Bonität bei Kauf auf Rechnung prüfen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die sogenannten "Hausbanken" solcher Warenhandelskonzerne behalten sich schon per AGB vor , jedes Kaufgesuche selbst "auf Rechnung" insbesondere bei Erst- / , bzw. Neukunden auf Bonität hin zu überprüfen .

Dieses mußt Du im Zuge des Bestellvorganges dann natürlich explizit auf "sauberen Seiten" extra bestätigen . ( Ich erkenne an , oder berechtige Bank xyz zu einer Überprüfung meiner Bonität bei dieser Zahlungsart )

Du selber mußt da keine Unterlagen einreichen , sondern stimmst nur auf Anforderung zu , daß Unternehmen / Hausbank Deinen Bonitätsscore im Sinne der Zahlungsszuverlässigkeit vorab prüfen dürfen bei einem Kauf auf Rechnung .

Die sehen dann nur Dein Score - Rating .

FrageLaune12 
Fragesteller
 11.06.2021, 15:53

Super ich danke dir (:

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verreisterNutzer  11.06.2021, 16:03
@FrageLaune12

Gerne geschehen & viel Erfolg in der Ersatzbeschaffung . 😉

Bitte auch nur u.U. berücksichtigen , daß manche Warenhäuser mit angeschlossenem Online - Versand bei Erst- / und Neukunden grundlegend keine Käufe auf Rechnung akzeptieren .

Sollte in Onlineportalen zwar rechtzeitig im Bestellvorgang drauf hingewiesen werden , aber manche Händler sind da in der Reprogrammierung ihrer Sites ( leider ) immer noch etwas rückständig - schluderig .

Zur äußersten Not wäschst Du halt ein paar Wochen mit der Hand und bestellst erst Anfang Juley dann mit der Option "Lastschrift" . 😎

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Ich habe mir in der Vergangenheit nur wenig Gedanken über die Abwicklung eines Kaufs auf Rechnung gemacht. Ich habe mehrfach z.B. bei einem großen Versandhaus eingekauft und das auch mal auf Rechnung. Die Ware wurde geliefert und ich habe die Rechnung bezahlt. Alles war gut, die Welt war für alle in Ordnung.

Heute sieht das wohl tatsächlich ganz anders aus.

Stutzig hat mich eine Eigenauskunft der Schufa gemacht. Dort wurde der Kauf auf Rechnung (Santander) als Kreditkonditionenanfrage angefragt. Also so, als würde ich einen Kredit abschließen wollen. Dies habe ich bei der CRIF moniert, die die Anfrage für die Santander gestellt hat.

Die Antwort von der CRIF lautete erwartungsgemäß, dass das alles so in Ordnung sei. Mich irritiert, dass von der Santander in ihren Datenschutzhinweisen eine CRIF Bürgel GmbH, Radlkoferstr.2, 81373 München genannt wird. Geantwortet hat mir allerdings eine CRIF GmbH, NDL Hamburg, Friesenweg 22, 22763 Hamburg, die wiederum lt. Briefpapier ihren Sitz in der Leopoldstr. 244, 80807 München hat. Da es m.E. hier um sensible persönliche Daten geht, halte ich dieses Adressverwirrspiel nicht gerade für vertrauenswürdig. Wer ist überhaupt diese CRIF GmbH? Ich habe von diesem Unternehmen zuvor nichts gehört.

Lt. Wikipedia handelt es sich bei der CRIF um: "Die Crif GmbH (Eigenschreibweise: CRIF) (vormals CRIF Bürgel GmbH, vorvormals Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG sowie Deltavista GmbH) ist eine deutsche Wirtschaftsauskunftei sowie ein Dienstleister für Kredit- und Bonitätsinformationen, Kreditrisikomanagement, Betrugsprävention, Adressmanagement und Adressermittlungen mit Hauptsitz in München."

D.h. die Daten zur Gesellschaft sind in den Datenschutzhinweisen der Santander nicht korrekt/aktuell.

Nach Antwort der CRIF habe ich die Form der Abwicklung bei der Datenschutzbeauftragten (Niedersachsen) zur Prüfung angefragt. Eine Kopie ging an den Datenschutzbeauftragten der Santander und an den Datenschutzbeauftragen der Schufa.

Der Datenschutzbeauftragte der Santander antwortete prompt, ebenfalls erwartungsgemäß zusammengefasst, dass natürlich alles in Ordnung sei. Im Übrigen hätte ich der Durchführung und Form der Abwicklung mit Akzeptierung der AGBs auch zugestimmt.

Nun dagegen lässt sich nur wenig einwenden. Ich wollte das Produkt von MediaMarkt haben und ich wollte es aufgrund einer langen Lieferzeit nicht sofort bezahlen. Also wenig Gedanken gemacht, schnell alles angeklickt und Bestellung abgeschickt. Hätte ich keine Schufa Eigenauskunft angefordert, hätte ich mir bis heute keine Gedanken über die Form der Abwicklung gemacht, da mir dies gar nicht weiter aufgefallen wäre.

MediaMarkt habe ich übrigens auch angefragt. Dort hat man sich nur für meine Anfrage bedankt und verweist bei Fragen rundum die Bezahlung an den Kundenservice der Santander Consumer Bank AG. Also kein Interesse daran, die Abwicklung zu ändern.

Der Datenschutzbeauftragte Niedersachen hat zwischenzeitlich auch geantwortet. Er ist nicht veranwortlich, da alle Beteiligten ihren Sitz NICHT in Niedersachsen haben. Er verweist an den Datenschutzbeauftragten von Nordrhein-Westfalen, da die Santander dort ihren Sitz hat.

Gut, also alles auf Anfang und eine neue Anfrage an den Datenschutzbeauftragten von Nordrhein-Westfalen versenden. Auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen/Erkenntnisse, verspreche ich mir allerdings auch keine wesentlichen neuen Ergebnisse zur Form der Abwicklung mit der SCHUFA. Ich erwarte eine Aussage, dass alles in Ordnung ist und alles so bleibt wie es ist 🤷🏻‍♂️.

Übrigens werden eure Daten nicht nur an die CRIF weitergeleitet, sondern auch noch an die ThreatMetrix, Inc. 160 W.Stanta Clara St, Suite 1400, San Jose, California 95113 in den USA. Hierzu werden u.a. technische Daten wie IP-Adresse etc. ausgelesen und übermittelt.

Die Santander schreibt hierzu in ihren Datenschutzhinweisen zum Datentransfer in die USA:

"Soweit für die vorgenannten Zwecke eine Übermittlung Ihrer personenbezogenen Daten an ThreatMetrix erforderlich ist, erfolgt ein Transfer Ihrer personenbezogenen Daten in die USA, einem Land, dessen Datenschutzniveau von dem der Europäischen Union abweicht und vom Europäischen Gerichtshof als UNZUREICHEND eingeschätzt wird. Für die USA besteht weder ein sogenannter Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission gemäß Art. 45 DSGVO noch andere Garantien im Sinne des Art. 46 DSGVO, die den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten sowie die Durchsetzung Ihrer Betroffenenrechte gewährleisten. Daher kann insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten in den USA, möglicherweise auch ohne Rechtsbehelfsmöglichkeiten, an unberechtigte Dritte offengelegt werden, nicht gänzlich ausgeschlossen werden."

Der Eintrag/die Anfrage verbleibt lt. Auskunft von Santander ein Jahr in der Schufa. D.h. wenn ihr 100 Mal auf Rechnung gekauft habt, habt ihr 100 Kreditkonditionsanfrage-Einträge in der Schufa nur für eure Käufe auf Rechnung.

Die Aussage des Datenschutzbeauftragten der Santander Consumer Bank AG, dass eine Kreditkondtionsanfrage keinen Negativeintrag darstellt, ist inhaltlich für die Anfrage selbst korrekt. Jedoch müsst ihr beachten, dass je mehr Kreditanfragen/Kreditkonditionsanfragen gestellt werden, sich der SCHUFA-Score sukzessive verschlechtert und sich somit doch negativ für euch auswirken kann.

Als Kreditentscheider würde ich euch vermutlich ab Eintrag X keinen weiteren Kredit mehr gewähren bzw. als Vermieter seid ihr damit auch nicht mehr die erste Wahl bei der Mieterauswahl.

Entscheidet also weise, was ihr wo einkauft und vor allem, welche Zahlweise ihr auswählt. Die CRIF hat hierzu ausgeführt, "dass die Entscheidung über ein Vertragsverhältnis oder eine gewünschte Zahlungsart, ausschließlich dem Informationsempfänger (Vertragspartner) im Rahmen seiner Privatautonomie obliegt", mit anderen Worten euch als Kunden. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich suche mir nur noch Vertragspartner aus, die auf eine SCHUFA-Anfrage und einen SCHUFA-Eintrag verzichten 😉 Man weiß nie, wann man die SCHUFA wirklich mal brauch und dann ist es besser, wenn man einen möglichst guten SCHUFA-Score hat!

Ach so: Über Klarna oder über PayPal (Zahlung mit Zahlungsziel 30 Tage) wird vermutlich die Abwicklung ähnlich sein. Achtet darauf, ob ihr im Rahmen der Abwicklung einer Anfrage bei der SCHUFA zustimmen müsst. Dann geht davon aus, dass die Verfahrensweise ähnlich oder gleich sein, wie bei Santander. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr, Klarna oder PayPal auch noch auszuprobieren. Die mit Santander gemachten Erfahrungen reichen mir für den Rest meines Lebens. Die "normale" Zahlungsabwicklung von PayPal erfolgt ohne SCHUFA-Anfrage und -Eintrag.

Übrigens: Bei dem eingangs erwähnten Versandhaus könnt ihr noch immer auf Rechnung einkaufen (Zahlung innerhalb von 14 Tagen) und das ohne SCHUFA-Anfrage 😉

Abschließend möchte ich der vollständigkeithalber noch erwähnen, dass ich die Rechnung vom MediaMarkt mittlerweile an die Santander bezahlt habe. Gut fand ich, dass die Santander den Geldeingang per eMail bestätigt hat. Nun verbleibt "nur noch" die Anfrage von Santander bis 2024 in meiner SCHUFA. Ich bleibe dran 😉

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung