Folgt auf die Generation Z die Generation Null?
Über die Generation Z wird derzeit viel diskutiert. Nicht ausschließlich positiv. Ob sie trotzdem dereinst als letzter Fahnenträger der guten alten Zeit beurteilt werden wird?
Wie wird die Generation der heute bis zu 20-Jährigen die Herausforderungen an unsere Gesellschaft bewältigen - vor dem Hintergrund eines drohenden Weltkrieges, des wirtschaftlichen Rückgangs, zunehmender Unsicherheiten durch KI auf den Arbeitsmärkten und nicht zuletzt des rasant schwindenden Zusammenhalts der Menschen, der Ausbreitung von Hass und Gewalt bei konzeptionslosen Regierungen?
Hier in GF erleben wir diese Generation als extrem auf sexuelle Fragen fixierte – sehr unsichere - Jugendliche. Wir, die „alten Hasen/Häsinnen“ versuchen bereitwilligst ihnen ihre Ängste zu nehmen, die wir aber fast nicht mehr verstehen. Werden sie „die Kurve“ in das wirkliche Leben finden? Kann man sie sich als Parlamentsabgeordnete oder gar Minister vorstellen? Oder ist das, was wir hier in GF zelebrieren vielleicht (oder hoffentlich) gar nicht der tatsächliche Querschnitt der Generationen?
6 Antworten
Eine wirklich gute Frage. Und egal, wie man die nachfolgende(n) Generation(en) nennen will: Fakt ist, so finde ich, dass eins der Grundprobleme die immer mehr schwindende Kommunikation untereinander ist. Wissen wird aus social media gezogen, wird nicht hinterfragt, sondern einfach nur aufgesaugt. Viele sind nurmehr Herdentiere, die anderen hinterher laufen, auf der Jagd nach Likes, statt an ihrem eigenen Selbstbewusstsein zu arbeiten. Es gibt so viele Veränderungen, die das Internet geschaffen hat, dass man gar nicht weiß, wo man ansetzen soll. Das ganze Thema ist wie ein Eimer mit zig Löchern und so wie du versuche ich auch, den Fragenden Werte zu vermitteln, Denkanstöße zu geben, eine andere Sichtweise auszuprobieren. Ein bisschen wie Don Quichote gegen Windmühlen und oft sehr traurig, denn die Antworten lassen vielfach darauf schließen, dass auch Respekt und Würde des Gegenüber nicht mehr viel wert sind.
Ob und wie es die künftigen Generationen schaffen wollen und werden, kann leider niemand vorhersehen. Aber auch mir macht es Angst, wenn ich diese Entwicklung in so extrem vielen Bereichen sehe. Und das hat jetzt nichts mit "früher war alles besser" zu tun. Vieles war früher anders, es gab aber nie einen so großen Quantensprung wie durch die Einführung des Internet.
Wie ich hier schon mehrmals publizierte, ist es meine Überzeugung, dass sich die gesamte Menschheit am Anfang einer Endzeit befindet. Gründe könnten neben der Klimaveränderung und Umweltverschmutzung Kriege, Aufstände und andere soziale Spannungsfelder sein. Die Frage ist nur, wie lange es dauern wird, bis nur noch privilegierte Gruppierungen in autarken, streng bewachten und verteidigten Refugien überleben. Ich befürchte, dass schon unsere Enkel und Urenkel in 50 bis 100 Jahren in jetzt nicht vorstellbarem Maße um ihre Existenz kämpfen müssen.
Die Entwicklung bei dieser Generation Z ist nur ein kleinerer Teil der gesamten Faktoren, kann aber sich von einem Schneeball zu einer Lawine entwickeln.
Nein, die sind die letzten, danach geht die Welt unter.
Auf Generation Z folgt Generation Alpha.
Die gibt es auch bereits. Es sind die Personen die ab ca. 2010 geboren sind bis eben zum aktuellen Zeitpunkt.
"Hier in GF erleben wir diese Generation als extrem auf sexuelle Fragen fixierte – sehr unsichere - Jugendliche." In dem Alter war jede Generation mal, nur dass die davor damit nicht öffentlich im Internet unterwegs waren oder zumindest nur mit den letzten Zügen der Adoleszenz. Früher gab es Dr. Sommer und Co. und da warfen die Fragen auch nicht grad ein gutes Licht auf die Zukunft.
Ich glaube du hast wenn dann ein verklärtes Bild deiner Generation (welche auch immer das ist), weil du vergisst oder ignorierst, dass die mentalen Reifeprozesse weder mit 20 noch mit 30 noch mit 40 abgeschlossen sind. Leben ist Veränderung und im Mittel auch eher eine gewisse Festigung und Weiterentwicklung, das gibt einem aber kein Recht über die Nachfolgegenerationen zu unken. Denn die meisten ach so klugen Mitt-Vierzige dürften nur einen Blick ins eigene Teenager-Tagebuch davon entfernt sein, zu erkennen: "meine Fresse war ich dumm, um was für Lappalien ich mir Gedanken gemacht habe".
Habe kein verklärtes Bild meiner Generation. Warum auch? Ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Jungs und Mädchen, wo sich alles nur um Penislängen, SB-Häufigkeit und den Crush geht, der einfach nicht anbeißen will.
Joah, also zum einen die die Gen Z aus der Phase zum größten Teil schon wieder raus, weil die inzwischen zur 20 oder darüber sind und zum anderen gab es die Themen auch früher. Allerdings kann natürlich die mediale Überbetonung bestimmter Dinge in Räumen ohne bewusste Steuerung der Inhalte bzw. einer bewussten Steuerung in Richtung "Hauptsache Klicks" schon ungesunde Einflüsse auf das Seelenleben haben. Ich hab mir mit 14 weder Gedanken um Sex noch um meine Penislänge noch um meinen Six-Pack gemacht aber natürlich gab es auch Altersgenossen die da nen anderen Fokus hatten.
Ich würde das aber nicht so schwarz malen wie du es hier befürchtest, Menschen sind im Mittel ziemlich resilient und mit den grundsätzlichen Problemen geht z.B. bei Jüngeren (also nach 1990 geborenen) auch ein höherer Stellenwert für geistige und körperliche Gesundheit einher.
Herzlichen Dank. Das sind Ahnungen, die mich auch beschäftigen. Konnte leider den Stern nur einmal vergeben. Gottbefohlen.