Fisch sollte man nur in Monaten mit "R" essen besagte eine Volksweisheit warum?

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Das gilt für Muscheln:

Wenn überhaupt, so sieht man die Angebotsschilder, meist im September oder Oktober: Tafeln, auf denen mit frischen Muscheln geworben werden, stehen dann vor den Restaurants. Doch warum startet die Muschelsaison eigentlich jedes Jahr erst im Herbst?

Schuld daran ist noch immer eine alte Regel, der zufolge Muscheln nur in den Monaten mit einem "r" am Ende gegessen werden sollten. Begründet aber ist diese Regel heute nicht mehr. Früher wurde sie vermutlich aufgestellt, weil die Muscheln in den wärmeren Monaten von März bis August relativ schnell verdarben. Heute ist diese Befürchtung aufgrund der geschlossenen Kühlkette unbegründet.

Giftige Algen

Tatsächlich aber gab es noch einen weiteren Grund, die Muscheln zumindest in den Hochsommermonaten zu meiden: Stellenweise bilden sich in dieser Zeit giftige Algen im Meer, die von den Muscheln aufgenommen werden. Ohnehin reichern Muscheln, die bis zu zehn Liter Wasser pro Stunde filtrieren, leicht Schadstoffe in ihrem Fleisch an.

Starke Kontrollen beim Muschelfleisch

Muschelfleisch, das für den Verzehr bestimmt ist, wird daher heute sehr streng auf Schadstoffe und mikrobiologische Verunreinigungen untersucht. Zudem werden die Muscheln oft noch eine Zeit lang in Frischwasser gehalten, damit sie sich mit diesem sauberen Wasser einmal durchspülen.

Der Geschmack variiert

Dennoch empfehlen Kenner - je nach Geschmack - Muscheln vor allem in der Zeit von Juli, August, September bis Dezember, Januar zu genießen. Danach ist das Fleisch der ausgewachsenen Muscheln nicht mehr so fest und schmackhaft. Auch das Ablaichen der Muscheln im Frühling und Sommer beeinträchtigt die Qualität.

Schonzeiten im Sommer

Je nach Land gibt es außerdem auch eine Schonzeit für die Miesmuscheln. In Deutschland ist diese von Mitte April bis Ende Juni, damit die Muscheln ihre fünf bis zehn Millionen Eier ablegen können und auch in den kommenden Jahren für Nachwuchs gesorgt ist. Hierzulande ist der zwar nicht so gefragt, aber in Belgien oder den Niederlanden hält sich schon längst niemand mehr an die Regel mit den "r"-Monaten. Dort landen das ganze Jahr über Muscheln auf dem Tisch.

https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/leonardo/muscheln116.html


Amorette 
Fragesteller
 06.06.2018, 09:53

Danka, das war sehr aufschlussreich.

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Meines Wissens bezieht sich das nur auf Miesmuscheln. Ich denke, dass sie nur während dieser Monate geerntet werden.


Das lag an der Transportdauer und Kühlhaltung, die solche Lebensmittel in warmen Jahreszeiten verderben ließen.


Amorette 
Fragesteller
 06.06.2018, 09:56

Danke

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Das ist heute nicht mehr so, weil wir Kühlschränke und Gefriertruhen haben.

Die Monate mit "R" galten immer als die "kühlen" Monate, da verdarb der Fisch nicht so schnell.


Amorette 
Fragesteller
 06.06.2018, 09:57

Danke

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In den Sommermonaten, die ja kein „R“ im Namen haben, vermehren sich Algen im Meer deutlich schneller und bilden Gifte, so genannten Biotoxine. Muscheln ernähren sich von Algen. Daher kann es sein, dass sich in den Muscheln viele Biotoxine ansammeln, die für den Menschen in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein können.

https://www.worldsoffood.de/kochen-und-rezepte/kuechentipps/item/1945-wann-darf-man-muscheln-essen.html


Amorette 
Fragesteller
 07.06.2018, 12:51

Danke schön.

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