wahl-O-Mat setzt Grundwissen voraus, er verkürzt oft die Tragweite von Frage und Antwort sehr massiv. Ohne Grundwissen stuft man die Antworten regelmäßig falsch ein. Ich habe mit vielen Menschen (oft mit wenig politischem Interesse) um mich herum den Wahl-O-Mat zusammen gemacht. Sie haben Fragen und Antworten gelesen und mit ihre Idee dazu erzählt. Dann habe ich zu den Fragen und Antworten zusätzlichen Kontext geliefert. Mit dem Resultat, dass die dann letztendlich gegebene Antwort eine andere als zuerst von ihnen gedacht war.

Denkt ihr, dass die Auseinandersetzung mit allen Themen der verschiedenen Parteiprogramme zu niedrig ist? Eher in der Jugend, Migranten/mit Migrationshintergrund (mMH) oder über alle Gesellschaftsgruppen hinweg?

Über alle gesellschaftlichen und Altersgruppen hinweg.

Politik will leider oft gar nicht, dass alle mitreden, weil Prozesse dann noch länger dauern. Insofern sehe ich sowohl die Politik, als auch die Gesellschaft in der Pflicht wieder mehr in Austausch zu kommen. Die Politik, indem sie sich traut auch unbequeme und komplexe Themen in die Gesellschaft zu tragen und die Gesellschaft damit, dass sie die Verantwortung dafür annimmt und entsprechende Bereitschaft zeigt. Aber gerade in sozialen Medien sieht man, dass es unmoderiert nicht zu mehr Wissen und mehr Austausch, sondern nur zu mehr Diffamierung und Hass führt.

Woher ich das weiß:Recherche
footballer10 
Fragesteller
 12.08.2022, 14:30

Gute Antwort. Wählst du Grüne? Ist nämlich leicht parteiisch. Aber trotzdem viele Argumente. Danke

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Oowzeed  12.08.2022, 14:40
@footballer10

Ohne Parteimitglied zu sein wähle ich seit 28 Jahren bis auf eine Ausnahme grün. Und das aus Überzeugung, die ich bei jeder Wahl erneuere. Insofern bin ich zwar Stammwähler, aber nicht bedingungslos. Wie in jeder Partei gibt es einige Positionen und auch einige Charaktere hinter denen ich nicht stehen kann. Aber in Summe komme ich sicher auf 80-85% Zustimmung. Das reicht mir, um davon überzeugt zu sein.

Und natürlich ist es ein stückweit parteiisch, schließlich ist es meine Sicht auf die Dinge. Ich bemühe mich nach Kräften um Objektivität bezüglich politischer Themen und auch um einen kritischen Blick auf alle Parteien und Akteure. Aber dieser Blick ist natürlich verankert in meinen Wertvorstellungen, so dass er nie wirklich objektiv sein kann.

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Ja - bei allen

Würden alle sich mit dem Wahlprogramm ernsthaft auseinander setzten müssten eigentlich mehr Leute Grün wählen. Sie haben in der Regel auch immer das ausführlichste Programm.  

Grüne haben auch im Gesellschaftlichen und Sozialem Bereich wichtige Anliegen seind der Gründung. Die Klimapolitik wird aber in Ihrer Bedeutung noch immer viel zu sehr unterschätzt. Es geht um die Existenz der Menschheit. Und sie betrifft alle anderen Bereiche und wird dies in Zukunft immer mehr tun. Ob es in z.B. um Soziale oder Flüchtlingspolitik geht. Die anderen Parten nehmen dies nicht war ausreichend war. Sie setzten auf alt bewertest und schaden damit die Bereiche mehr die sie eigentlich schützen wollen.  

Beispiel Wirtschaft, ab 2005 wurde beim Ausbau der Erneuerbaren Energien eine Vollbremsung eingelegt. Damit haben wir nicht nur die Energieprobleme wie derzeit, wir haben auch wichtige Wirtschaftszweige der Solar- und Windbrache in Deutschland verloren und damit weit über 100.000 zukunftsträchtiger Arbeitsplätze. Auch in der Automobilindustrie hat die Politik dazu geführt, dass die deutsche Autoindustrie in der Elektromobilität hinterherhängt.

Carlgustav7  26.11.2022, 21:14

😂😂😂😂😂😂

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Ja - bei allen

Aus dem Grund sollte jeder einen Eignungstest vorher machen müssen, damit man die Kasper aussortieren kann, die gar nicht wissen was sie da wählen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – S. Profil