Findet ihr es o.k., wenn ich meiner Familienmitglieder keine Geburtstagskarten mehr schreibe?
Seit meiner Kindheit habe ich das Gefühl, dass sich meine Familienmitglieder noch nie wirklich über meine selber gemachten Geschenke plus Geburtstagskarten gefreut hatten. Immer liessen sie mich ihre Undankbarkeit spüren:
"Du hast uns bisher noch nie was Richtiges geschenkt!" oder: "Man schenkt lieber nichts als nuretwas Knausriges!"
Die stillschweigende Vereinbarung bisher: Ich schreibe jedem Familienmitglied eine Geburtstagskarte, die spätestens ein Tag verspätet eintreffen darf. Dafür kriege ich auch Geburtstagskarten von ihnen.
Aber ich erledige das nur als "meine Mission", muss mich regelrecht dazu hindurchwürgen! In meinem Innersten würde ich meiner Familie ihre ewige Undankbarkeit mitten ins Gesicht ko****!
Beispiel:
- Der Mann meiner einen Schwester feierte sein 40. Geburtstag. Dafür hatte ich ihm in sehr aufwändiger Kleinarbeit eine geniale Pop-up-Karte mit ausgeklügeltem Falt-Mechanismus gebastelt. Da meine Geburtstagskarte noch ganz nass vom Klebstoff war, wird sie voraussichtlich verspätet eintreffen. Das wollte ich dem Geburtstagskind 1Tag vor dem Geburtstag persönlich mitteilen. Als ich am Telefon nach dem Mann meiner Schwester verlangte, war leider nur die Schwester zu Hause. Daher bat ich sie, sie solle ihrem Mann ausrichten, dass meine Geburtstagskarte 1-2 Tage verspätet ankommen werde.
Darauf entgegnete mir meine Schwester (anstelle ihres Mannes):
"Du musst uns gar nichts mehr schicken!"
Nach diesem Vorfall hatte ich jedem Einzelnen (Familie und Verwandten) gesagt, dass ich zukünftig nur noch Geburtstagskarten schicken werde, wenn mir die Person dies auch klar sagt:
"Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du mir weiterhin eine Geburtstagskarte schicken würdest!"
Zu meiner Verwunderung hat noch Niemand von meinem Angebot Gebrauch gemacht!
Wie würdet ihr das interpretieren?
4 Antworten
Deine Schwester scheint ein bisschen empfindlich zu sein. Finde ihre Antwort auch blöd, allerdings würde ich mich anstelle der anderen Leute, die ja vielleicht gar nichts davon wissen auch wundern, wenn du mir plötzlich scheinbar aus dem Nichts sagst: Wenn du ne Karte willst frag bitte erst. Klingt auch komisch um ehrlich zu sein!
Ich selbst schreibe schon seit fast immer keine Karten. Mir sind Geburtstage inklusive mein eigener auch ziemlich egal. Deshalb kann ich da wohl ansonsten nicht wirklich drauf antworten. Gibt Leute die reagieren da recht empfindlich drauf, den meisten ist es nicht wirklich wichtig.
Daher würde ich das überhaupt nicht interpretieren, sondern mich darüber freuen, dass ich stattdessen noch sinnloserer Zeitverschwendung als dem Suchen nach guten Geschenken frönen kann!
Aber ich bin vielleicht auch nicht wirklich repräsentativ und sehe das vielleicht auch zu anders...
Familie kann man sich leider nicht aussuchen.
Aber ob man bei solchen Sprüchen dann noch Lust auf ein Treffen hat, das kann man sich da schonmal überlegen.
der Vorwurf, dass du noch nie was richtiges geschenkt hast, klingt ziemlich hart.
Das bedeutet irgendwie ein Ungleichgewicht, bekommst du denn von deinen Verwandten materielle Dinge geschenkt?
Ehrlich gesagt, wenn ich etwas Materielles geschenkt bekomme, dann versuche ich auch was zurückzugeben, in dem Maße, wie es mir finanziell möglich ist.
Natürlich kann man von dir keine großen Geschenke erwarten, wenn z.B. du selber wenig verdienst oder viele Verpflichtungen hast.
Dennoch finde ich es sehr unhöflich, wenn deine Verwandten deine selbstgemachten Sachen schlecht reden. Du hast dir ja damit auch Arbeit gemacht.
Sie können sich bedanken und damit sollte dann das Thema auch erledigt sein.
Ein Kinoticket schenken, gilt bei uns als knausrig!
Meine family erwartet geschenke vom untersten Wert ab "Einladung ins Restaurant zu zweit". damit der/die beschenkte*r auch wirklich ins restaurant geht, müsste ich alles doppelt schenken! (Die Begleitperson will nicht ihr eigenes essen selber bezahlen müssen!)
sie haben kein Recht auf eine bestimmte Summe an materiellem Wert. Ich kenne e s so, dass man das zurückschenkt, was man auch bekommen hat. Vielleicht würde es in deinem Fall jedoch Sinn machen, dass du denen sagst, du willst keine Geschenke mehr von denen und dass du ihnen aber jetzt auch nichts mehr schenken wirst. Viele Familien haben dieses Hin- und Herschenken längst aufgegeben....
Ich hätte schon viel früher damit aufgehört. Wenn für deine Familie nur materielles zählt, dann schenkt man entweder nichts, oder man gibt eben Geld dafür auf. Menschen, die Zeit und persönliches nicht wertschätzen können, schenkt man sowas nicht.
Also lass es eben, oder investiere so das Geld, wie es von deiner Familie erwartet wird.
Da werde ich mir mit meinen eingesparten Briefkosten halt selber was Schönes gönnen...
und das wäre dann eine Pop-up-Karte oder generell eine Karte?
Sorry, ein wenig verstehe ich auch die andere Seite. Ich mag Karten und freue mich über nette Texte. Aber nach dem Lesen wandert eine Karte in den Müll. Ausnahme sind wirklich nur sehr besondere Karten/ Texte. Was soll man damit anfangen? Ist natürlich auch kein schöner Charakterzug, teure Geldgeschenke zu erwarten und undankbar. Aber wenn dir nun so oft gesagt und gespiegelt wurde, dass deine Geschenke von niemandem erwünscht sind, dann hätte man den Kurs doch viel früher mal umschwenken müssen. Ich fürchte, Undankbarkeit bei allen anderen ist da nur eine mögliche Erklärung. Irgendwo musst du den "Fehler" auch bei dir suchen. Es ist auch respektlos, sich gar keine GEdanken zu machen, was dem anderne wirklich gefallen könnte oder nutzt. Ab einem gewissen Alter bzw. Berufs- und Lebensstand und zu bestimmten Anlässen ist es mit selbstgebasteltem einfach auch nicht mehr getan (es sei denn man ist sehr talentiert und das ganze ist nützlich) und man sollte durchaus Geld entsprechend der eignen Verhältnisse investieren. Und dass sich Kinder über Karten freuen... das kannst selbst du nicht erwarte, oder? Hast du jemals nach Wünschen gefragt? Und vrsucht, diese zu erfüllen? Wenn du dir darin unsicher bist, kannst du ja auch eine klare Preisgrenze nennen. z.B. hast du einen Wunsch, den ich mit 20 Euro erfüllen kann? Damit am besten bei den Kindern anfangen. Da ist es übnlich, dass man was schenkt, während man bei erachsenen durchaus sich auf nichtsschenken einigt.
Kommunikation ist der SChlüssel. Und es scheint seit vielen Jahren ein Fehler deinerseits zu sein, dass du auf Kritik gar nicht eingehst udn wenigstens mal nachfragst, was jetzt falsch/ unangemessen war? Was man sich stattdessen wünscht? Wo die anderen die Normen sehen?
Ich interpretiere das so, dass du dich sehr wichtig nimmst und die Meinung anderer nicht akzeptierst und realisiert. Ich rate dir daran zu arbeiten, dies abzumildern.
Undankbarkeit kommt auch von meiner anderen Schwester, Eltern, meinen beiden Nichten. Sogar vor ihren eigenen Kindern sagte meine Schwester immer wieder zu mir: "Meine Kinder müssen dir sicher nicht Danke sagen! Du hast uns ja noch nie was geschenkt!"