Frage zur Wiener Klassik.
Hallo, ich muss morgen einen kleinen Vortrag über die Klassik (Schwerpunkt Musik) halten und bin gerade eben darüber gestolpert, dass die Klassik oft als selbstständige Epoche bezeichnet wird, weil die Komponisten Wert auf einen eigenständigen Charakter und eigene musikalische Gedanken legten, die sich vom biederen Barock abheben sollten.
Hatten die Komponisten nicht schon immer eigene musikalische Gedanken und legten schon immer Wert auf einen eigenständigen Charakter?! Und was war am Barock so bieder? Andererseits habe ich woanders gelesen, dass der Barock sehr bombastisch war und die Klassik eher elegant. Aber wie passt bieder zu bombastisch? Ich bin verwirrt und wäre dankbar für Hilfe! :)
Liebe Grüße
1 Antwort
Seit der Überwindung angeblich rationaler Strukturen in der Kunst zur "Sturm und Drang"-Zeit, etwa über Goethe und Schiller, zur Zeit der "Wiener Klassik" über Mozart und Beethoven, gewannen die Intuition des Künstlers, das individuelle Genie den Kampf gegen die als geschmacklos und kitschig empfundene Schemenkunst.
Das Neue, Einzigartige, Individualistische triumphierte über den damals geherrschten Dogmatismus in der sog. Kunst. Ab da musste sich "Herz" nicht mehr auf "Schmerz" reimen; die Freiheit nahm sich in der Kunst den ihr zustehenden Platz ein. In der überraschend frechen Weise Mozarts, der die Freimaurerei mit der vulgären "opera buffa" und anderen neuartigen Stückformen zu unfassbaren Meisterwerken verband, fand die Überwindung der Unterdrückung durch das Überkommene, Konventionelle, Abgedroschene ihren Höhepunkt, auch etwa in Form von Mozarts "Zauberflöte".