Chefin ist sehr streng zu mir?

9 Antworten

huhu,

willkommen im Arbeitsleben, hier wird einfach etwas Leistung gefordert, gerade im ersten Lehrjahr haben Azubis bei mir noch einen kleinen "Welpenschutz". Arbeiten müssen trotzdem sauber und korrekt erledigt werden, ist das nicht der Fall spreche ich das offen an, sowas hat nichts mit "ich kann dich gut/nicht leiden" zu tuen sondern das ich für die Arbeit als "Chef" verantwortlich bin, beschwert sich ein Kunde bin ich "schuld".

Ich weiß nicht wie das bei dir läuft, es gibt zwar immer ein paar schwarze Schafe die Auszubildende ausbeuten und ausnutzen aber das ist nicht die Regel, vielmehr gibt es Aufgaben die von Auszubildenden übernommen werden, klappt dies bei zig Auszubildenden in Folge problemlos und auf einmal nicht liegt es oft (nicht immer) an der Einstellung des Auszubildenden. Bei mir gilt der Grundsatz erstmal die Arbeit "wegschaffen" dann kann man auch mal ein Schwätzchen bei nem Kaffee halten andersrum geht garicht.

Grüße Anna

Also ich sehe da nichts was schlimm wäre. Du sollst arbeiten, darum bist du dort. Du arbeitest im Handel, da geht es manchmal ziemlich rauh zu. Verhältnismäßig. Je nach Besetzung muss sehr viel in relativ kurzer Zeit geschafft werden. Was deine Chefin vermutlich macht ist dich in gewisser Weise abzuhärten so das du lernst deine Arbeit zu machen ohne zu jammern. Aber auch um dich zu testen ob du klar kommst. Niemand braucht in einer Filiale jemand der zwar permanent an lachen ist aber die Arbeit nicht schafft. Ich bin mir sicher das sobald deine Chefin sieht das du dich einfügst und deine Leistung bringt wird sich auch euer Verhältnis bessern.

Ich kenne das in meiner Jugend wurde man mit 14 J in die Lehre geschickt (mein Berufswunsch wurde ignoriert). Als Stift war man für jeden den Schuhabputzer man musste alles tun, wozu sonst niemand Lust hatte. Mich den Chefs war es auch so eine Sache, die gingen irgendwie mit Klima - mein Motto war "gehe nie zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst", ich habe mich bemüht möglichst aus der Reichweite zu sein. Meinen Gesellen erging es in ihrer Lehre genauso wie mir, das musste man eben als reale Gegebenheit nehmen.

Ich habe die Zähne zusammengebissen und mir eingeredet, "das schaffst du, das geht vorüber", mit 17 J hatte ich die Gesellenprüfung geschafft, danach ging es für 18 Monate zum Grundwehrdienst, dort war man anfangs noch schlimmer dran, man wurde schön rund geschliffen bis man in das System rein passte.

Mit 24 habe ich die Meisterprüfung hinter mich gebracht. Irgendwann habe ich mich aufgerafft und in Abendschulungen meine Hochschulreife nachgemacht, mit 40 war ich mit meinem Studium schließlich fertig, dann gründete ich meine eigene Firma, als Selbständiger war ich rundum zufrieden. Als ich meinen Ruhestand nach 52,5 Berufsjahren anstrebte, habe ich meinen Betrieb an meine zwei besten Mitarbeiter abgegeben, es ist mir eine Freude wenn ich sehe, wie gut sich die beiden entwickelt haben und dass der Laden floriert.

lucaz118 
Fragesteller
 27.02.2023, 10:12

Wow krass. Mein Respekt hast du!

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