Biologie?

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Hallo,

Ich würde die einfache "Warum"- Frage mit diesem Satz beantworten: weil sie dazu gezwungen waren, sich an diese Bedingungen anzupassen!

Die später entstandenen, "moderneren" Laubbäume haben es weitgehend geschafft, sich die besten Lebensräume zu erobern und die "altmodischen", weniger konkurrenzkräftigen Nadelbaumarten daraus zu verdrängen. So blieben für sie im Wesentlichen nur die weniger attraktiven, zB kälteren Regionen.

Ich weiß aber nicht, ob die Frage so gemeint war. Vielleicht ging es auch darum, mit welchen Anpassungen sie sich gegen Kälte schützen.

Kälte bedeutet Verschiedenes für Pflanzen, was auch jeweils verschiedene Anpassungen erfordert:

  • Winterkälte: manche Pflanzen aus warmen Regionen, auch manche Nadelbäume (Pinie, manche Araukarienarten,) sind nicht frosthart, sie sterben in unserem Winter einfach ab. Andere Pflanzen, aus unseren Breiten oder noch kälteren Gebieten, stellen sich auf den Winter ein, indem sie rechtzeitig aufhören zu wachsen (junge Triebe sind frostempfindlich!) und die lebenden Zellen in einen Ruhezustand versetzen, in dem sie nicht wegen gefrierender Zellflüssigkeit platzen. Das können aber Laub- und Nadelbäume.
  • Früh- und Spätfrost: Das sind Fröste, die für die Pflanzen zur Unzeit kommen, wenn sie nicht oder nicht mehr wie zuvor beschrieben darauf eingestellt sind. Unabhängig von Laub- oder Nadelbaum gibt es einfach Baumarten, die darauf angewiesen sind, in der Jugend Schutz vor solchem Frost durch einen Altbestand zu haben, Rotbuche genauso wie Weißtanne. Andere, Fichte wie Eiche, können auf der Freifläche hochwachsen, sie schützen sich zB durch späteren Austrieb vor Spätfrost.
  • Trockenheit: Kälte bedeutet oft auch, an das benötigte Wasser nicht ranzukommen,weil es zwar da, aber gefroren ist. Hier sind nadelförmige Blätter schon eine nützliche Anpassung, sie sind ein Verdunstungsschutz, der den Wasserverbrauch senkt.
  • Kurze Vegetationszeit: Gewisse Temperaturen müssen zum Wachsen einfach herrsche. Kältere Phasen können angepasste Pflanzen zwar überdauern, aber in kalten Regionen wird die Zeit im Sommer, in der geeignete Temperaturen herrschen, einfach kurz. Wird sie zu kurz, ist baumförmiges Wachstum nicht mehr möglich. Daher gibt es im Gebirge in einer bestimmten Höhe sowie in der Nähe der Pole jeweils eine Baumgrenze. Viele Nadelbäume haben einfach gelernt, genügsam zu sein, sich mit einem minimalen Wachstum pro Jahr zufrieden zu geben. Häufig bilden die daher diese Baumgrenze.

Keine Rolle spielt meines Erachtens der "Wärmeverlust". Pflanzen sind für ihre biologischen Prozesse praktisch vollständig von der Umgebungstemperatur abhängig und produzieren selbst keine nennenswerte Wärme, schon gar nicht im Zustand der Winterruhe. Vor welchem Wärmeverlust sollten sie sich also schützen? Und wenn schon, dann hätten die vielen kleinen Nadeln eine größere Oberfläche als weniger aber größere Blätter. Aber Allenzsche und Bergmannsche Regel kann man getrost vergessen, sie gelten für gleichwarme Tiere, nicht für Pflanzen.

Nadelbäume macht kälte  nichts aus. Sie haben nämlich vorgesorgt: Ihre Nadeln verdunsten viel weniger Wasser als Laubblätter und sind auch besser  gegen kälte geschützt. Durch ihre kompakte Form und die besonders feste Oberfläche kann ihnen der Frost nicht viel anhaben.

Nadeln haben kleinere Oberfläche als Laub. Weniger Wärmeverlust.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 🌍 Dazu habe ich schon viele Erfahrungen gesammelt. 😇