Defense 4 von NL Armee?
ich habe jetzt immer wieder im Internet gesehen das der Schlafsack von der niederländischen Armee gleich seinen soll.
Hat da jemand Erfahrung?
https://www.recon-company.com/hollaendischer-schlafsack-defence-gebraucht/22363?number=416018.101
4 Antworten
Es gibt eine NATO-Spezifikation und in diesem Rahmen mehrere Hersteller, die nach dieser Spezifikation bauen. Ausserdem gibt es innerhalb dieses Rahmens Abweichungen bzw. Sonderausstattungen.
Das betrifft zum einen leichte Farbunterschiede, zum anderen allerdings auch Funktionen. Der Bundeswehr-Schlafsack Allgemein II wird zwar als mit dem Defense 4 identisch beschrieben, ist es allerdings nicht zwingend, z. B. gibt es Unterschiede in der Absteppung.
Zum niederländischen Model kann ich dir nichts sagen. Allerdings habe ich das britische Model mehrfach, inklusive Tropen - Gegenstück und Biwacksack. Mein Nachbar, ehem. Berufssoldat, hat die beiden Orignale der BW.
Der Unterschied zwischen BW und UK: Die Briten haben ein satteres Grün, statt dem oliv-braun von Carinthia. Allerdings haben sowohl der britische "Defense 4" als auch der britische "Tropen" auf Höhe der Brust innen 2 Netztaschen mit Klett. Das kann praktisch sein, um z. B. Akkus warm zu halten. Die Briten lassen beim spanischen Hersteller Fesca fertigen.
Ich habe mein Set aus 2 Schlafsäcken, 1 Biwaksack, 1 Polycotton Inlay für 80 Pfund gekauft. Plus Zoll und Steuer waren das zusammen 144 Euro. Das ganze habe ich 3x gekauft. Einmal ist es bei DHL verloren gegangen, 2x angekommen. 1x war es neuwertig in Sachen Bauschfähigkeit, 1x eher in der Mitte der Lebenszeit. Für mich war es ein Test, ob ich mit den aktuellen Schlafsystemen glücklich werde, bevor ich viel Geld für Neuware ausgebe.
Fazit: der Bessere der beiden Britischen D4s hat mich bei nackt bei -14 Grad im Biwaksack, auf Betonboden, mit einer Decathlon Sommer Luftmatratze warm gehalten (und trocken), der zweite Pack in Verbindung mit dem ziemlich durchgenudelten "Tropen" ebenso. Ein gebrauchter "Allgemein II" kostet 139 Euro, das gesamte deutsche Set liegt gebraucht bei 390 Euro. Schwachpunkt Bivibag: Als Not-Biviback absolut tauglich, doch leider nicht vollständig verschliessbar.
Quellen:
https://www.bw-online-shop.com/
https://www.britishmilitarysurplus.co.uk/shop/camping/ultimate-camping-deal-1563995.html
Zum Thema Gewicht ist natürlich ein valider Punkt, je nach dem was du vorhast.
Wer nicht nur auf Militär-Equipment steht, sondern auch auf deren "Weisheit" oder selbst gedient hat, kennt vielleicht die folgenden drei Aussagen:
British Royal Marine Comando: "Travel light, freeze at night."
US Navy Seals: "When thinking of quitting the first time, your at 40% of your limits."
Bundesmarine: "Ist dein Marschgepäck zu schwer, bist du zu schwach."
Auch eine Einstellung.
Update:
Ein ziviler Mammot Fiber, gleiches Einsatzprofil, 100g schwerer, kostet 420 Euro;
Ein ziviler Deuter Exosphere wiegt das gleiche, kost das gleiche wie ein D4, ist weniger robust.
https://www.globetrotter.de/kunstfaserschlafsaecke/
Ich würde den Def 4 sowieso nicht nehmen, da interessiert mich auch kein baugleiches Modell.
Vor kurzem Mal die Preise auf Kleinanzeigen nachgeschaut....Wahnsinn was für das Ding sogar noch gebraucht gezahlt wird.
Ja. Der ist bei Militärs durchaus im Einsatz.
Aber der einzige Vorteil, den das Ding gegenüber vergleichbaren aber günstigeren und kompakteren Schlafsäcken hat, ist die Farbe!
Ähnlich sieht es mit der sogenannten Elefantenhaut (Schlaf-Zeltunterlage) aus Militärbeständen aus.
Ist richtig, das österreichische Bundesheer hat ebenfalls eine ähnliche Version mit Wärmekragen in Verwendung.