Canon Kamera-Reihen erklärt - welche Reihe kann was?

3 Antworten

Canon Kamera-Reihen erklärt - welche Reihe kann was?

die Kameras können vor allem nur genau das was derjenige kann, der dahinter steht!

Ich stelle mir sowas vor wie "Die R Reihe ist dafür gut... Die D Reihe ist dafür gut..." -

Das ist eine unsinnige Herangehensweise, denn du gehst da von vollkommen falschen Voraussetzungen aus!

Allein schon dass du da als "R-Reihe" oder "D-Reige" bezeichnest ist eigentlich Quatsch.

Vielmehr ist es eher so, dass das unterschiedliche Systeme sind, innerhalb dessen es dann eigentlich die "Reihen" gibt

Das "D" System,

also die Kameras die da ein "D" im Namen haben - "wobei das "D" halt einfach nur für Digital steht sind weiterentwicklungen der vormals analogen Kameras von Canon. Die Kameras haben das "EF" Bajonett (Bajonett = Objetkiv-Anschluss) und damit eben das gleiche, wie auch die analogen "EOS". Entsprechend ist es auch ein bisschen Irrefühend, wenn du da von "D" sprichst, denn eigentlich heissen die Kameras EOS xxD (was eben heisst dass es eine "EOS" Kamera ist und das "D" dann noch für "digital") Analog hießen die Kameras nur EOS xx, eben ohne das D - das wurde dann einfach nur ergänzt um das "digital" zu signalisieren. Aber digital sind die Kameras heute ja (so gut wie) alle...

Innerhalb Dieses Systems kannst du dann die verschiedenen Reihen und Ausrichtungen unterscheiden...

Das macht man anhand der Zahl. Ganz grob:

4-stellige Zahlens sind die absolute Einsteiger Amateur Modelle.

3- stellige Zahlen sind die Amateuer Kameras

2-stellige Zahlen sind die für sogenannte "Ambitionierten Amateure" und "Semi-Profis"

1-stellige Zahlen sind die professionellen Kameras.

Und damit's ein bisschen kompliziert wird muss man dann auch nochmal ein bisschen unterscheiden.

Bei den 2 bis 4 stelligen Kameras ist es meist so, dass da "nach oben weiter gezählt" wird, auf eine z.B. 40D folgt eine 50D und auf eine 200D folgt eine 250D, auf eine 1000D folgt eine 1100D...

Bei den 1-stelligen ist es aber etwas anders: da heisst niedrigere Zahl -> besseres Modell, eine 6D ist ein höherwertigeres Modell als eine 7D und darüber kommt dann noch die 5D und dann die 1D Reihe. So, jetzt (!) sind wir wie angekündigt bei den eigentlichen Reihen angekommen, denn was du da zum Einen bei den oben genannten 2 bis 4 stelligen Kameras hast, dass da jeweils die fortgesetzten Zahlen eine Reihe Bilden (also eben z.B. dass eine 400D-450D-500D-550D etc oder eine 40D-50D-60D-70D etc die eine Reihe Bilden in denen die neue Kamera mit dr höheren Zahl die alte ersetzt) so hast du bei den 1-Stelligen dass die Zahlen gleich bleiben (da ist die Auswahl an Zahlen ja auch sehr begrenzt) und dafür dann eine "Version" dieser Kamera durchnummeriert wird - Du hast dann also zum Beispiell nach der EOS 5D als Nachfolger die EOS 5D Mark II, danach dann die EOS 5D Mark III und dann die EOS 5D Mark IV... Das ist dann also die 5D Reihe, die es so auch bei den anderen gibt, nur bei der 1er Reihe ist es dann wieder etwas komplizierter, da gab es fürher mal 2 parallele Reihen, zum einen eine EOS 1D und zum anderen eine EOS 1Ds, wobei da immer die "mit s" eine höhere Auflösung und die "ohne s" eine höhere Serienbild-Geschwindigkeit hatten (also eher für Sport-Fotografen und Reporter etc)... und auch da gab es dann eine Mark II usw. Das wurde dann aber geändert auf eine "1Dx", ab da wurde dann nicht mehr parallel gefahren sondern es gab nur noch eine Modellreihe - auch wieder mit Mark II etc

So, jetzt kommen wir mal zum

"M" System...

Damit hatte Canon ein erstes System an spiegellosen Kameras mit "kleinen" APS Sensoren geschaffen. Durch wegfallen des Spiegels und wegen des kleinen Sensors waren die Kameras kleiner und leichter, damit das klappt mussten aber auch auch Objektive anders gebaut werden, denn damit die Gehäuse kleiner werden kinnten mussten auch die Objektive näher an den Sensor ran. Dafür muss man eben neue und andere Objektive machen die für diesen kleineren Abstand entwickelt wurden und damit das alles auch kleiner und leichter werden konnte musste auch der Durchmesser des Bajonetts kleiner werden (ging ja, denn der Sensor war ja auch kleiner). Deshalb ist das eben ein eigenes System weil es mit dem EF-M ein eigenes, kleineres Bajonett hat für die entsprechenden EF-M Objektive. Innerhalb des M-Systems wurde auch zuerst mal einfach "durchnummeriert" (also EOS-M, dann EOS M3, M5 etc) bis dann auch da mit 2 und 3-stelligen Modellen auch hier nochmal verschiedene Reihen ähnlich denen der "normalen" EOS Kameras eingeführt wurden...

Was das M System ausmacht ist eben: kleine und leichte Kameras, eher was für unterwegs, eher was für Amateure.

Kommen wir jetzt zum

R-System

Hier halt Canon ein weiteres System für spiegellose Kameras eingeführt, diesmal eben mit der Möglichkeit auch für professionelle Kamera mit großen Vollformat-Sensoren etc. Auch hier wieder: damit das Objektiv näher an den Sensor dran kann und weil das M-System wegen der Ausrichtung für Amateure und wegen der kleinen Sensoren eben eingeschränkt war, musste ein neues Bajonett her. Diesmal eben mit größeren Durchmesser, damit man eben auch gute Objektive bauen kann die Vollformat Sensoren ausleuchten können, und auch damit wegen des verkürzen Abstandes zum Sensor die hinteren Linsen-Elemente größer sein können. Also hat das "R" System sein "RF" Bajonett bekommen.
Was die Reihen angeht - nun ja, das System ist noch relativ neu, so richtig ist das mit den Reihen da noch nicht un Schwung gekommen, im Grunde erst mal nur ein einziges Modell von jeder Kamera ausser von der "R6" bei der es schon eine Mark II gibt.

Angefangen hat es erst mal ganz "ideenlos" mit einer "EOS R", gefolgt von einer etwas niedriger angesiedelten "EOS RP". Bis man dann wieder angefangen hat nach dem bekannten Schema vorzugehen und ein "je kleiner die Zahl desto besser" einzuführen. Das Spizen-Modell ist aktuell die R3 (angeblich kommt bald eine "R1") gefolgt von der R5, R6, R7, R10 - wobei hier die R8 wieder eine etwas unlogische "Fortsetzung" bildet, denn als Vollformat Kamera sollte sie eigentlich "über" der R7 zu suchen sein - da war es mit den Zahlen aber wohl schon etwas zu eng, denn eine R6 gab es schon und 6,5 wär ja auch doof gewesen...

So, und jetzt nochmal zum "...ist dafür gut"

Da kannst du eben nicht vom "D", R oder M ausgehen, denn das sind wie gesagt vor allem unterschiedliche Systeme die an sich keine "Eignung" für etwas darstellen...
Für was sich eine Kamera eignet ist ohnehin nicht nur von der Kamera abhängig, sondern vor allem auch vom Objektiv und weiterem Zubehör. Und vor allem eben auch davon wer sie bedient und was der draus macht!
Du kannst ja auch nicht sagen: "Ein Hammer eignet sich dafür einen Nagel in die Wand zu schlagen" - klar, kann man damit machen, aber den Nagel bekommst du bei Bedarf auch mit was anderem in die Wand und mit dem Hammer kannst du auch eine Bierflasche öffnen oder eine Delle aus einem Blech drücken - oder sonst was. Das Werkzeug eignet sich immer genau zu dem was der, der es benutzt damit anstellen kann...

Man kann vor allem ehr sagen für WEN sich ein jeweiliges Modell, bzw. eien Reihe eignet, also z.B. eben wie gesagt gibt es Kameras für Amateure, Semi-Profis und Profis, wobei das komplette M System sich halt schon so gut wie ausschließlich an nicht-professionelle Anwendungen richtet, während du aber zwischen dem EOS und dem EOS-R System so ziemlich gleichwertig die Eignung 1:1 übersetzen kannst, also eignet sich eine EOS R5 für genau sie selben Anwender wie auch die Kameras aus der EOS 5D Reihe...

Für welchen "Zweck" sich eine Kamera aber eignet liegt vor allem am Benutzer hinter der Kamera und am Objekiv...

ShDb184 
Fragesteller
 11.07.2023, 07:33

Das war sehr aufschlussreich, vielen Dank! Ich fotografiere seit Jahren mit der Canon EOS 200D und behaupte nun alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Ich möchte mich weiterentwickeln und auch mal ganz andere Dinge als nur Portrait-Fotografie ausprobieren. Wie zum Beispiel Sportfotografie. Dafür ist meine jetzige z.B. zu langsam. Ich bin bereit etwas Geld in die Hand zu nehmen und möchte mich deutlich steigern, um eben nicht nach ein paar Jahren wieder am selben Punkt zu sein wie jetzt. Ich habe mir die Canon EOS R7 ausgeguckt - was meinst du? Kannst du mir eine andere empfehlen?

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Es gibt die Reihen die schon genannt wurden, aber auch diese sind dann nochmal unterteilt in niedrigere und höhere Modellreihen:

EOS D - Spiegelreflexkameras. Aktuell älteste Reihe, viele Modelle eignen sich nicht für Video. Basiert auf Spiegelreflextechnologie aus den 60er Jahren.
Modellreihen vierstellig: Absolute Einsteigerserie für budgetorientierte Consumer, nicht videogeeignet und viele Features werden hier weggelassen.
dreistellig: Einsteiger und Mittelklasse-Consumerkameras.
zweistellig: obere Mittelklasse, Enthusiasten, Semi-Pro, oft auch videogeeignet.
einstellig: Semi-Pro und Profimodelle.
An EOS Spiegelreflex lassen sich je nach Modell entweder nur EF-Objektive oder EF und EF-S Objektive nutzen. RF oder EF-M Objektive sind nicht adaptierbar.

EOS R - Neuste Reihe von Spiegellosen Systemkameras, löst EOS M ab. Alle Modelle sind auch videogeeignet, außer der EOS R auch alle für Sport/schnelle Tiere. Das Modellreihensystem ist wieder ähnlich, allerdings gibt es keine vierstelligen Modelle. Die dreistellige Reihe ist hier bisher das unterste Budget-Segment. Die untere und obere Mittelklasse ist jetzt zweistellig. Enthusiasten, Semi-Pro und Profimodelle einstellig. Und dann gibts noch die EOS R ohne Nummer, die sich am unteren Ende der einstelligen Kameras einreiht. An EOS R sind EF- und EF-S Objektive nativ adaptierbar, aber keine EF-M Objektive.

EOS M - Kompakte Systemkameras, die erste spiegellose Reihe von Canon.
Wurde noch nicht eingestellt, da sich einige Kameras noch großer Beliebtheit erfreuen. Alle Modelle sind videogeeignet, aber außer der M6 Mark II ist kein Modell ideal für Sportfotografie/schnelle Tiere. An EF-M sind EF- und EF-S Objektive nativ adaptierbar, aber keine RF-Objektive.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Würdest du einfach die verschiedenen Reihen googeln, hättest du deine Übersicht innerhalb von 10 Minuten.

  • Canon EOS D APS-C, Kleinbild- und Vollformat-Spiegelreflexkameras, Canon EF- und EF-S Bajonett
  • Canon EOS M kompakte spiegellose APS-C-Systemkameras, EF-M Bajonett, Adapter für EF- u. EF-S
  • Canon R spiegellose Kleinbildformat-Systemkamera, RF-Bajonett, Adapter für EF- u. EF-S

Nutzen kannst du die alle für dieselben Zwecke. Es gibt nicht Kameras, die nur für Landschafts- oder nur für Sportfotografie geeignet wären. Sie unterscheiden sich vor allem durchs Gewicht, was für den einen wichtig ist, für andere nicht.

ShDb184 
Fragesteller
 10.07.2023, 10:50

Das man alle für dieselben Zwecke nutzen kann, ist nicht ganz richtig. Einige eignen sich aufgrund der Gegebenheiten besser für zum Beispiel Videoaufnahmen oder ähnliches. - Deshalb auch meine Frage

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Pudelskern666  10.07.2023, 10:54
@ShDb184

Tja, sowas lässt sich am ehesten konkretisieren, wenn der FS, also DU vorher erklärt, wofür er die Kamera HAUPTSÄCHLICH nutzen will. Wenn jemand schreibt, dass er sie gerne überall dabeihaben will, wird das Gewicht relevant und wenn er VLOGs macht, eben die Videoqualitäten.

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Pudelskern666  10.07.2023, 11:04
@ShDb184

Kleiner Nachtrag: Viele suchen hier Kameras für Pferde- , Mode- oder Autofotografie und wissen noch nichtmal, dass die entscheidende Komponente das Objektiv und nicht die Kamera ist.

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ShDb184 
Fragesteller
 10.07.2023, 11:13
@Pudelskern666

Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass vor allem das Objektiv den Ton angibt. Aber da eine Solide Kamera die Grundlade bietet, benötige ich eben genau diese.
Ich fotografiere hauptsächlich Portraits (Menschen & Tiere). Aber ich möchte mich etwas umorientieren bzw. neues probieren. Meine derzeitige Kamera die CANON EOS 200D schränkt mich da viel zu sehr ein - da reicht es nicht einfach ein neues Objektiv zu kaufen.
Ich würde unteranderem gerne in Richtung Sportfotografie gehen oder im Wald nach Tieren Ausschau halten. Dafür benötige ich zum Beispiel eine Kamera die möglichst viele Bilder pro Sekunde schafft. Video aufnahmen fänd ich auch mal interessant. Aufnahmen in der Dämmerung oder im dunkeln wären dazu ein Träumchen. Ich habe derzeit Beispielsweise die Canon EOS R7 im Blick.
Hast du eine weitere Empfehlung? Theoretisch muss es kein Canon sein. Aber ich bin die Handhabung gewöhnt und hatte nie Probleme.

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