Braucht man heutzutage „brauchen“ nicht mehr mit „zu“ zu gebrauchen?

3 Antworten

Tja, ganz wertfrei: Das ist der Sprachwandel.

Brauchen mit zu zu gebrauchen klingt - zumindest in meinen Ohren und im alltäglichen Gebrauch - fast schon archaisch. Das Wort scheint sich immer mehr den sog. Modalverben anzunähern. Das sieht man nicht nur am Gebrauch ohne zu, sondern auch an der schon weiter verbreiteten Form bräuchte anstatt brauchte im Konjunktiv; die ja auch Sprachwandel ist - und vergleichsweise neu.

https://blog.leo.org/2021/05/07/ist-braeuchte-immer-noch-tabu/

Diese Unart ungebildeter Sprecher gibt es schon ewig. Das ist keine Neuerung.

Möglicherweise hat das durchschnittliche Sprachniveau noch weiter abgenommen, aber nicht dramatisch.

In meinem Umfeld verwenden es die meisten korrekt. In manchen saloppen, umgangssprachlichen Situationen rutscht es wohl fast jedem mal ohne "zu" raus.

Das ist schon seit vielen Jahrzehnten so — als ich vor 40 Jahren in die Schule ging, haben die Älteren genauso wie heute über diese „neue Unsitte“ geklagt.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik