Fliegen Sternschnuppen immer schräg über den Nachthimmel?
Oder können sie auch waagerecht fliegen?
Ich Habe gerade eben eine wunderschöne Sternschnuppe gesehen, welche quer, waagerecht, über den Nachthimmel flog. Als ich das mein Vater erzählt Habe, meinte er das sie der Komet 2012 tc4 gewesen sein könnte, welcher an uns vorbeifliegen sollte. Er meinte auch dass man das daran erkennt, dass die Sternschnuppe waagerecht und nicht diagonal geflogen ist.
Habe ich ihn jz gesehen oder nicht ?
8 Antworten
Möglicherweise hast du einen Iridium-Flare gesehen. Das sind Leuchterscheinungen die man unter bestimmten Umständen am Himmel sehen kann und die entstehen wenn Sonnenlicht von den Satelltiten des Iridium Satellitentelefondienstes reflektiert wird.
Kometen bewegen sich nicht so schnell, das du eine Bewegung wahrnehmen kannst.
Hallo,
Glückwunsch zur Sternschnuppensichtung :-)
Erst mal sei gesagt, dass es sich bei 2012 tc4 nicht um einen Kometen handelt, sondern um einen Asteroiden. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.
2012 tc4 ist auch schon vor einigen Tagen an der Erde vorbeigeflogen. Darum wirst Du ihn jetzt definitiv nicht gesehen haben. Zudem stieg seine Helligkeit in der Oppositionsstellung zwar an, war aber für das bloße Auge trotzdem noch zu dunkel um gesehen zu werden.
Du wirst also einfach "nur" einen Meteor gesehen haben. Diese können in allen möglichen Richtungen über den Nachthimmel ziehen.
In einem Kommentar schreibst Du, dass das Ding eine Art Schweif hatte. Hierbei handelt es sich um das sog. Nachglühen, welches durchaus mehrere Sekunden lang beobachtet werden kann.
öh ... schräg? waagerecht? das sind keine passenden begriffe, um die flugbahn eines objekts durch einen dreidimensionalen raum ohne ein definiertes koordinatensystem zu beschreiben.
sternschnuppen sind kleine objekte, die auf die erde fallen und dabei verglühen. kometen ziehen in der regel an der erde vorbei; wir sehen sie, weil sie viel größer sind. trifft einer unsere erde, könnte das durchaus für probleme sorgen.
ja das was ich gesehen habe wirkte so als würde es an der Erde vorbeisausen und nicht auf sie zufliegen. Eben eine waagerechte grade Flugbahn
Jeden Tag sammelt die Erde mehrere Tonnen Material aus dem Universum ein. Der größte Teil davon ist allerdings so feiner Staub, dass der keine Leuchterscheinung produziert.
Teile, die ein Leuchten produizieren sind allgemein Meteore.
Es gibt immer wieder im Staub Teilchen in Milimetergröße. Die erzeugen eine kurze Leuchterscheinung, die teils nur Bruchteile von Sekunden dauern. Das sind die klassischen Sternschnuppen, die nur kurz aufleuchten, aber keinen Schweif produzieren.
Dann gibt es immer wieder Brocken, die mehrere cm groß sind, Die erzeugen dann oft eine Leuchtspur und verglühen dann hoch in der Atmosphäre. Deren Erscheinung kann meherer Sekunden dauern. Dann spricht man auch nicht mehr von Sternschnuppen sondern von Meteoriten.
Hat ein Meteorit dagegen die Größe von mehreren Metern, erzeugt dieser einen extrem hellen Feuerball, zieht eine sehr intensive Leucht- und Rauchspur hinter sich her und kann entweder in der Luft explodieren oder sogar bis auf die Erde durchschlagen. Solche Meteroriten werden auch Boliden genannt. 2013 ging ein solcher 2013 in Russland nieder. Dessen Durchmesser wird auf etwa 20 m geschätzt und war ein kleiner Asteroid. Hier zu sehen
https://youtube.com/watch?v=bSTRRJlUFwg
Noch größere Brocken, so im 100m Bereich treffen die Erde nur selten, so alle 100 Jahre vielleicht und können einen Einschlagskrater erzeugen.
Treffen können uns die Teile aus allen Richtungen. Wenn die Flugbahn genau auf dich zuzeigt, siehst du nur einen Lichtpunkt am Himmel, der sich scheinbar nicht bewegt.
Genausogut kann die Flugbahn aber auch tangential zur Erde liegen. Dann kann es sein, dass der Bolide die Erdatmosphäte ganz außen nur kurz streift und dann wieder ins Universum weiterfliegt. Solche tangentiale Flugbahnen sieht man von der Erde aus als absolut waagrechte Leuchtspur. Zwischen unbeweglich und waagrecht sind dann auch alle schrägen Flugbahnen möglich.
Korrektur:
Meteoriten sind die Meteore oder Boliden, die es bis auf die Erdoberfläche geschafft haben. Das dürften in Deutschland rund 10 - 15 Stück pro Jahr sein. Darunter sind immer wieder seltene Meteroitenarten, für die Sammler teils Millionen bezahlen.
Eine verglühende Sternschnuppe ist in Sekundenbruchteilen verschwunden. Sie kann sich auf Grund der Position des Beobachters und des Eintrittswinkels durchaus auch in die verschiedensten Richtungen bewegen.
Ein Komet, der sich an der Erde vorbei bewegt, braucht dafür normalerweise mehrere Tage. Sein Anblick ist daher deutlich von der Sternschnuppe zu unterscheiden.