Warum kann man nicht einfach sehr viel Geld drucken, damit die Welt perfekt wäre?

8 Antworten

Ja, das habe ich mich auch gefragt, aber Geld hätte dann einfach keinen Wert mehr. Je mehr du von einer Sache hast, desto weniger wert hat er. Gold ist teuer, weil nicht jeder daran kommen kann und weil nicht jeder einen Goldbarren zuhause hat. Diamant auch.

Weil dann das Gesamte System nicht mehr funktioniert. Wenn jeder genügend Geld hätte würden sehr viele Leute nicht mehr arbeiten gehen . Jobs wie Putzen, Müllentsorgung, Einzelhandel und co (also richtig anstrengende Jobs) würde dann kaum noch jemand machen wollen. Dann bricht auf Dauer das System zusammen. Auserdem gewöhnt man sich schnell daran Geld zu haben und will mehr . Es wird immer ärmere und reichere geben . Das passt sich dann einfach wieder an .

wird mehr Lohn ausgezahlt muss auch mehr Geld eingenommen werden und somit wird es am Ende wieder teurer für alle .

Inflation halt …

So einfach funktioniert das nicht. Du hast es selbst gesagt, man kann nicht einfach nach Lust und Laune mehr Geld drucken. Umso mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger wird es wert. Das Ergebnis ist dann also das gleiche, du hast dann zwar mehr Geld aber alles ist teurer, dein Essen, dein Haus etc.

Deckenstaendig  21.04.2024, 13:59

Jetzt werde ich philosophisch: Sind wir nicht diejenigen, die selbst festlegen, was wie viel wert hat? Dann könnten wir doch einfach sagen, dass viel Geld immer noch wertvoll ist oder nicht?

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Broknyn  21.04.2024, 14:07
@Deckenstaendig

das ist nicht die Art und Weise wie es funktioniert. Wir leben in einem kapitalistischem System. Der Wert von Geld wird nicht von ein paar Personen festgelegt. Für das was du vorhast, bräuchten wir Menschen, die in keiner Art und Weise egoistisch sind und bereit sind alles überflüssige abzugeben. Du würdest dein Haus ja schließlich auch nicht für nur den halben Wert, den es eigentlich hat verkaufen oder nicht? Man müsste also das Wirtschaftssystem selbst erst ändern, um das geplante umzusetzen und dafür sind die Menschen einfach viel zu egoistischen. So funktioniert das System, uns hier in Deutschland geht es auch nur so gut, weil es viele arme Menschen in Afrika etc. gibt, die für und arbeiten

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Deckenstaendig  21.04.2024, 16:12
@Broknyn

Der Kapitalismus ist Ausbeutung und du hast es verstanden, doch viele andere Menschen haben es nicht verstanden.

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Das Ergebnis von zu viel Geld drucken hatte man vor 100 Jahren gesehen... Da ist dann die Inflation so hoch, das morgens das Geld noch etwas Wert hat.. abends konnte man sich nicht mehr einen Streichholz dafür kaufen.... Deutschland hatte eine Inflation, die jedem Milliarden brachte... Und viele verhungerten. Da Geld keinen Wert mehr hatte.

Geld hat ja keinen festen Wert, sondern immer nur so viel, wie man ihm zuspricht. Es ist ja nur ein theoretischer Proxy: Ich züchte Hühner und brauche aber eine Tür. Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten: ich baue mir selbst eine oder frage jemand, ob der das übernimmt. In zweitem Fall will dieser jemand für seine Zeit, Fähigkeiten und die verwendeten Ressourcen eine Entschädigung. Meine eigene Ressource ist das Huhn. Gebe ich jetzt ein Ei? Fünf? Ein ganzes Huhn? Da müsste man sich einigen. Was aber, wenn der Schreiner keine Eier oder Hühner braucht? Dann stehe ich ohne Tür da. Natürlich könnte der Schreiner einfach so helfen, aber wieso sollte er das tun?

Wenn man sich jetzt aber darauf einigt, mit einer Währung zu arbeiten, umgeht man das Problem. Statt Eiern, die der Schreiner nicht braucht, gebe ich einen Betrag x in einer neutralen Währung. Von dieser Währung kauft sich der Schreiner dann Fisch. Da der Fischer bereits Türen hat, hätte der Schreiner sonst nämlich keinen Fisch bekommen.

Was ist jetzt als Betrag B für die Tür angemessen? Das ist irrelevant, nämlich hinter der Arbeit steckt ein tatsächlicher, nicht zu bemessener Wert. Ganz einfach gesagt: Der Schreiner kann am Tag x Türen produzieren, braucht am Tag y Eier oder z Fisch. Er wird den Preis also so festsetzen, dass er und seine Familie davon leben kann. Ist der Preis zu niedrig, verhungert er, ist er zu hoch, wird keiner eine Tür kaufen und er verhungert ebenfalls. Im Grunde werden hier also Arbeitsaufwände gegen einander abgewogen. Man einigt sich auf einen Preis, der für beide Parteien passt. Ist der Prxy dafür Geld ist irrelevant, was da als Zahl steht, solange beide Seiten damit zufrieden sind.

Würde das alles in einer utopischen Welt funktionieren, ohne Geld? Natürlich. Die Realität sieht aber anders aus. Es gibt kein Interesse, undankbare Aufgaben zu übernehmen oder sich spezielle Fähigkeiten mühsam anzueignen, wenn ich sowieso alles gratis bekomme. Soll es doch ein anderer machen, mir macht es keinen Spaß. Aber der Andere wird sich ja das Gleiche denken. Und wenn jeder reich ist, sich alles leisten kann ist das ja so, als gäbe es kein Geld.