Dürfen Lehrer die erreichbare Gesamtpunktzahl einer Klausur im Nachhinein ändern?
Guten Tag allerseits,
ich gehe auf eine gymnasiale Oberstufe und habe gestern meine Bio Klausur zurück bekommen. Leider ist sie nicht so gut ausgefallen, da ich die Aufgabe mit den wenigsten Punkten (man konnte vier Punkte erreichen) als letztes und nur zur Hälfte bearbeitet habe. Nun gibt mir meine Lehrerin die Klausur zurück und sagt “ups mein Fehler, das waren nicht 4 sondern 14 erreichbare Punkte” und natürlich wird die Aufgabe mit den wenigsten Punkten auf einmal zur Aufgabe mit den meisten erreichbaren Punkten und meine Note fällt dadurch extrem.
Dazu jetzt meine Frage: darf meine Lehrerin die maximal erreichbare Punktzahl einer Klausur im Nachhinein ändern? (Welche negative Wirkungen auf die Note der Mehrheit des Kurses hat)
3 Antworten
Ich finde, dass das nicht geht! Ist eigentlich eindeutig. Wenn es eine sehr umfangreiche Frage zu schein scheint und dran steht, dass die nur 4 Punkte bringt, dann ist es ganz normal, dass man die Frage zurückstellt. Bei einer 4 Punkte Frage gibt es auch einen ganz anderen Erwartungshorizont. Natürlich schreibt man da viel weniger hin als bei einer 14 Punkte Frage.
Ich würde das nicht auf mir sitzen lassen. Lehrer erlauben sich viel zu viel meiner Meinung nach. Ich bereue es sehr, dass ich mich während meiner Schulzeit nicht gegen Ungerechtigkeiten gewehrt habe. Ich würde erstmal zum Lehrer gehen und erklären, warum das so nicht geht. Wenn darauf keine angemessene Reaktion folgt, dann gehst du zur nächsten Instanz. Lehrer werden bezahlt dir was beizubringen und zu testen, ob das bei dir ankam. Wenn der Test Fehler enthält, dann sind sie ihrer Arbeit nicht richtig nachgekommen. Das darf in keinster Weise zu Lasten eines Schülers gehen.
Hä? Das macht doch gar keinen Sinn, es ist komplett egal ob es ein Schreibfehler ist oder nicht! Wenn es da eine Frage gibt, die mit 4 Punkten angegeben ist, dann geht man als Schüler auch davon aus, dass es 4 Punkte sind. Ich persönlich habe noch nie einen Test gesehen, an dem die Gesamtpunktzahl dranstand und dann erstmal vom Schüler durchgerechnet werden muss, ob dann auch alle Fragen zusammen diese Punktzahl ergeben?! Es ist ganz eindeutig ein Fehler vom Lehrer. Es ist ein rießengroßer Unterschied, ob da 4 oder 14 dransteht. Ist das so schwer zu verstehen? War keiner von euch jemands in der Schule?! Man muss doch irgendwie wissen, dass man eine Frage für 4 Punkte anders beantwortet als eine für 14?! Das verschiebt doch das gesamte Verhältnis. Wenn es noch eine 8 Punkte Frage gäbe, müsste man ja deutlich umfangreicher antworten als bei der 4 Punkte Frage. Ich bin sehr erstaunt, dass es darüber überhaupt unterschiedliche Meinungen gibt. Das ist einfach nicht fair den Schülern gegenüber. Man kann auch nicht sagen, dass das ja für alle gleich war, weil es insgesamt ja schlechtere Noten gibt und die Schüler nicht gegeneinander antreten sondern es um die Abinote geht.
Die Wertigkeit der Aufgabe wurde ja eben verändert! Eine Frage mit 14 Punkten wäre klar ersichtlich die wichtigste und umfangreichste Aufgabe im Test gewesen. Eine 4 Punkte Frage dagegen würde sich nur als kleinere Frage darstellen. Mit einer fehlenden 4 Punkte Frage kann man immer noch eine 1 bekommen. Mit einer fehlenden 14 Punkte Frage wirst du gerade noch eine 3 schaffen. Also wo soll denn das bitteschön egal sein?!
Eine Gesamtsumme war vorher leider nicht gegeben, denn diese hat sie später handschriftlich hinzugefügt. Es standen nur zu jeder Aufgabe die erreichbaren Punkte.
Sofern es ein Fehler ist, den sie bei allen begangen hat und durch die Korrektur keiner einzeln benachteiligt wird (oder bevorzugt) ist das in Ordnung.
?? Wie kann sowas ok sein? Der Lehrer hat den Fehler begangen, das darf nicht in einer schlechteren Note für Schüler enden. Außerdem ist nicht jeder Schüler gleich. Einige achten auf die Punktzahl und bearbeiten Aufgaben in der Reihenfolge der Punktzahl. Andere gehen einfach von oben nach unten durch. Der Erwartungshorizont ist komplett anders. Zwischen 4 und 14 Punkte liegen Welten. Ich finde das ganz und gar nicht in Ordnung. Lehrer haben genauso einen Job akkurat zu erledigen, wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Wenn ich z.B. als Statistiker falsche Zahlen verwende und das an mehrere Unternehmen so weitergebe, dann wird das sicherlich nicht jeder ok finden, weil dadurch ein Schaden entsteht. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Aber akzeptabel ist das nicht. Damit sollte man sich nicht abfinden müssen!
wenn du so argumentierst, dann muss die kompletten Aufgabe neu bewertet werden, also auf 4 Punkte bezogen und der Bewertungsmaßstab in Hinblick auf die Gesamtsumme der Punkte neu erstellt werden. Ob damit dann dem Fragesteller wirklich geholfen wäre, ist fraglich.
Wenn die Lehrerin lediglich bei allen Schülern nur die 1 vor der vier vergessen hat, aber trotzdem die Gesamtsumme mit 14 Punkten errechnet wurden, so sehe ich da kein Problem. Es wird ja sicherlich auch Schüler gegeben haben, die 12 oder alle Punkte hier erreicht haben. Es sollte also auffallen, wenn es „Überpunkte“ gab.
Nein, wo ist denn da die Fairness?! Natürlich muss da einiges angepasst werden. Entweder bleibt die Frage bei 4 Punkten und wird dann auch so bewertet wie eine 4 Punkte Frage, also bekommt man volle Punktzahl auch mit deutlich weniger Inhalt, oder der Test kann nicht gezählt werden. Alles andere ist unfair! Überpunkte kann und darf es nicht geben. Und wie schon gesagt, es ist nicht für alle Schüler gleich schlimm, weil nicht jeder die Frage auf die gleiche Art und Weise bearbeitet hat. sowas kann nur fair sein, wenn die Frage überhaupt keine vorgegebene Punkzahl oder Maximalpunktzahl hätte und nur richtige Antworten zählen. Das gibts aber aus gutem Grund nicht. Ein Schüler, der eine Frage "überbeantwortet" bekommt niemals trotzdem Zusatzpunkte. Von daher schneidet jemand, der eine Frage angemessen beantwortet besser ab. Er achtet mehr drauf, was gefragt ist und was nicht, was eine sehr wichtige Sache ist.
Wieso soll es unfair sein, wenn es vorher 100 Punkte maximal gab und nachher 100 Punkte und lediglich nur eine 1 vergessen wurde? Ansonsten aber alles rechnerisch korrekt war? Wenn in einer Aufgabe nur 25 % der geforderten Leistungen erbracht werden, sehe ich da keine Benachteiligung, wenn man das entsprechend „honoriert“.
wenn du am Geldautomaten 100 Euro abhebst, aber auf dem Auszug 1000 Euro steht aber rechnerisch vom Saldo nur 100 abgezogen worden sind, ist da auch kein Nachteil für Dich
BOA, bitte lies doch mal. Es gab keine Angabe darüber, wie viele Punkte man insgesamt erreichen konnte! Genau das ist ja das Problem! Nimm einfach mal an, dass es nur 2 Fragen gab: eine 4 Punkte Frage (welche die eigentliche 14 Punkte Frage ist) und eine 8 Punkte Frage. Nirgendwo steht wie viele Punkte der gesamte Test hat. Also geht jeder davon aus, dass es 12 Punkte insgesamt gibt. Somit ist die 8 Punkte Frage doppelt so umfangreich wie die 4 Punkte Frage. Wenn man also bei der 4 Punkte Frage nur 2 Argumente nennt (z.B. aus Zeitgründen), dürften einem nur 2 Punkte fehlen. Was dann 10 von 12 Punkten insgesamt wären, und somit wäre das eine Note 1-2. Jetzt kommt die Lehrerin und sage bei der Herausgabe der Arbeit: Achh, die 4 Punkte Frage ist eigentlich 14 Punkte wert. Somit gibt es 22 Punkte insgesamt. Dir fehlen dann plötzlich 12 Punkte. Statt 10 von 12 hat man 10 von 22...was gerade noch eine 4 ist.
Dein Beispiel mit dem Bankautomaten ist komplett falsch gedacht. Richtig wäre hier: Die Bank sagt dir, du hättest 1000€ auf dem Konto. Du hebst die 1000€ genau ab und hinterher sagt dein Konto, dass du 500€ im Minus bist und dafür eine Strafe zahlen musst. Hättest du vorher gewusst, dass du keine 1000€ auf dem Konto hast, hättest du sie auch nicht abgehoben, sondern dann eben nur so viel, wie zur Verfügung war.
Ist das so schwer zu verstehen?! Ich kann echt nicht glauben, wie man da was nicht kapieren kann. Es GAB keine ersichtliche Gesamtpunktzahl!! Das ist das Problem, und selbst wenn, wäre es trotzdem ungerecht, weil ein Schüler sich auf die Punkteangaben verlassen sollte. Es gehört nicht zum Aufgabengebiet des Schülers nachzurechnen, ob der Lehrer die Gesamtpunktzahl richtig ausgerechnet hat! Dein Gedanke macht nur Sinn, wenn ALLE Fragen des Tests genau den gleichen Wert haben, also alle genau die gleiche Punktzahl bringen und das auch explizert jedem Schüler klar ist.
Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich da richtig denke. Bitte überleg nochmal wo da dein Denkfehler liegt. Ein Student der Biochemie sollte das doch eigentlich wirklich verstehen...
Sie hat sie nicht im Nachhinein geändert. Die Punktzahl stand schon vorher fest. Sie hat sie nur falsch hingeschrieben. Und eigentlich ist das ja auch egal. Hättest du alles hingeschrieben, was laut der Aufgabenstellung gefordert war, dann hättest du ja auch die Punkte bekommen. Hast du aber nicht.
Naja, hätte ich gewusst, dass diese Aufgabe die Meisten Punkte bringt, dann hätte ich die selbstverständlich als erstes gemacht. Durch den Zeitdruck habe ich mich aber für die anderen entschieden. Trotzdem danke für die Antwort!
Natürlich wurde das erst danach geändert! Mal ehrlich, wie kann man behaupten, dass es egal ist, wie viele Punkte eine Frage gibt? So läuft das nicht. Eine Frage mit 4 Punkten beantwortet man komplett anders als eine Frage mit 14 Punkten. Als guter Schüler überlegt man sich, welche Punkte denn bei 14 Punkten relevant sein könnten. Da muss man deutlich anders rangehen. Bei nur 4 Punkten erweckt die Frage einen eher oberflächlichen Eindruck. Ich finde es komplett ungerecht und ein Unding. Sowas darf nicht passieren.
Als guter Schüler gehe ich an jede Frage so ran, dass ich sie mit besten Gewissen und vollstem Wissen beantworte. Da ist mir das egal wie viele Punkte eine einzelne Frage bringt.
Als Schüler, der nicht mehr macht als unbedingt nötig ist wäge ich ab welche Aufgabe ich brauche, um eine halbswegs zufriedenstellende Note zu bekommen. Und dann kann auch mal sowas wie hier dabei rauskommen. Denn nicht nur Schüler machen Fehler, auch Lehrer.
Absoluter Quatsch. Keine Ahnung auf welcher Schule du warst. Oft hat man absolut keine Zeit dafür, jede Frage ausführlich zu beantworten. Man weiß viel mehr als man hinschreibt und man MUSS abwägen, welche Infos in der Frage gefordert ist. Das hängt sehr stark (eigentlich ausschließlich) von der Punktezahl ab. Zudem gibt es auch eine Redewendung: Ein gutes Pferd springt nur so hoch es muss. Über das Ziel hinauszuschießen bringt gar nichts, sonst geht einem am Ende die Puste (die Zeit) aus.
Sehe ich anders. Es scheint hier lediglich ein Schreibfehler gewesen zu sein. Wenn am Ende 14 Punkte mit in die Gesamtwertung eingeflossen sind und nicht nur 4 ist alles in Ordnung.
Wenn es also 100 Punkte gab und trotz der vergessenen 1 vor der 4 es bei 100 Punkten geblieben ist, sehe ich es kein Problem. Wird aber nun die Gesamtsumme auf 110 erhöht, wäre das unfair, da stimme ich dir zu.
Solange insgesamt die Wertigkeit der Aufgabe nicht verändert wird, sehe ich da kein Problem