Bin ich verflucht?

7 Antworten

Es gibt da das Phänomen einer "selbsterfüllenden Prophezeiung". Bist Du davon überzeugt, vom Pech verfolgt zu werden oder gar verflucht zu sein (und sei es auch nur unbewußt), dann arbeitest Du (ob bewußt oder unbewußt ist egal) darauf hin, daß sich diese "Überzeugung" auch bestätigt.

Du mußt einfach versuchen, bewußt positiv zu denken. Ich hatte während des Studiums eine Komilitonin, die regelrecht Panik schob ob der Tatsache, daß sie noch sooooooo viele Klausuren (4 Stück) zu schreiben habe, um zum Vordiplom zugelassen zu werden! Ich sagte zu Ihr: "Sei froh, daß es nicht 5 oder 6 oder gar nur noch eine sind - das ist viel schlimmer!". Und natürlich half ich ihr beim Lernen. Tatsächlich bestand sie alle fehlenden Klausuren und ist mir heute noch dankbar!

Stell' Dir beim nächsten "Pech" also immer vor, daß (und wie) es noch schlimmer hätte kommen können und daß Du deshalb im Grunde genommen gar nicht sooooooo schlecht davongekommen bist.

Hat auch mir sehr geholfen! Zudem kann man aus Niederlagen meist mehr lernen als aus Erfolgen - wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht!

Joooou 
Fragesteller
 02.07.2020, 16:10

Ja hab mir auch immer wieder mal gesagt könnte noch schlimmer sein aber was so traurig ist, dass nicht mal ne entspannte Phase auf mich zu kommt es geht immer weiter mit den Schicksalen, aber wer weiß vllt endet diese Serie auch irgendwann.

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Waldi2007  02.07.2020, 16:11
@Joooou

Hab' Geduld mit Dir - sowas passiert nicht von heute auf morgen. Ich hab' auch einige Zeit gebraucht, aber jetzt geht's mir wieder super!

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Würde ich nicht sagen hätte auch mal sowas aber das ist meistens einfach nur ne pechsträhne

Wünsche dir viel Glück weiterhin

"Flüche" existieren tatsächlich - allerdings nur in den Köpfen jener, die ganz fest an sie glauben. Da drinnen können sie dann eine enorm destruktive Macht entwickeln und einen Menschen völlig zur Verzweiflung bringen.

Aktuell bist du von selektiver Wahrnehmung geblendet: alles Negative, was du erlebst, schiebst du dem "Fluch" in die Schuhe. Positive Dinge werden ausgeklammert oder gar nicht mehr als solche empfunden.

Mein Rat an dich: wenn du dich vom Glauben an "Flüche" befreist und lernst, auch positiven Dingen im Leben Aufmerksamkeit zu schenken (ja, auch dir widerfahren im Leben positive Dinge), dann wirst du merken, wie sich deine Lebensqualität langsam aber stetig wieder bessert.

Nein bist du nicht...

"Schlimm" ist natürlich sehr subjektiv und da du uns keine Beispiele gibst (musst du auch nicht) ist schwer einzuschätzen was der Grund ist warum du diese Wahrnehmung hast.

Fang vielleicht so an...

1.
Sind die "schlimmen" Dinge logisch miteinander verknüpft?
Wenn ja, ist es eine "simple" Kausalkette nach dem Reiz Reaktionsprinzip.
z.B. schlechte Noten -> schlechter Abschluss -> schlechter Job -> wenig Geld -> kleine Wohnung -> Finanzprobleme -> Stress -> Depression -> usw.

Wenn du so eine Kette findest hilft dir das nicht nur die "schlimmen Dinge" nachzuvollziehen, sondern auch Lösungsansätze zu finden.

Wenn du keine Kette findest und die Events nicht verknüpft sind bei dir leider viele vielleicht unwahrscheinliche Dinge auf einmal eingetreten.
Umgangsprachlich würde man sagen du hast "Pech".
Das ist leider die Natur des Lebens und Überlebens.
z.B. Katze ist gestorben, Trennung von Partner etc.

2.

Schau mal von "außen" auf dich und versuch so objektiv wie möglich die Probleme/schlimmen Dinge zu betrachten. Wie würdest du deine Situation dann bewerten? Stimulieren dich Reize nur übertrieben stark? (es wird angenommen dass das u.a. biologisch veranlagt ist -> siehe auch intraversion und extraversion)
Überreagierst du? Ist die Reaktion, also deine Wahrnehmung der Situation angemessen (objhektiv gesehen)? Gehen andere mit ähnlichen Situationen anders um? Wenn ja -> Schau mal nach jemand profesionellem der dir helfen kann, ein "Coach". Oder davor kannst du auch natürlich Freunde, Familie, Lehrer oder sonstige um Hilfe bitten.

3.

Hab im Blick dass du mit 18 Jahren gerade dabei bist einen sehr sehr großen Schritt machst. Die "Schonphase" der Schule ist vermutlich vorbei oder bald vorbei und es kommen Verantwortung und Pflichten auf dich zu die sehr viele Menschen erstmal komplett mitnehmen. Sehr viele Menschen haben da Probleme.
Dieser Eintritt in das eigene Leben in der Gesellschaft hat natürlich auch damit zu tun dass einem Dinge wie Vergänglichkeit, Isolation, Zukunft, sein eigenes Leben und und und viel stärker bewusst werden.
Leider kann einen niemand auf diese Phase vorbereiten!
Ich kenne niemanden der davon nicht erstmal erschlagen wird.

Und auch wenn ich jetzt nicht direkt die "schlimmen Dinge" angesprochen habe die du meintest, oder du sie nicht direkt hier irgendwo einordnen kannst bleibt der Rat die logische Erklärung der einzelnen Vorfälle zu ergründen.
Es hat alles eine Ursache, nichts passiert "einfach so" oder wegen eines "Fluches"

Dieser falsche Rückschluss nennt sich übrigens "fundamentaler Attributionsfehler"...
Ich zitiere aus dem Wiki "Die Neigung, den Einfluss dispositionaler Faktoren, wie Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen und Meinungen (also deine persönliche Wahrnehmung dass es ein "Fluch" sein muss bzw. das du den Fehler bei dir suchst), auf das Verhalten anderer systematisch zu überschätzen und äußere Faktoren (z.B. die Katze ist gestorben weil sie alt war, ein Autofahrer nicht aufgepasst hat etc.) zu unterschätzen.

brechstange2  02.07.2020, 16:19

und das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeihung hat auch noch jemand erwähnt -> auch das ist hier angemessen vorzubringen!

Oder es gibt ein Phänomen dass sich "der Bestätigungsfehler" nennt, also im Sinne der subjektiven Wahrnehmung. Menschen neigen dazu sich auf Informationen (also in deinem Fall die schlimmen Dinge) zu fokussieren und Einigem auch ein zu großes Gewicht zu geben.
Deshalb oben der Tipp das ganze logisch anzugehen und jedes Problem und jeder "Schicksalsschlag" begründen.

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Joooou 
Fragesteller
 02.07.2020, 16:23

Verknüpft sind die Dinge die passiert sind nicht, es ist aber seit 2 jahren so, dassd alles zusammen kommt und ich frage mich wann das aufhört.

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Aberglauben beenden. Das Leben mittels normaler und gesunder Sichtweise betrachten und aufhören damit, diesen ewigen ungesunden Optimismus mit sich herumzutragen, dass ja alles immer nur suuuuuper werden könne, dann normalisiert sich auch die Denke.