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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo, ZeroPepsi.

Diese Frage würde einer langen Antwort bedürfen - ich versuche es mal kurz:

  • Religion definiert anhand einer Lehre, was ein gutes und ein schlechtes Leben ist und verpflichtet seine Mitglieder darauf. Oft bietet sie auch Modelle, wie die Existenz nach dem Tod aussehen kann - meist verwoben in ein Modell von Belohnung/Bestrafung für das im Leben geleistete.
  • Freimaurerei lehrt als Methode die nachhaltige Bearbeitung des Lebens. Sie macht hierbei weder Vorgaben, was zu denken ist, wie zu denken ist und wie die Resultate aussehen könnten/sollen. Der Einzelne gewinnt keine Erkenntnisse, die nicht schon in ihm angelegt sind - er erhält keinerlei Aussage über den weltlichen Horizont hinaus. Es ist ein rein ethischer Bund.

Oder kurz gesagt:
Freimaurerei beschäftigt sich mit dem Hier und Jetzt - von der Geburt bis zum Tod.

Beides gemeinsam kann sich jedoch außerordentlich gut ergänzen, wie mir religiöse Brüder immer wieder mitteilen.

Herzliche Grüße

krato333

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DerSensemann666 
Fragesteller
 01.09.2019, 16:13

Vielen dank für deine ausführliche Antwort, Krat333.

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Goodquestion42  02.09.2019, 00:04

Vielleicht hast du ja demnächst noch mal Lust hier reinzuschauen. Mich interessiert, wie ein ethischer Bund funktioniert, bei dem es keinen einhelligen Konsens gibt, was ethisch richtig ist. Jeder sagt, was er sich so denkt, und hinterher denken alle drüber nach? Entsteht dabei nicht nach einer Weile automatisch doch ein Konsens, bei dem sich irgendwie alle einig sind und einander nach dem Mund reden? Menschen neigen dazu...

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krato333  02.09.2019, 09:55
@Goodquestion42

Versuchen wir es einmal anders herum:
Man verfolgt gemeinsame Ideale, denen man entgegenstrebt.
Das sind die abstrakten Ideale wie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität" - die Grundsäulen der Freimaurerei.

Ich sehe diese Ideale wie Leuchttürme fern am Horizont - wohlwissend, dass ich möglicherweise nie dorthin gelangen werde.

Durch den regelmäßigen Austausch prüft jeder für sich, wie er auf dem Weg zu diesen Idealen ist. "Schlenker" und "Bögen" sind auf diesem Weg legitim - wir sind keine Supermenschen. Letztlich geht es jedoch darum, diesen Idealen näher zu kommen.

Im persönlichen Austausch lernt man von den Anderen - Wege die funktionieren, Wege, die in die Sackgasse führten, Gedanken, die dabei hilfreich sind etc.

Jeder neu aufgenommene Freimaurer-Bruder bringt hierbei neue Erfahrungen und Hintergründe ein, woraus die Themen erneut aufgewirbelt werden, sollten sie sich allzu sehr verfestigt haben.

Sollte es wirklich zu einem gemeinsamen Standpunkt kommen, der nahe dieser Ideale liegt, wäre das mehr, als ich mir zu hoffen erwägen würde.

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Karrrrrl  30.05.2020, 06:19

Der F.M. hat die zeichen Winkel und Spitzhammer. Das ist Symbolisch zu sehen. Mit dem hammer haut man die Ecken eines Steines ab, dass er Rund ist. so Also beim Menschen die schlechten Eigenschaften aud radieren. Der Winkel soll dich führen dass Du auf geradem Wege durchs Leben gehst. D.h. nicht Lügen, ehrlich sein usw. . Doch in dieser Loge wo Ich nach kurzer Zeit als Geselle das Handtuch warf, hörte Ich Klagen, Schimpferei etc. bei der Logensitzung, was nichts mit o.g. zu tun hat.

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krato333  30.05.2020, 18:31
@Karrrrrl

Soll vorkommen... dann hätte wohl ein Logenwechsel mehr Sinn gemacht, als aufgrund des Fehlerverhaltens Einzelner mit der Freimaurerei zu brechen.

Und nicht vergessen:
Diese Symbole sind Darstellungen von Idealen. Es wird von keinem neu aufgenommenem Freimaurer gefordert, bereits zu jeder Sekunde seines Lebens diesen Idealen zu entsprechen.

Die Selbstverpflichtung sollte jedoch ein ehrliches Bemühen zur Folge haben, diesen Idealen nachzustreben.

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Karrrrrl  31.05.2020, 06:43
@krato333

" Fehlerverhaltens Einzelner ? ", " Selbstverpflichtung ", ohne psychologische Betreuung wird nichts am Einzelnen verändert. Die Logenarbeit ist wohl keine Gruppentherapie. Selbst der Meister vom Stuhl jammerte jedesmal bei der Logenarbeit, .Welch ein Führungsstil. Nie mehr.

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