Erregungsleitung- Welche ist schneller?
Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit den Erregungsweiterleitung in der Neurobiologie.
Zum einen gibt es die kontinuierliche & die diskontinuirliche Erregungsleitung.
Und es ist doch so, dass bei der k. E. die Axone meist dicker sind als bei der dk. E..
Und die Leistungsfähigkeit der dk. E. ist schneller.
Aber in dickeren Axonen läuft es schneller als in dünneren.
Welche ist also wirklich schneller?
Zusammenfassend:
kontinuierliche: dickere Axone (schneller)
diskontinuirliche (saltatorische): schneller durch "sprunghafte" Weiterleitung
Welche ist am Ende schneller als die Andere??
Danke im Vorraus!
2 Antworten
Die saltatorische Erregungsweiterleitung ist schneller.
Die Weiterleitung des Aktionspotentials (AP) entlang des Axons erfolgt entlang der Membran durch elektrotonische Ausgleichsströmchen. Bei den nichtmyelinisierten Neuronen muss das AP entlang der gesamten Axonmembran immer wieder neu aufgebaut werden. Dadurch ist die kontinuierliche Erregungsweiterleitung ziemlich langsam und erreicht meist nur einige cm/s. Erhöht werden kann die Erregungsweiterleitung durch Erhöhung des Axondutchmessers. Denn je höher der Durchmesser, umso kleiner ist der (elektrische) Widerstand. Das kannst du dir wie ein Wasserrohr vorstellen. Durch ein dickes Rohr kann auch mehr Wasser in der gleichen Zeit fließen als durch ein dünnes. Die bis 1 mm dicken Riesenaxone der Tintenfische erreichen so immerhin eine Leitgeschwindigkeit zwischen 20 und 30 m/s.
Bei der saltatorischen Erregungsweiterleitung werden hingegen Geschwindigkeiten bis 100 m/s erreicht. Die Myelinscheiden der Schwann-Zellen wirken wie die Isolation eines Stromkabels. An dieser Stelle ist kein Stromfluss nach außen möglich, sodass sich der Stromfluss "springend" (deshalb heißt es saltatorisch) von einem Schnürring zum nächsten ausbreitet. Im Bereich der Ranvier'schen Schnürringe sitzen viele Ionenkanäle, sodass hier das AP dann regeneriert wird.
Dadurch, dass die Ionenkanäle refraktär sind, wird verhindert, dass sich das AP entlang des Axons in beide Richtungen ausbreiten kann. Wenn ein Kanal aktiviert wurde, lässt er sich erst nach einer bestimmten Zeit, der Refraktärzeit, wieder öffnen. Das Axon wird dadurch sozusagen zur "Einbahnstraße".
Kontinuierliche sind dicker, um die Langsamkeit zu einem gewissen Maße auszugleichen, als Notlösung sozusagen, weil die Tiergruppe die diskontinuierliche Leitung nicht "erfunden" hatte. Bekannt dafür sind die großen Weichtiere.
Die diskontinuierliche Erregungsleitung ist eindeutig überlegen.