Bio Aufgabe (Mendel), was muss ich hier tun?

DedeM  28.01.2021, 18:57

Ich sehe keine Aufgabe B??!

Doxeho 
Fragesteller
 28.01.2021, 19:06

Material B meinte ich natürlich. (Also 1,2 und 3)

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

agrabin hat natürlich völlig recht, gerade weil du zugibst, das Thema noch nicht ganz verstanden zu haben.

Trotzdem erkläre ich dir das nötige Vorgehen:

Du hast eine Maus mit schwarzem Fell und dem Genotyp „aa”. Und du hast eine andere Maus mit grauem Fell und dem Genotyp „Aa”.

Die Buchstaben A (groß-A) und a (klein-a) stehen für Allele. Allele sind die konkreten Ausführungsvorschriften für ein Gen. Stell dir das so vor: Du hast ein Gen, das für die Fellfarbe zuständig ist. Dabei gibt es dann eine konkrete Ausführungsvorschrift (ein Allel), das sagt: „stelle schwarzen Farbstoff her”. Und du hast eine andere Vorschrift, die sagt: „stelle grauen Farbstoff her”. Dann hast du zwei verschiedene konkrete Ausführungsvorschriften (Allele), die sich aber beide auf das eine Merkmal Fellfarbe beziehen (1 Merkmal - 2 Allele).

Einen Großbuchstaben verwendet man, wenn man ausdrücken will, dass dieses Allel dominant ist. Der Kleinbuchstabe steht dementsprechend für die rezessive Variante eines Gens.

Da Mäuse diploide Lebewesen sind, haben sie in ihrem Genom immer zwei gleiche Chromosomen; eines vom Vater und eines von der Mutter.

Nun kann auf dem Chromosom vom Vater am Genort für die Fellfarbe das Allel „A” stehen. Wenn auch auf dem Chromosom von der Mutter am gleichen Genort ebenfalls das Allel „A” zu finden ist, dann bezeichnet man diese Kombination (Genotyp „AA”) als homozygot (reinerbig), weil auf beiden Chromosomen die gleiche konkrete Ausführungsvorschrift (A) zu finden ist.
Wenn auf dem Chromosom des Vaters dagegen das Allel „a” zu finden ist und auf dem Chromosom von der Mutter ebenso, dann ist der der betroffene Organismus immer noch homozygot (reinerbig), weil wieder auf beiden Chromosomen die gleiche konkrete Ausführungsvorschrift („aa”) vorhanden ist. Im ersten Fall ist das Lebewesen homozygot dominant (AA), im zweiten Fall homozygot rezessiv (aa).
Erst wenn auf dem einen Chromosom das Allel „A” und auf dem anderen Chromosom das Allel „a” vorhanden ist, handelt es sich um eine heterozygote (mischerbige) Kombination („Aa”).

Warum? - Nun, wenn sich ein diploider Organismus (wie es die Maus einer ist) fortpflanzen möchte, muss er Keimzellen (Eier bzw. Spermien) bilden. In den Keimzellen findet man aber nur noch einen haploiden (halben) Chromosomensatz. Das ist logisch, denn hätten auch Keimzellen einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz und es käme zu einer Befruchtung (Spermium trifft Eizelle), dann hätte diese befruchtete Eizelle plötzlich einen vierfachen Chromosomensatz (den doppelten aus dem Spermium plus den doppelten aus der Eizelle). Damit das nicht passiert, wird der diploide Chromosomensatz in der sogenannten Meiose halbiert.

Aber dann kommt in so eine Keimzelle vom diploiden Chromosomensatz nur einer der beiden Buchstaben. Und dann wird auch klar, warum die homozygoten Kombinationen als reinerbig bezeichnet werden, denn bei einer genotypischen Ausstattung AA können in die Keimzellen nur das eine A oder das andere A kommen. Da A = A ist, gibt es in Bezug auf dieses Gen also nur eine Möglichkeit in den Keimzellen (reinerbig: nur eine Allelvariante kann vererbt werden). Das gilt natürlich auch für einen Organismus, der den Genotyp aa hat. Auch er kann in seine Keimzellen nur ein Allel, diesmal a, packen.
Wenn der Genotyp aber Aa lautet, so können zwei verschiedene Keimzellen gebildet werden, nämlich entweder eine, in die das A hinein kommt, oder eine andere, in die das a hineingegeben wird. Das bedeutet, dass so ein Organismus an seine Nachkommen entweder das Allel A oder das Allel a weitergibt. Dieser Organismus ist daher mischerbig! Logisch, oder?

So, nun schauen wir uns wieder deine Mäuse an.

Die schwarze Maus hat die homozygot-doppelt rezessive Ausstattung aa.
Die graue Maus hat dagegen die heterozygot-dominant-rezessive Ausstattung Aa.

Damit kannst du die Allele definieren.

A ist das dominante Allel und bedeutet: „stelle graue Fellfarbe her”.
a ist das rezessive Allel und bedeutet: „stelle schwarze Fellfarbe her”.

Wenn eine Maus also mindestens ein A (großes A) hat, dann wird sie graues Fell haben. Nur wenn eine Maus den Genotyp aa hat, ist ihr Fell schwarz.

Die schwarze Maus stellt die Keimzelle „a” und „a” her (sie ist reinerbig!).
Die graue Maus stellt dagegen die Keimzellen „A” und „a” her (sie ist mischerbig!).

Tja, und jetzt kommt es darauf an, welche Keimzelle bei der Befruchtung auf welche trifft. Da gibt es diese Kombinationsmöglichkeiten:

......A.....a
a...Aa...aa
a...Aa...aa

Wenn eine Keimzelle A auf eine Keimzelle a trifft, entsteht der diploide Chromosomensatz mit der Ausstattung Aa. Diese Mäuse haben graues Fell.
Wenn dagegen eine Keimzelle a auf eine Keimzelle a trifft, entsteht die genotypische Ausstattung aa. Diese Mäuse haben schwarzes Fell.

Wie du an dem Kreuzungsschema leicht sehen kannst haben statistisch die Hälfte aller Nachkommen (50%) den Genotyp Aa und damit graues Fell, während die andere Hälfte die Ausstattung aa hat und damit schwarzes Fell.

Also musst du in deinem Bild zwei der Mäuse grau ausmalen und die beiden anderen schwarz.

Die grauen Mäuse haben den Genotyp Aa, die schwarzen aa.

Und weil die grauen Mäuse stets heterozygot sind (Aa) und nie homozygot AA, liegt der Anteil an heterozygoten Nachkommen (statistisch) bei 50%.
Dementsprechend ist der Anteil homozygoter Nachkommen auch 50%, in diesem Fall allein aa.

Alles klar?

LG von der Waterkant