Dürfen Lehrer mich wegen meinem Sprachfehler schlechter bewerten?
Ich bin 16 und lispel. In der Schule habe ich deswegen nicht so große Probleme, außer in den Sprachen. Durch das lispeln habe ich Schwierigkeiten mit der Ausprache, z.B. in Englisch. Bald habe ich meine mündliche Realschulprüfung in Englisch und habe bedenken bei der Bewertung.
Dürfen Lehrer mir mein lispen negativ anrechnen oder nicht? Immerhin kann ich ja nichts dafür :S
PS: Ich gehe mittlerweile schon 2 Monate zum Logopäden ;)
4 Antworten
Lehrer sollen einen objektiven Maßstab bei der Beurteilung der Leistung anlegen. Der Maßstab ist bei allen im Idealfall gleich.
Eine geringere Leistungsbewertung ist kein Urteil darüber, ob ein Schüler "etwas für seine geringere Leistung kann". (Nach der Logik müssten übrigens Hochbegabte schlechter bewertet werden, weil sie ja für ihre Genialität auch nichts können.)
Es ist bedauerlich für dich, aber nicht ungerecht, wenn deine nicht korrekte Aussprache zu einer Abwertung führt.
Nein.
Im Englischen soll es gerade von Vorteil sein, wenn man (etwas) lispelt - wegen dem Tii Ätsch (th).
Kommt ganz auf den Lehrer an. Manchmal... ist es nicht leicht. Gewöhnlich rechne ich Schülern bis zur Jahrgangsstufe 8 bei Sprachfehlern eine (meist) bessere Note an.
Erwarte ich, dass bis dahin etwas gegen die Schwäche getan wurde. Wenn es auf die Oberstufe zugeht, sollte und darf man(n) niemanden mehr bevorzugen, nur weil es moralisch korrekt wäre. Wir erziehen unsere Schüler in unserer Gesellschaft (leider) zu Einzelkämpfern.
Es gibt ja auch Engländer, die lispeln. Wenn du wie ein lispelnder Brite sprichst, dürfen die dir keine schlechte Note geben. Wenn du aber wie ein lispelnder Deutscher sprichst, der das englische "r" oder "w" nicht aussprechen kann, der die Wörter abgehackt aneinanderhängt, dann dürfen sie dir durchaus eine schlechte Note dafür geben.
Und was ist mit Schülerin in Jahrgang 10? ;)