Beweispflicht schwangerschaft?
Hallo, ich arbeite in einer großen Tankstelle und habe nun bemerkt das ich schwanger bin. Natürlich habe ich meinem Chef direkt nach einigen positiven Tests davon berichtet. Mein Chef hat mich dann direkt von der Arbeit freigestellt. Eine offizielle Bestätigung über meine Schwangerschaft bekomme ich jedoch erst nach dem Besuch beim Frauenarzt. Dieser Termin ist erst in 3 Wochen. Bin ich jetzt dazu verpflichtet meinem Arbeitgeber vorher eine Bescheinigung über die Schwangerschaft vorzulegen ? Er hat mich von sich aus freigestellt aber er möchte das ich mich krankschreiben lasse. Jedoch springt doch dann die Krankenkasse ein und ich bekomm nur 70% meines Gehaltes oder habe ich das falsch ?
8 Antworten
Eine Krankschreibung bekommst du nicht, du bist nicht krank. Auf dieses Spielchen würde ich mich auch so oder so nicht einlassen.
Das heißt, du musst zum Gyn und dir die Schwangerschaft attestieren lassen - dann kann auch dein Chef deinen Ausfall finanziell geltend machen, bekommt dein Gehalt erstattet und kann dafür eine Aushilfe einstellen. Ruf doch einfach bei deinem Gyn an, erkläre die Lage und frage, ob du ggf. kurzfristig auch ohne Termin vorbeikommen kannst - Zeit genug hättest du ja jetzt.
Alles Gute!
Du solltest wirklich früher einen Termin beim FA anstreben. Mit Verdacht auf Schwangerschaft bekommt man dann auch sehr schnell einen. Da kannst du dir eine Bescheinigung für den AG ausstellen lassen (Kosten ca 6 Euro - übernimmt der AG. Also du gehst in Vorkasse und reichst die REchnung dann beim AG ein).
Du bist nicht krank. Daher ist eine krankschreibung falsch. Mit der Bestätigung der SChwangerschaft kann man ein betriebliches Beschäftigungsverbot erwirken, wenn es sich um einen gefährlcihen Arbeitsplatz handelt. Das ist dann aber Sache des AG.
In den ersten 6 Wochen (42 Kalendertage) zahlt dein Arbeitgeber deinen Lohn regulär weiter, erst danach erhältst du Krankengeld, welches von der Krankenkasse bezahlt wird und nur um die 70% deines Gehaltes entspricht.
Dein Chef hat vollkommen richtig gehandelt, um seiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nach zu kommen. In Tankstellen z.B, dürfte man nur arbeiten, wenn durch Messungen usw. belegt wurde, dass keine Gefahr ausgeht.
Du hast jetzt sozusagen ein Beschäftigungsverbot da übernimmt die KK die Lohnfortzahlung des AG, die ist nicht mit normalem Krank sein zu vergleichen.
Wenn du in Deutschland lebst und dich jetzt krankschreiben lässt, hat es nichts mit der Schwangerschaft zu tun und dein Chef ist verpflichtet dich weiter zu bezahlen, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Erst nach 6 Wochen übernimmt die Krankenkasse in Form von Krankengeld.
Dein Chef kann diese Bescheinigung nicht von dir verlangen bevor du einen Arzttermin hast, wenn die Praxis keine früheren Termine hat.