Ersthund wesensverändert wegen Zweithund?
Haben eine 2 jährige Hündin. Sie liebte lange Spaziergänge,toben mit anderen hunden und wie wild rennen. Also alles ganz normal.wir haben uns vor 2,5 Monaten einen Welpen (Rüde) geholt,ist jetzt 17 Wochen alt. Die zusammenführung und das kennenlernen lief problemlos. Die wurde auch nicht benachteiligt. Seid einiger Zeit, hat sie sich total verändert. Sie benimmt sich wie eine alte Dame und nicht wie ein Junghund. Spielt und ruft nicht mehr mit anderen Hunden,rennt nicht mehr,bei Spaziergängen muss man sie hinter sich herziehen. Das einzige was von früher geblieben ist,dass sie bei Hunden die sie nicht leiden kann weiterhin anschlägt und verrückt wird. Fressen tut sie auch weiterhin gut. Meine frage: ist das normal? Hat sie die mutterrolle übernommen und passt lieber auf,anstatt zu toben? Ich erkenne meinen Hund nicht mehr wieder und es tut mir auch leid,denn sie war früher eine ganz andere.
3 Antworten
Solange der Rüde noch ein Welpe und Junghund ist hat Deine Hündin eine riesengroße Verantwortung....
Sie ist verpflichtet (so ist das bei den hochsozialen Lebenwesen der Hundeartigen/Kaniden) ihn zu sichern, zu schützen, aufzuziehen und ihm alles Überlebensnotwendige beizubringen!
Deswegen ist sie so im Verhalten verändert, so ernst....
Möglich ist, dass diese Aufgabe der Evolution sie doch auch stresst. Nicht jeder Hund ist für so große Verantwortung gemacht.
Also solltet ihr Menschen, es der Hündin nicht noch schwerer machen = durch Uninformiertheit und verkehrtes Benehmen gegenüber der Hündin oder dem Rüdenwelpen, gegenüber anderen Fremdhunden.
Buchtipp:
Mit dem Hund auf Du - Zum Verständnis seines Wesens und Verhaltens (Eberhard Trumler)
Das bitte unbedingt komplett lesen. Du wirst öfter einmal einen AHA - Effekt haben.
Man kann ihr das Ganze etwas erleichtern, indem man mit der Hündin mind. 2 Mal in der Woche alleine draußen laufen geht. Dann kann sie wieder unbeschwert sein und Kraft tanken. Das solltest Du ihr wirklich gönnen.
Dem Kleinen Rüdenwelpen tut genau das gut: Ohne überbehütet zu sein auch mal alleine das Selbstbewusstsein stärken. Kontakte zur Umwelt auf eigenen Pfoten, ohne überbemuttert zu werden = eigene Entscheidungen treffen.
Euch allen eine schöne Zeit in der Mehrhundehaltung...
Ja das kann sehr gut sein, ist bei uns nicht anders ;)
Mutterrolle? hmm ja könnte man sagen und verglichen mit den Menschen: geht sie jetzt nicht mehr auf Partys, sondern kümmert sich um den Nachwuchs.
Nun, ich denke, die Mutterrolle hat sie nicht übernommen, eher eine Erzieherrolle.
Allerdings müsste man deine Hunde schon live erleben, um das genau beurteilen zu können. Es gibt auch Junghunde mit sehr starken Charakteren, die keine Bange haben, so einen nachgiebigen, lieben, älteren Hund einzuschränken und alles, auch das Spielzeug, für sich zu beanspruchen.
Wenn du dieses Gefühl hast, dann schreite ein und weise den Junghund in seine Schranken, stärke ihr Selbstbewusstsein, füttere sie zuerst, beim Spielzeug und allem anderen hat sie ebenfalls Vorrang.
In die Mehrhundehaltung musst man sich ein wenig hinein leben, es gibt ein, zwei Bücher (Clarissa v Reinhard + Thomas Baumann) zum Thema, aber ich finde "learning by doing" ist der bessere Weg.
Wenn der junge Hund sich an ihre Regeln hält und auch wenn er erwachsen genug ist, erwachsen aus den Augen der "Ziehmutterhündin", dann wird sie auch mit ihm spielen. So war es jedenfalls - fast immer - bei meinen Hunden.
Viel Spass weiterhin mit den beiden!
ps. An dem Groll gegen andere Hunde würde ich arbeiten und das abstellen, sonst hast du bald zwei Hunde die zusammen Theater machen. Solche Dinge lernen die jungen nämlich blitzschnell von den alten....