Der Vater und ich sind eins?
Joh 10,30 Ich und der Vater sind eins.
Kann es sein, dass dieser Bibelvers unheimlich viel Fehlinterpretation mit sich gepracht hat, weil Luther aus dem Lateinischen anstatt "einig" das Wort "eins" nützte. Im Ursprungstext steht dort "einig", im Sinn von handelseinig.
Nachdem sich hier offensichtlich ein paar mit Altgriechisch schwer tun:
„εσμεν“ ist einig. „ένας” wäre eins.
Woher hast Du, dass εσμεν einig hieße? In meinem Wörterbuch und Grammatik heißt es „wir sind“.
Das habe ich zwar auch jetzt schon mehrfach gehört, entspricht aber nicht dem griechischen.
Nennst Du bitte eine Quelle für Deine Behauptung, dass εσμεν einig heißt?
Ich dachte Du hattest altgriechisch? Willst sogar noch Theologie studiert haben. Da das ist seit gut 500 Jahren in der Theologie bekannt, dass das Luthers Übersetzung war.
Ja, eben. In miener Grammatik steht "wir sind".
Nein. Das kam erst, nachdem Luther übersetzt hatte. In seiner Zeit war "eins" handelseinig. Das passte allerdings nicht zur röm-kath. Lehre.
11 Antworten
Nachdem sich hier offensichtlich ein paar mit Altgriechisch schwer tun:
„εσμεν“ ist einig. „ένας” wäre eins.
Das ist falsch. εσμεν ist die 1. Person plural von "sein" (εἰμί), also "wir sind".
In Joh 10,30 steht "ἕν ἐσμεν", wörtlich übersetzt "eins (oder: 1) - wir sind".
Kann es sein, dass dieser Bibelvers unheimlich viel Fehlinterpretation mit sich gepracht hat, weil Luther aus dem Lateinischen anstatt "einig" das Wort "eins" nützte.
Nein. Als die Trinitätslehre entwickelt wurde, haben die Theologen die Schriften ohne Übersetzung in ihrer Muttersprache gelesen. An einer falschen Übersetzung kann es daher liegen.
Da gab es die Fabellehren über welcher Paulus sich zum Beispiel im Hebräerbrief aufregt noch nicht. Da wird klar deklariert: Jesus ist der Hohepriester.
Lies einmal Hebräer 8,1-3
Wir sind eins hiess früher etwas anderes. Es hiess: Zwei waren handelseinig.
Richtig. Joh 10,30 eignet sich daher auch nicht so dafür wie viele es verwenden, denn die Trinitätslehre besagt ja gerade dass Vater und Sohn voneinander zu unterscheiden sind.
Super. Dann sind wir uns in dem Punkt eh einig.
Deine Beobachtung stimmt - leider.
Lt. Roger Liebi wird in Bezug auf JHWH immer ein Begriff verwendet, der "Einheit" bedeutet.
So oder so werden häufig die Limitierungen einer menschlichen Person gern auf Gottes übernatürliche Person übertragen. Ein Fehler, wir ich finde.
Im griechischen Text steht ἕν und das heißt eins, nicht einig.
Siehe hier: http://www.zeno.org/Pape-1880/A/%CE%B5%E1%BC%B7%CF%82
Im lateinischen Text steht unum und auch das heißt eins.
Da ich oben nicht die Nachfragen überfrachten will: In welchem Wörterbuch oder Grammatik steht Deine Behauptung? Schicke bitte einen Screenshot oder eine Seitenadresse.
Nein. Er meint eins. Es besteht kein Unterschied zwischen Gott und dem Menschen.
Es ist ein Fehler in der Denkweise, nach einem Gott im Außen zu suchen. Der Mensch (jeder Mensch) ist ein individueller Aspekt Gottes.
Es besteht kein Unterschied zwischen dir und deinem Nächsten, außer dass ihr dieselbe Welt aus unterschiedlichen Perspektiven seht. Von daher glaubst, du du seist von ihm getrennt - was aber eine Illusion ist.
Ist ein bisschen tricky, das Ganze, und alleine mit dem Verstand nicht zu verstehen.
Bedeutet dann wohl Jesus stand vor dem Spiegel und hielt einen Monolog. Richtig?
Johannes 12,50 Und ich weiß: Sein Gebot ist das ewige Leben. Darum: Was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.
Ja. Im Grunde genommen ist unser ganzes Leben ein Monolog, den wir mit uns selber führen. Unser Nächster sind wir selbst. Wir haben uns den selber erschaffen, damit wir uns selber erkennen können.
Es erscheint nur so, dass es andere Menschen gibt, weil wir uns von der übrigen Schöpfung getrennt fühlen. Wir haben einfach vergessen, dass wir selber der Schöpfer sind (Der Vater und wir Menschen sind Eins / "Vater unser"). Und nun kämpfen wir im Außen gegen unsere eigenen Geschöpfe...
Wir sind eins hiess früher etwas anderes. Es hiess: Zwei waren handelseinig.