Deutsch: Interpretation einer Kurzgeschichte (Eigenleistung, wichtig)
Hallo Liebhaber der deutschen Sprache,
Ich brauche mal eure Hilfe. Ich besuche die zehnte Klasse eines Gymnasiums und morgen schreibe ich eine Klassenarbeit in Deutsch. Es wird um die Analyse und Interpretation einer Kurzgeschichte mit Hintergrund "Kommunikation" gehen, und dafür bereite ich mich jetzt anhand des Textes "der Filialleiter" vor. Meine Einleitung:
Die Kurzgeschichte "Der Filialleiter", verfasst im Jahre 1992 von Thomas Hürlimann, behandelt ein Ehepaar, bei dem der Mann aufgrund asymmetrischer Kommunikation erst durch den Auftritt seiner Frau im Fernsehen erfährt, was diese wirklich für ihn empfindet. Davon ausgehend stellt sich die Frage, warum die beiden Eheleute nicht miteinander sprechen, sondern die Enthüllung der Frau gänzlich ignorieren.
Eigentlich ist es ja so, dass man in der Einleitung Titel, Autor, Jahr, Thema benennt, als Überleitung eine Interpretationshypothese formuliert und anschließend mit der Inhaltsangabe beginnt. Aber das ist doch vollkommen bescheuert, mit der Problemfrage auf den Hauptteil überzuleiten, wenn der Leser den Text nur bedingt kennt? Wie kann man das elegant lösen? Ich befürchte, dass meine Einleitung zu viel Inhaltsangabe ist. Ich würde jetzt wie folgt weiter schreiben:
Der Filialleiter, Willy P., kommt nach einem Arbeitstag wie gewöhnlich nach Hause. Seine Frau, Maria-Lisa, ist Angestellte in dem Supermarkt des Filialleiters. An einem Abend schaltet die Frau den Fernseher an, zu sehen ist sie selbst, wie sie offen im Fernsehen zugibt, nichts mehr für den Filialleiter zu empfinden. Dieser, im ersten Moment geschockt, beruhigt sich schnell wieder, als er feststellt, dass alles routinemäßig (an seinem Platz) ist, und steht dieser Offenbarung eher gleichgültig gegenüber. Er sieht weniger die Ehe gefährdet - es ist alles wie gewohnt, somit wird auch die Ehe erhalten bleiben - sondern den Supermarkt. Einige Male wird Willy im Text als der Filialleiter (entsprechender Textbeleg) dargestellt, um zu zeigen, dass er sich mit dem Supermarkt "verkörpert" und diesen über die Ehe zu stellen scheint (Textbeleg). [...(Weiter mit Analyse und Interpretation etc.)]
Kann man das so machen? Oder erst Inhaltsangabe, dann Hypothese, anschließende Analyse und Interpretation etc.? Was kann ich besser machen? Ich bin, was das Texte Schreiben angeht, nicht sehr begabt und wäre somit über jeden Tipp und jede Hilfe dankbar.
3 Antworten
Nein das ist schon richtig so dass die Hypothese in die Einleitung gehört, denn die Einleitung soll ja auch aufzeigen, was der Sinn deines Textes ist. Dann eine kurze Zusammenfassung, wenn sie nicht zu lang wird bzw. deinen ganzen Aufsatz nicht zu sehr in die Länge zieht, denn bei einem bestimmten vorgegebenen Text kannst du auch einfach davon ausgehen, dass der Leser ihn kennt, zumal du ja auch in der Einleitung erwähnst, um welchen Text es geht.
Nach der Einleitung kommt der Hauptteil in dem du verschiedene Ideen und Argumente bearbeiten kannst. Persönliche Meinung gehört erst in den Schlussteil, vorher nichts Ich-bezogenes schreiben, also keine Pronomen der ersten Person benutzen, sondern verallgemeinert formulieren.
Mir hilft es meistens, mir das Thema anzusehen und erst mal 10 Minuten auf nem Notizblatt ein Mindmap mit allen möglichen Gedanken zum Thema zu machen, die wichtigsten, aus denen sich was machen lässt, dann ordnen und erst dann zu schreiben beginnen und sich dabei an die Reihenfolge halten, so vergisst man nichts und verhindert Chaos.
Viel Erfolg! :)
Hey:P
Also, zu deiner ersten Frage bezüglich deiner Einleitung würde ich sagen, dass du tatsächlich nicht zuviel Inhalt nennen solltest, es ist schon richtig das eigentliche Thema oder die "PRoblemfrage" an dieser Stelle zu nennen! ( Ich würde dir empfehlen den Einleitungssatz immer in nur einem Satz zu formulieren )
Die Inhaltsangabe solltest du am Anfang des Hauptteils einbringen! Also in der Einleitung das Thema womit sich die Kurzgeschichte befasst und im Hauptteil zu Beginn die Inhaltsangabe (Schritt für Schritt versteht sich!)
Sonst ist es doch ganz ok, vielleicht hättest du es an manchen Stellen etwas gelungener formulieren können :b
Keine Sorge, wenn du Deutsch-LK wählst wird das alles noch viel schöner!:D ( z.B. die Gedichtsinterpretation von Goethes "Ganymed" )
Hey :)
Ich hab vor Kurzem mein Abi gemacht und hatte in der 10ten das gleiche Problem mit Formulierungen usw. :D
Ich würde am Anfang einfach "...behandelt die Auswirkungen von asymmetrischer Kommunikation in einer Ehe." schreiben- und das ist dann das Thema und die These :)
Danach würde ich in die Inhaltsangabe übergehen, wie du das schon gemacht hast :) Liebe Grüße, Lina