Biologie Reiz Reaktion?

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Die Schallwellen treten in das ohr - den Rezeptor - ein. Über Nervenleitungen wird das Signal ins Gehirn geleitet. Dort wird es verarbeitet und Signale werden an die ausführenden organe gesendet. Du hörst zb. Das Klingeln und drehst dich daraufhin um oder tust einen schritt zur Seite, etc.

Moin,

na, das ist doch ziemlich klar:

Ein Fußgänger möchte eine Fahrbahn überqueren (und schaut offenbar nicht richtig, ob der Weg frei ist). Deshalb betätigt ein herankommender Fahrradfahrer seine Klingel, um den Fußgänger zu warnen.

Was passiert nun weiter?

Die Klingel verursacht Schallwellen. Diese stellen für den Fußgänger einen akustischen Reiz aus der Umwelt dar. Die Schallwellen gelangen über ein entsprechendes Organ (hier das Ohr) zu Rezeptoren, die fähig sind, die Schallwellen in elektrische Signale umzuwandeln. In diesem Falle stoßen die Schallwellen konkret auf das Trommelfell. Dieses gerät in Schwingungen und bewegt dadurch drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die ihrerseits gegen das ovale Fenster der Schnecke im Innenohr drücken. Dadurch wird die Flüssigkeit in den Bogengängen der Schnecke in Bewegung gebracht, was schließlich dazu führt, dass kleine Sinneshärchen am Ende der Schnecke umgebogen werden. Dieses Umbiegen führt dazu, dass ein Rezeptor das mechanische Signal in ein elektrisches Signal umwandelt.

Das somit elektrisch gewordene Signal wird über sogenannte afferente Nervenbahnen zum Zentralnervensystem (ZNS, in diesem Fall das Gehirn) geleitet. Im Gehirn erfolgt zunächst eine Entschlüsselung des Signals (Klingelgeräusch) und eine Interpretation (Was bedeutet das?). Die Verrechnung führt zu dem Ergebnis, dass sich offenbar ein Radfahrer nähert, der Weg also nicht gefahrlos fortgesetzt werden kann.

Darum sendet das Gehirn selbst ein elektrisches Signal aus. Diesmal gelangt dieses Signal über sogenannte efferente Bahnen zu bestimmten Muskeln des Bewegungsapparates (Beinmuskeln), was dazu führt, dass eine passende Reaktion auf das Warnsignal eingeleitet wird, nämlich das Zurückweichen des Fußgängers. Das bezeichnet man als Reiz-Reaktions-Schema.

Das EVA-Prinzip beschreibt wiederum bekanntlich ein Grundprinzip der Datenverarbeitung: Eine Eingabe (hier der Umweltreiz des Klingelgeräuschs mit dessen Umwandlung in ein elektrisches Signal) in ein datenverarbeitendes System (hier das Gehirn des Fußgängers) erfährt eine Verarbeitung (hier das Registrieren, Interpretieren und Verrechnen des Signals im Gehirn) und führt zu einer Ausgabe (hier zu der Reaktion in Form eines Befehls an die Beinmuskeln, einen Schritt rückwärts zu machen).

Andere Beispiele sind das Hinwenden des Kopfes auf eine Geräuschquelle zu, das fokussierende Hinschauen, wenn sich im peripheren Sichtfeld etwas bewegt, das Ergreifen und zum Mund-führen einer leckeren Frucht, das Wegziehen einer Hand, wenn sie in die Nähe einer brennenden Kerze kommt oder, oder, oder...

Es gibt auch Reiz-Reaktions-Schemata, die zwar über das ZNS, aber nicht über das Gehirn verlaufen. Dazu gehören Reflexe wie der Kniesehnenreflex oder der Pupillenreflex...

Und schließlich müssen die Reize, auf die dein Körper reagiert, nicht zwangsläufig aus der Umwelt kommen. Auch innere Signale lösen entsprechende Reaktionen aus (zum Beispiel löst das Absinken des Blutzuckerspiegels ein Hungergefühl aus, das wiederum dazu führt, dass du dich auf die Suche nach etwas Essbarem machst; umgekehrt erteilt dein Gehirn der Bauchspeicheldrüse den Befehl, Insulin auszuschütten, wenn es registriert, dass der Blutzuckerspiegel gestiegen ist)...

Alles klar?

LG von der Waterkant