Bürgergeld Nachteile?

6 Antworten

Die Idee vom bedingungslosen Grundeinkommen gefällt mir und das Bürgergeld wäre eine Vorstufe.

Aber nüchtern betrachtet ist beides nicht sinnvoll, weil ein zu großer Prozentsatz herumfault und jene, die einen Anteil an der Gemeinschaft einbringen im Grunde die Deppen sind, welche viel ihrer Lebenszeit mit Arbeiten aufbringen, aber kaum oder gar keinen finanziellen Vorteil hätten - und auch noch verhöhnt werden von den Arno Dübels dieser Welt.


JensingerB  24.11.2022, 09:46

Die Annahme, dass ein großer Prozentsatz "rumfaulen" würde, ist völlig aus der Luft gegriffen. Weder die eine noch die andere Maßnahme würde ein tolles Leben ermöglichen, wie es sich die allermeisten Leute vorstellen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde die Arbeitnehmerseite in unglaublicher Weise an Macht bekommen, denn wenn die Arbeitsbedingungen nicht passen, dann ist es leichter, den Job zu wechseln ohne jede Angst in ein Loch zu fallen, wenn es bei der neuen Stelle nicht klappt. Es wäre auch unproblematischer, sich mal für ein halbes Jahr unbezahlt von der Arbeit freistellen zu lassen, damit man einen kranken Verwandten versorgen kann. Dazu öffnet es eine tolle Möglichkeit, eine Geschäftsidee zu verwirklichen, denn man hat die Sicherheit, sein Leben leben zu können, wenn der Start etwas holprig ist. Die Gesundheitssysteme würden entlastet, weil chronisch kranke Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit reduzieren und sich schonen können und dennoch einen Anteil leisten können. Und auch bei einem gebrochenen Arm, kann man sich noch eine Woche unbezahlt freinehmen, wenn man sich noch schonen möchte. Arbeigeber müssten für gute gesunde Arbeit sorgen, weil die Arbeitnehmer sonst abwandern.

Und ein ganz wichtiger Aspekt:

Es ist also so, dass die, die nicht arbeiten, sich über die kaputtlachen, die arbeiten gehen? Frag' mal Aktieninhaber von Tesla, Amazon, VW, BMW, PSA, B.Braun, Thyssen Krupp usw. ob die ein Lächeln im Gesicht haben, wenn sie Dividenden ausgeschüttet bekommen, für die sie nichts getan haben, aber sich 30 Arbeitnehmer die Bandscheiben zerstört, 50 sich durch Chemikalien Krebs eingehandelt, 20 durch Staubbelastung COPD bekommen haben und zwei an einer Lungenentzündung starben, weil sie sich noch krank an die Arbeit geschleppt haben.

Das Problem deiner Sicht ist, dass du dich von Schwachen ausgenutzt fühlst und jenen Starken, die bis aufs Blut ausnutzen, den Bauch pinseln würdest, ohne zu merken, dass er dir währenddessen Lebensenergie und Geld entzieht.

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sumpfbub  24.11.2022, 12:01
@JensingerB

Du kannst wie auch ich nicht Deine Annahme mit validen, erlebten Zahlen belegen. Wie schon gesagt finde ich das BGE schon gut, hege aber Zweifel daran, ob es massentauglich ist. Mensch ist von Natur aus bequem und sich gerne abzumühen, wenn es nicht belohnt wird, ist eher den Minderheiten zuzuschreiben.

Lassen wir uns doch mal überraschen, wie es wird. Keine besonderen Zwänge, sich eine Arbeit zu suchen, aber Geld kassieren, mit dem man zwar kein Luxusleben führen wird, aber auch nicht verhungert, eine warme Bleibe hat und noch sich kleine Spielzeuge leisten kann. Der Faktor des Zeitgewinns ist ja nicht unerheblich und wer sie gerne mit musischen, sportlichen oder spielerischen Aktivitäten füllt, wird nicht sonderlich viel Anreiz haben, sich in eine zeitraubende und mitunter auch fordernde Arbeitsstelle einzubinden.

Dass AG für gute Arbeitsbedingen sorgen, wäre schön, ist auch durchaus nicht ganz selten, aber es wird auch immer nicht ganz wenige AG geben, die sich überhaupt nicht um die MA kümmern und diese von A-Z ausnutzen, um nur möglichst hohen Reibach zu machen.

Das Problem mit dem BGE ist m.E. dass es auf der Annahme fußt, der überwiegende Teil der Empfänger wäre ohne Zwang bereit, Zeit für Arbeit aufzuwenden, nachdem man einmal die Vorteile der Nichtverpflichtung erlebt hat. Und weiters nimmt man an, dass es kaum schwarze Schafe gäbe. So ist aber Mensch nicht - zumindest nicht in der Menge.

Nein, die Sicht der Dinge, die Du in Deinem Schlusssatz darstellst, habe ich definitiv nicht. In den rechten Kanon mit den bösen Ausländern und den üblichen ähnlichen Käse stimme ich nicht ein. Und die starken Aussauger bewundere ich ganz sicher ebenso wenig.

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JensingerB  25.11.2022, 01:18
@sumpfbub

Vielleicht beschäftigst du dich einfach mal mit 'mein Grundeinkommen'.

Dort wird Geld gesammelt, um es dann in Form eines Grundeinkommens verlost. Das läuft schon so lang, dass es belastbare Zahlen darüber gibt, ob sich Leute entwickeln oder faul werden. Insofern du dir das ansiehst, wirst du feststellen, dass deine Annahme deutlich schlechter nachvollziehbar ist, als meine.

Der Mensch wird ohne Arbeit krank. Jene, die als faul angesehen werden, werden nicht gefragt, warum sie in ihrer Situation stecken. Es gibt eben Menschen, die können bestimmte Tätigkeiten nicht ausüben - einfach kein Talent, muss nicht immer Krankheit sein. Die Ämter helfen aber nicht, ein Talent zu finden. Irgendwann resignieren die Leute und fallen in Depressionen, lassen sich gehen, was die Chancen nicht verbessert. Ich habe in meiner Nachbarschaft drei ältere Damen, die Grundsicherung beziehen, weil die Rente nicht reicht. Die würden liebend gerne z.B. bei der Tafel ehrenamtlich arbeiten und/oder sich im Seniorenheim mit anderen beschäftigen, spielen, reden, basteln. Das scheitert daran, dass sie ehrenamtlich kein Geld verdienen dürfen, das für die Busfahrten zum Einsatzort langt. Es zahlt ihnen auch so niemand etwas. Und was die drei Damen und viele Leistungsempfänger eint, das ist das gefühl, nutzlos zu sein, ungebraucht und ungeliebt. Denen fehlen die sozialen Kontakte. Und wer aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird, weil er sich nicht mit jedem zum Kaffee, Kino, Essen treffen kann, weil die Kohle dafür fehlt, dem gehen auch die Kontakte flöten, die manch einem einen guten Job verschaffen können. Außerdem verlernt man auch sprachliche Fähigkeiten. Das macht die Jobsuche nicht einfacher, ebensowenig, wie den eigenen Kindern eine ordentliche Grammatik beizubringen.

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sumpfbub  25.11.2022, 09:13
@JensingerB

Ich nehme schon länger an den Verlosungen teil, das Projekt ist mir nicht unbekannt. Von welchen belastbaren Zahlen sprichst Du denn? Von denen auf Seite 24?

Oder von der Erkenntnis auf Seite 48? Hast Du Studienupdates mit deutlich mehr Informationen?

https://images.meinbge.de/image/upload/v1/pilot/projektmappe/Pilotprojekt_Grundeinkommen_Magazin.pdf

122 Leute sind ein Ansatz, aber m.E. deutlich zu wenig, um eine halbwegs präzise Voraussage für 80 Millionen zu treffen.

Ich wäre ja durchaus froh, wenn meine vielleicht pessimistisch wirkende Prognose völlig falsch ist, aber der Grundcharakter der Masse liegt eher in der Bequemlichkeit und wir haben keine Schwarmintelligenz, welche sich zuerst um die Sorge der Spezies kümmert und seine eigenen Belange hintenan stellt.

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Soweit mir bislang bekannt, gibt es keine Nachteile im Vergleich zum Arbeitslosengeld 2. Wobei "Bürgergeld" eh nur ein anderer Name dafür ist.

Mit "Sozialhilfe" hat das Ganze nichts zu tun.

nach aktuellem Stand sind es die gleichen Nachteile die es auch bei ALG2 gibt, denn es wird sich fakto nur der Name ändern

Im Prinzip keine, so wie es auch keine nennenswerten Vorteile gibt. In der Form in der es jetzt tatsächlich umgesetzt werden soll, ist es nicht viel mehr als eine Umbenennung.

Das problem ist nicht das Bürgergeld. Sondern die menschen die es ausnutzen und die man dann aus dem Land einfach rausschmeißen muss 🙂

Ich finde es sollte ein Grundeinkommen geben. das wäre 100x besser als Bürgergeld.

Dann hätte keiner mehr lähmende existenzängste und alles was man mehr verdient ist einfach nur schön.

Keine erdrückenden komplizierten bessuche beim arbeitsamt die nur alles noch schlimmer machen wenn man mal ne schwere phase im leben hat.

jeder bürger hätte von geburt an ein recht auf 800€ netto im monat. selbst davon kann jeder leben.

und dann kommt das gehalt vom job noch oben drauf.

Dann wäre die "würde des menschen" endlich so unantastbar wie es das gestzbuch doch vorschreibt.

Man sollte einander helfen im leben und so ein system wäre gut. wir wissen doch schon längst in was für einen unnötigen reichtum sich manch einer befindet. da wird sich mal eben ne yacht für 20.000.000 gekauft die nur zwei mal in 5 jahren benutzt wird. Kranke Welt.

Das geld hätte auch woanders hinfließen können, da sind wir uns doch im grunde alle einig.


Kawai918  24.11.2022, 08:59

Die Frage ist wer dann noch was machen würde... fängt bei der Schule an warum anstrengen ich hab doch geld 🥱

Arbeiten? Wofür mehr Geld brauch ich nd lebe ja gut 👍🏻 🤑

Das geld würde wahrscheinlich eh wertloser werden die Preise durch die Decke gehen und DE down gehen 💣

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TheJayTyp  24.11.2022, 11:37
@Kawai918

Das ist ein geselschaftliches Problem an dem muss ja auch gearbeitet werden.

Die weitaus meisten menschen wollen ja arbeiten. ist ja nur ein winziger antteil der kb hat was für die geselschaft zu tun. das sind die selben menschen die immer alles nagativ darstellen und so tun als wären die meisten menschen unfreundlich usw.

die menschen die sich quasi auf ihrem subjektiven und primitiven Teller nur im Kreis drehen statt mal darüber hinaus zu blicken.

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