Divers wegen Geschlechtsneutralen Namen?

lelusi  20.07.2021, 13:40

Was wäre denn ein geschlechtsneutraler Vorname?

Zugolu 
Fragesteller
 20.07.2021, 16:32

Noah, Robin, Toni, Billie, Rene, Taylor...

7 Antworten

Also, Schritt eins: Divers ist in Deutschland ein rechtlicher Geschlechtseintrag, der (zumindest ursprünglich geplant) für Intersexuelle Menschen gedacht ist.

Zweitens: Es ist grundsätzlich schwierig, Menschen einfach ein Geschlecht zuzusprechen beziehungsweise sie von außen als etwas zu bezeichnen. Die Person wird das schon kommunizieren, wenn sie glaubt, dass ihr Geschlecht für dich relevant ist.

Drittens: Was eventuell passen könnte, wäre der Begriff nichtbinär oder eine Identität, die unter diesen Schirm fällt, aber siehe Punkt zwei.

Viertens: Es könnte ziemlich viele Gründe geben, den Namen zu ändern. Vielleicht gefällt dem Menschen sein ursprünglicher Name nicht, vielleicht ist er trans* und möchte trotzdem einen geschlechtsneutralen Namen, vielleicht ist er nichtbinär.

Fünftens: Wenn die Person sich selbst die Frage stellt, würde ich ihr raten, Kontakt zu queeren Menschen zu suchen, zum Beispiel beim Queerlexikon, lokalen trans* Gruppen oder trans* Menschen in sozialen Netzwerken zu folgen.

Es gibt genug Namen, die das Geschlecht nicht eindeutig erkennen lassen, wie Kim, Eike, Heike, Andrea, Sascha, Sydney usw.. Daher war es früher Vorschrift, einem Kind einen zweiten, eindeutig geschlechtlich zuzuordnenden Namen zu geben, ob das heute noch gilt, weiß ich nicht.

Bauwerk5MaCC  20.07.2021, 13:46

Vermutlich existiert diese Vorschrift nicht mehr. In Deutschland werden unsinnige Vorschriften en masse erfunden und nützliche werden abgeschafft.

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superseegers  20.07.2021, 13:49
@Bauwerk5MaCC

Aus einer Sachstandsmitteilung der Bundesregierung von 2019

"Die Vergabe geschlechts-neutraler Namen ist möglich, ein das Geschlecht kennzeichnender Zweitname ist nicht zwingend erforderlich."

Kurios fand ich, dass als einziger weiblicher Zweit- oder Dritt-Vorname für männliche Bürger Maria zugelassen war. Wohl der christlichen Tradition wegen.

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lelusi  20.07.2021, 13:52
Kim, Eike, Heike, Andrea, Sascha, Sydney

Meine Meinung:
Kim(w), Eike(d), Heike(w), Andrea(w), Sascha(m), Sydney(d)

Andererseits finde ich es bisschen heftig, einen Namen pauschal in einen bestimmten Bereich zu sortieren.

Würde ich Heike heißen, ich würde mich dagegen wehren, das in den D-Bereich zu sortieren!

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superseegers  20.07.2021, 13:57
@lelusi

Ja, jeder hat da sein Empfinden, dennoch sind diese Namen nicht eindeutig "zugewiesen". Denke z.B. an Andrea Boccelli oder Eike Immel, beides Männer. Ich selber kenne eine weibliche Sascha und einen männlichen Kim, von daher.....

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lelusi  20.07.2021, 14:00
@superseegers

Ich finde es dann eben etwas doof, wenn man dann eine Anrede braucht, um auf das Geschlecht schließen zu können.

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Divers ist er/sie, wenn er sich selbst weder als männlich oder weiblich empfindet. Rein mit dem Wunsch nach einem geschlechtsneutralen Namen hat die Bezeichnung "divers" erst mal nichts zu tun.

Divers ist eigentlich für Intersexuelle Vorgesehen, also für Menschen, die von Geburt an organisch keine eindeutigen Geschlechtsmerkmale haben.

Transgender versuchen zum Teil auch darüber amtlich als divers zu gelten, dies ist glaub ich nicht rechtlich geklärt und und nicht einheitlich von den Standesämtern praktiziert

Woher ich das weiß:Recherche
Robin605  20.07.2021, 15:40

Mit einer Bescheinigung, dass du intergeschlechtlich bist, kannst du deinen Personenstand beliebig ändern, deshalb nutzen das viele trans* und/oder nichtbinäre Personen.

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Divers hat erstmal nichts mit dem Namen zutun, schließlich haben ja auch viele Cis Menschen einen gender neutralen Namen (Toni, Kim, Luca, Maxi etc.). Diverse Leute (also Leute die sich weder mänblich noch weiblich identifizieren) müssen ihren Namen nicht ändern. Also nein, NUR, weil man lieber einen geschlechts neutralen Namen hätte, ist man nicht sofort divers. Es gibt auch Cis Leute, die ihren Namen ändern ohne trans* oder inter zu sein ^^