Bin ich zu sensibel?
Blöde Frage aber wie bekommt man mehr Selbstbewusstsein und wird weniger sensibel?
Ich bekomme vor Prüfungen, Reden, Präsentationen und Ähnlichem immer totale Panik und habe das Gefühl dass ich nichts kann und zu blöd bin. Oft stehe ich da und weiß nicht einmal mehr meinen Namen.
Sowas habe ich oft, Vor allem bei Kritik von anderen. Oft muss dabei anfangen zu weinen und habe den restlichen Tag das Gefühl das ich einfach nur wertlos, unnötig und zu blöd für alles bin.
Auch wenn ich selbst merke, das ich etwas nicht schaffe, auch wenn ich es nur mal nicht gleich schaffe meine Socken richtig anzuziehen,... muss ich anfangen zu weinen und habe das Gefühl nichts zu können.
Ich habe das Gefühl das z.B. viele Lehrer alle Schüler in einen Sack stecken und denken durch streng sein und oft auch anschreien und wirklich Niedermachen wird es besser. Bei mir ist es genau das Gegenteil und wenn es z.B. heisst ich solle ein Wenig schöner schreiben, obwohl ich mir Mühe gegeben habe,... muss ich anfangen zu weinen und auf die Fragen der Lehrer, warum ich Weine sage ich immer, das es nichts wäre. Mir ist es immer furchtbar peinlich wenn ich weinen muss und wenn alle wüssten wegen welchen Kleinigkeiten ich dies tue wäre es glaube ich noch schlimmer.
Teilweise wurde ich dann schon von Lehrern geschumpfen weil ich weinte, obwohl es mir ja angeblich gut geht. Was es natürlich nicht besser macht.
Ich habe schon öfters gehört das ich angeblich HSM (Hochsensibel) bin und es daher kommt. Ich wurde in meiner Früheren Schule immer wegen meine. Sommersprossen und meiner Sexualität niedergemacht und seitdem wurde mein Selbstvertrauen immer weniger und ich habe nun meistens das Gefühl nichts Wert zu sein und andere nur zu belasten.
Ich bin übrigens ganztägig in der Schule mit Schulkleidungspflicht und auch im Internat, und ich habe das Gefühl, das mich das auch schwer belastet. Ich hätte am Abend am liebsten meine Ruhe und würde mich ans Fenster legen und dem Regen lauschen, oder mich Kreativ austoben und nicht jeden Abend genaue Zimmerkontrollen und weiteres.
Auch werde ich dort viel ausgenutzt da ich ziemlich perfektionistisch bin und gut Zeichnen kann. Ich kann nicht nein Sagen und wenn ich einer Person helfe wollen immer alle etwas und ich komme auch da nicht mehr hinterher. Wenn ich dann einmal Hilfe bräuchte, wass ich nur sehr ungern zugebe würde sich da niemand melden um einmal etwas für mich zu tun.
Sry das es jetzt so lang geworden ist und ich soviel geschrieben habe und falls noch Rechtschreibfehler im Text dind tut es mir leid. Danke im Vorraus für Antworten falls jemand etwas dazu weiß:)
2 Antworten
Hallo OnlyMarie01,
mache Dir erst einmal bewusst, dass der „Feind“ oft in uns selbst selbst zu finden ist. Damit meine ich die innere Stimme, die uns verurteilt und kritisiert. Wir tun uns also selbst keinen Gefallen, wenn wir es zulassen, dass dieser innere Kritiker uns niedermacht! Im Gegenteil: Er kann die Ursache dafür sein, dass man sich selbst infrage stellt und die Selbstachtung verliert.
Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, wenn man diesen Kritiker nicht über seinen Selbstwert bestimmen lässt, sondern sozusagen wieder selbst die Regie übernimmt! Das ist sicher leichter gesagt als getan. Wie aber kann das gelingen?
Wenn Dich wieder einmal Deine innere Stimme verurteilt, warum dies dann widerstandslos annehmen, ohne es erst einmal zu hinterfragen bzw. infrage zu stellen?
Statt Dir beispielsweise zu sagen: "Ich mache immer alles falsch", oder "Das schaffe ich nie", könntest Du Dir klar machen, dass Fehler und Schwächen kein Grund sind, sich schlecht zu fühlen oder sich zu verurteilen. Denke bitte daran: Jeder macht Fehler, niemand ist perfekt! Viel besser ist es, wenn Du für Deine Fehler und Schwächen Verständnis aufbringst!
Wenn Du Deine Selbstachtung aufbauen willst, dann lerne es, gut zu Dir selbst zu sein! Versuche immer so mit Dir umzugehen, wie mit einem guten Freund: liebevoll, geduldig und verständnisvoll!
Solltest Du jedoch immer wieder Selbstvorwürfe machen und zu kritisch mit Dir umgehen, streust Du sozusagen Salz in Deine Wunden! Ohne es zu wollen, machst Du es Dir nur selbst das Leben schwer! Besser ist es, wenn Du Deinen inneren Kritiker möglichst klein hältst und Dich nicht von unerbittlicher Selbstkritik herunterziehen lässt!
Was ebenfalls einer gesunden Selbstachtung entgegen läuft, ist, wenn Du Dich immer wieder mit anderen vergleichst, oder Dich an dem Idealbild misst, das Du vor Augen hast. Dieses Idealbild stammt meistens nicht von einem selbst, sondern von Menschen, die einen im Laufe des Lebens geformt haben: z.B. die Eltern, Lehrer oder Gleichaltrige. Also haben sich wahrscheinlich andere das Bild, dem Du möglicherweise hinterherläufst, für Dich ausgedacht. Wäre es nicht viel besser, zu der Person zu werden, die Du sein möchtest?
Es können aber auch recht kleine und einfache Dinge zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen: Du kannst z. B. mit einem Lächeln innerhalb kürzester Zeit Deine Gefühle positiv beeinflussen. Das funktioniert selbst dann, wenn Dir überhaupt nicht nach Lachen zumute ist. Das kommt daher, da unsere Gefühle sehr eng mit unserem Körper verbunden sind!
Daher kann auch die Körperhaltung mitbestimmend dafür sein, ob Du Dich klein und mickrig oder selbstbewusst fühlst. Eine aufrechte, gerade Haltung z.B. vermittelt ein anders Gefühl, als wenn Du mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern umherläufst.
Ein weiterer Tipp ist die richtige Atemtechnik. Sobald Du hektisch und aufgeregt bist, wird Deine Atmung automatisch flacher. Wenn Du ganz bewusst darauf achtest, immer dann, wenn Du erregt bist, langsam tief ein- und auszuatmen, wirst gelassener und damit auch sicherer werden.
Falls Du mal wieder in einem seelischen Tief steckst, kann körperliche Bewegung wahre Wunder wirken! Fahre Fahrrad, gehe joggen oder mache einfach nur einen Spaziergang! Ganz bestimmt wirst Du Dich hinterher besser und ausgeglichener fühlen. Es bringt Dich nicht weiter, wenn Du Dich verkriechst und negativen, selbstzerstörerischen Gedanken nachhängst! Werde aktiv und setze Dich in Bewegung!
Und zum Schluss noch ein letzter Tipp: Für andere da zu sein und sich selbstlos für jemanden einzusetzen, erzeugt ein positives Lebensgefühl und lenkt einen von schlechten Gedanken ab! Das Bewusstsein, etwas Wertvolles und Sinnvolles geleistet zu haben, macht Dich zufrieden und hebt letztendlich auch Dein Selbstbewusstsein!
Wenn Du an Gott glaubst, dann denke daran, dass die Bibel in vielem, was sie uns sagt, ebenfalls zu einem ausgeglichenerem Selbstwertgefühl beiträgt. Du kennst doch sicher das Gebot: " Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Wie dieser Text zeigt, brauchen wir ein gewisses Maß an Eigenliebe, um psychisch gesund und stabil sein! Wenn man sich selbst liebt, wird man dadurch noch lange nicht zu einem Egoisten! Es kommt hier auf Ausgeglichenheit an.
Ist es nicht außerdem ein schöner Gedanke, dass Gott Dich persönlich für wichtig hält? Der berühmte biblische König David von Israel, brachte das einmal wie folgt zum Ausdruck:" Du weißt, wann ich mich setze und wann ich aufstehe. Aus der Ferne erkennst du meine Gedanken. Ob ich unterwegs bin oder mich hinlege, du beobachtest mich. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut." (Psalm 139:2,3).Gott hatte sich also mit den Einzelheiten im Leben Davids befasst. Und genauso interessiert sich Gott auch heute ganz persönlich für uns!
Wie Du siehst, kann man einiges dafür tun, um richtig und ausgeglichen über sich zu denken! Du kannst sicher nicht von heute auf morgen gleich alles eins zu eins umsetzen. Doch je mehr Du an Dir arbeitest, desto eher wirst Du Dich in eine positive Richtung verändern. Viel Kraft und Erfolg dabei!
LG Philipp
Vielen Dank nochmal, die Antwort hat mir wirklich geholfen
Das habe ich gerne gemacht! Und es freut mich echt, dass Dir die Antwort etwas weitergeholfen hat!
Ich wünsche Dir, dass Du das, was Du Dir vorgenommen hast, irgendwann auch erreichst. Aber hab Geduld mit Dir, weil sich Veränderungen in der Regel eben leider nur langsam vollziehen.
Alles Gute für Deine Zukunft!
LG Philipp
Hey Marie,
Also zunächst mal würde ich dir raten, sofern irgendwie möglich, dir professionelle Hilfe zu holen. Falls es eine Schulpsychologin oder Ähnliches bei euch gibt, dann sprech die an, ansonsten mal mit der Hausärztin sprechen.
Abgesehen davon kannst du aber auch direkt mit kleinen Übungen an deinem Selbstbewusstsein arbeiten.
Ich könnte mir zB gut vorstellen, dass du während dem Unterricht in der Regel ziemlich still bist und dann die Panik bekommst, wenn du ein Referat halten sollst, kann das sein?
Wenn dem so ist, dann übe an dem was dazwischen liegt und auch etwas, aber nicht ganz so viel Mut erfordet: Nimm dir vor, dich einmal pro Stunde im Unterricht zu melden. Wenn dir das zu viel ist, dann fang an mit einmal pro Schultag einmal melden.
Desweiteren bist du vllt jemand, der sozial auch eher ,soweit im Internat möglich, zurückgezogen ist, bzw nicht allzu viele Freunde hat? Wenn dem so ist, dann kannst du folgendes mal versuchen: Versuch, jeden Tag paar Worte mit irgendwem zu wechseln, mit dem/ der du sonst nicht soviel Kontakt hast. Gerade wenns dich immer etwas Mut kostet wirds helfen.
Ich hoffe du fängst vllt mit einem der Tips was an ;)
Vielen vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort