Bibel: Stammbaum Maria (nur Maria) leiblich

5 Antworten

Hallo,

Die beiden Stammbäume aus Matthäus und Lukas basieren auf Josef, nicht auf Maria.

Die Juden erwarteten einen irdischen König für das Reich Gottes auf Erden, welches Jesus als bereits gekommen verkündete hatte. Als er starb und die Idee aufkam, er wäre nun doch dieser Messias (Gesalbter), ein jenseitiger König, der bald vom Himmel herab steigen würde, musste ein makelloser väterlicher Stammbaum her. Diese war seit jeher im Judentum Voraussetzung für ein königliches Amt.

Selbst wenn einer der Stammbäume zu Maria gehören würde, sie differieren erheblich in den Generationen: Matthäus erwähnt 42 Generationen im Gegensatz zu 56 Generationen bei Lukas. Dies ist ein so großer Unterschied, dass es kein Versehen sein kann.

Die Stammbäume sind nicht glaubwürdig. Daraus ergibt sich, dass Jesus ein Mensch war mit einem menschlichen Vater. Keine Jungfrau, keine Zeugung durch den Heiligen Geist und so weiter. Die "Prophezeiung" im AT galt im Übrigen nicht Jesus, sondern einem irdischen König. Sie wurde nachträglich von den Kirchenvätern so umgedeutet.

Nach Matthäus ist Jesus der Nachfolger Davids, nicht Salomos. Der Zahlenwert für David ist 14, dvd, 3 mal 14 sind 42 Generationen. Matthäus will seiner jüdischen Gemeinde erklären, dass Jesus wirklich der Sohn Davids ist. Die "Jungfrauengeburt" bleibt bei Mt ziemlich im Ungewissen. Jesus ist, wie auch andere große Personen im Judentum, von Geburt an "ausgesondert" durch Gottes Geist. Das schließt die Jungfrauengeburt nicht ein und die Vaterschaft Josephs nicht aus. Im Gegenteil.

Matthäus 13,55 55 Ist er nicht eines Zimmermann's Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas?

Lukas beginnt seinen Stammbaum bei Adam, besser führt ihn auf Adam zurück. Aber auch da wird Joseph als Vater angeführt. Lukas hat eine andere Aussagerichtung als Mt. Mt sieht Jesus als zuerst einmal für das Volk Gottes gekommen, deshalb Davids Sohn, danach öffnet sich dieses Volk Gottes den anderen Völkern. Bei Lk ist diese Öffnung zu (hellenistischen) Welt und allen Heidenvölker schon Tatsache, deshalb wir d Adam als Vater der gesamten Menschheit angeführt.

Zu den Ausführungen abundumzus ist nichts weiter hinzuzufügen, jetzt hast du eine sehr umfassende, genaue Erklärung. Wie du siehst, lohnt es sich, die Bibel gründlich zu studieren. Voraussetzung ist, daß man sie als das anerkennt, was sie tatsächlich ist, das geoffenbarte Wort Gottes, dessen Name Jehova (JHWH) ist. Diesen Namen hat er sich selbst gegeben und Moses am Dornbusch geoffenbart.

Hallo atoob

Matthäus verfolgt die Nachkommen Salomos zurück bis zu Joseph, dem Adoptivvater Jesu, und zeigt dadurch, daß Jesus das gesetzliche Recht auf den Thron Davids durch die königliche Linie hatte (siehe Matthäus 1:7, 16).

Lukas geht der Abstammungslinie Jesu bis zu Heli (dem Vater Marias) nach, und zwar über Nathan, der ein weiterer Sohn Davids und Bathsebas und somit Salomos leiblicher Bruder war (siehe Lukas 3:23, 31).

Beide Abstammungslinien treffen sich bei Serubbabel und Schealtiel und verzweigen sich dann erneut in zwei Abstammungslinien (s. Matthäus 1:13; Lukas 3:27).

Maria, die Mutter Jesu, stammte von Nathan ab, und Joseph, Jesu Adoptivvater, war ein Nachkomme Salomos, so daß Jesus sowohl der natürliche als auch der gesetzliche Nachkomme Davids war und das volle Recht auf den Thron besaß

David ist also der eigentliche Stammvater und Throninhaber, auf den die biblischen Prophezeiungen in erster Linie Bezug nehmen.

So zum Beispiel in Psalm 132:11

„Jehova hat David geschworen, Er wird in Wahrheit nicht davon abgehen: „Von der Frucht deines Leibes Werde ich auf deinen Thron setzen.“

oder in Jeremia 23:5

„Siehe! Es kommen Tage“, ist der Ausspruch Jehovas, „da will ich David einen gerechten Sproß erwecken. Und ein König wird gewiss regieren und mit Verständigkeit handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land.“

Siehe auch 2. Samuel 7:12; Jesaja 9:7

Maria, die Mutter Jesu war also die Tochter Helis, obwohl in der Geschlechtslinie, die Lukas angibt, Marias Mann, Joseph, als der „Sohn des Heli“ aufgeführt wird.

In M’Clintocks und Strongs Cyclopædia (1881, Bd. III, S. 774) gibt dazu die** folgende Erklärung**: „Bei der Zusammenstellung ihrer Geschlechtstafeln haben die Juden bekanntlich ausschließlich die Männer berücksichtigt, wobei sie, sofern das Blut des Großvaters durch eine Tochter auf dessen Enkel überging, den Namen der Tochter selbst ausließen und statt dessen den Mann jener Tochter als Sohn des Großvaters mütterlicherseits betrachteten (4Mo xxvi, 33; xxvii, 4-7).“ Zweifellos aus diesem Grund sagt der Geschichtsschreiber Lukas, Joseph sei der „Sohn des Heli“ gewesen (Lukas 3:23).

Da also Maria aus dem Stamm Juda und damit ein Nachkomme Davids war, konnte von ihrem Sohn Jesus zu Recht gesagt t werden, dass er „dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervorging“ - wie es z. B. auch (unter göttlicher Inspiration) aus Römer 1:3 hervorgeht: „ . . . in Bezug auf seinen Sohn [Jesus] , der dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervorging“

Dir fällt sicher auf, dass hier KEINE Einschränkung erwähnt wird, wie etwa „väterlicherseits“.

Jesus hatte - durch seinen Adoptivvater Joseph, der ein Nachkomme Davids war - das gesetzliche Recht auf den Thron Davids, und durch seine Mutter hatte er als „Nachkomme“, „Same“ und „Wurzel“ Davids das erbliche Recht auf „den Thron Davids, seines Vaters“

Diese Aussage wird in vier folgenden Zitaten bestätigt:

  • Schon die Ankündigung, die der Engel Gabriel der Mutter Jesu, Maria, überbrachte (Lukas 1:30-32) wird das ausdrücklich erwähnt: „. . . Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben,“

  • Apostelgeschichte 13:22, 23 „ . . . Aus der Nachkommenschaft dieses [Mannes David] hat Gott seiner Verheißung gemäß für Israel einen Retter, Jesus, gebracht . . .“

  • 2.Timotheus 2:8 „Erinnere dich daran, daß Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde und aus dem Samen Davids war, gemäß der guten Botschaft, die ich predige;“

  • Offenbarung 22:16 „‚Ich, Jesus, sandte meinen Engel, um euch für die Versammlungen von diesen Dingen Zeugnis abzulegen. Ich bin die Wurzel und der Sproß Davids und der hellglänzende Morgenstern.‘ “

Für Christen sind solche genauen Erkundungen der heiligen Schrift interessant und glaubensstärkend.

Noch wichtiger als das Wissen um die schriftgemäße Herkunft des Erlösers scheint mir allerdings zu sein, den Zweck und den alles überragenden Wert seines Loskaufsopfers zu kennen und zu würdigen

Darüber wurde hier bei GF erst vor wenigen Stunden in diesem Beitrag nachgedacht:

frage/warumwozu-ist-jesus-gestorben

Der Jahrestag des Todes Jesu am 14ten Nisan wiederholt sich in diesem Jahr 2012 zum 1.979ten Mal und fällt nach unserem Kalender auf Donnerstag, den 5. April 2012. Der Tag beginnt - so wie es in Jesusalem Brauch war - nach Sonnenuntergang.

Getreu der Anweisung Jesu „. . . Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ (Lukas 22:19) treffen wir als Zeugen Jehovas deshalb zurzeit Vorbereitungen, um uns - rund um den ganzen Globus - auch in diesem Jahr zu einem würdigen Gedenken an diesen Tag und an seine Bedeutung zu versammeln.



Welches Bild machen wir uns von Jesus? - (Religion, Christentum, Bibel)
Abundumzu  06.03.2012, 19:28

Noch zur Ergänzung:

So interessant es auch ist, Jesu berechtigtes Auftreten als Sohn Gottes durch die Spurensuche in die Vergangenheit hinein zu ergründen, so ist es doch mindestens so wichtig, seine deutlichen Spuren, die er seither in der Weltgeschichte hinterlassen hat, zu würdigen.

Besonders, wenn man sich vergegenwärtigt, dass er in nur wenig mehr als drei Jahre aktiv war und in dieser kurzen Zeit Tag für Tag, von Haus zu Haus, auf öffentlichen Plätzen und in den Synagogen das Wort Gottes gepredigt und den Juden mit Gleichnissen, im Klartext und mit Zitaten aus den hebräischen Schriften klarzumachen versucht hat, dass sie sich korrigieren mussten.

Er legte ihnen ans Herz, auf dem Weg der Wahrheit auch wirklich zu wandeln und nicht auf ihren eigenen Wegen. (Johannes 14:6)

Kurz vor seinem letzten Passahfest unterstrich er die Tragweite seiner Botschaft mit den Worten:

"Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn [den Menschen] richten am Ende der Tage". (Johannes 12:47,48)

Dazu hier noch einen paar Denkanstöße:

http://www.gutefrage.net/frage/was-meinte-jesus-mit-folgender-aussage#answer30023552

Das alles hat zwar mit dem Stammbaum Marias relativ wenig zu tun - aber es könnte im Stammbaum aller seiner Fußstapfennachfolger einmal eine Rolle spielen, denn schließlich wird er nach Jesaja 9:6 nicht nur ein "Wunderbarer Ratgeber", "Starker Gott", und "Fürst des Friedens" sondern auch unser "Ewigvater!“



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santoberger  09.03.2012, 21:50
@Abundumzu

Ja, ich kann Dir darin zustimmen, dass es sich bei den beiden unterschiedlichen Stammbäumen zum einen um Josefs zum anderen um Marias handelt, wobei Marias Name sich dem ihres Ehemannes unterordnet in der jüdischen Chronologie, womit die spitzfindige Frage meineserachtens geklärt ist.

Dein letztes Zitat ist auch annehmbar: "Starker Gott" = Jesus Christus

Als Christ möchte ich Deine folgende Aussage nocheinmal hervorheben: "Noch wichtiger als das Wissen um die schriftgemäße Herkunft des Erlösers scheint mir allerdings zu sein, den Zweck und den alles überragenden Wert seines Loskaufsopfers zu kennen und zu würdigen..."

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Ich denke das es wohl erheblich wichtiger ist, dass Jesus von Gott abstammt. Woher seine Mutter stammt ist in der Bibel nicht belegt, also auch nicht so einfach nachvollziebar.

atoob 
Fragesteller
 04.03.2012, 23:09

Die Dreieinigkeit ist falsch ;-) Allerdings geht es wie gesagt um den Stammbaum der Maria und eben dieser Prophezeihung dass er leiblich von Salomo abstammen muss.

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Gobblaxx  04.03.2012, 23:09

Wenn Du vom alten Testament ausgehst....dann war der Messias noch nicht hier. Die jüdische Gemeinde wartet noch auf den Erlöser, wenn ich richtig informiert bin. Das Alte Testament gilt ja wohl für Juden und Christen gleichermaßen.

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atoob 
Fragesteller
 04.03.2012, 23:25
@Gobblaxx

Die jüdische Gemeinschaft glaubt nicht an das AT, Ihr Messias war ja noch nicht da, damit muss sich beispielsweise der Prophet Daniel geirrt haben, der das kommen des Messias aufs Jahr genau vorhergesagt hat, womit sie Ihn dann nicht mehr als Propheten anerkennen können.

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