Beschlagene Fenster trotz Austausch?
Hallo,
wir haben dieses Jahr im April neue Fenster (Kunststoff) einbauen lassen. Jetzt läuft seit 10 Tagen die Heizung und seit es nachts so kühl wird habe ich innen ständig beschlagene Fenster.
Morgens fängt es an, dann lüfte ich für 5-10 Minuten und trotzdem beschlagen sie immer wieder mal.
Das dürfte doch bei neuen Fenstern gar nicht passieren oder lässt es sich tatsächlich auch hier nicht vermeiden? Hat die fehlende Gebäudedämmung was damit zu tun?
An sich hab ich ja kein Problem damit das Kondenswasser abzuwischen, aber wenn ich mal einige Tage nicht da bin, wird es ja immer mehr.
3 Antworten
Da würde ich die Fensterbaufirma in die Pflicht nehmen- dass neue Fenster beschlagen ist nicht normal.
Exakt das selbe hatten wir auch.
Nun haben wir vorne raus neue Holzfenster (leider, aber denkmalgeschützte Fassade) und hinten raus Kunststofffenster.
Bei uns beschlägt nichts....
Da stimmt was mit der eingebauten Fensterbelüftung nicht.
Was ich nur komisch finde, einen Stock über mir ist nix und dort wird deutlich seltener gelüftet. Kann man aber wahrscheinlich so sehen, dass ich im EG wohne und es dort wahrscheinlich kälter ist. Alles in allem werd ich morgen mal dort anrufen und nachhaken. Die sollen sich das anschauen.
wie sind die Fenster überhaupt eingebaut und vor allem die Heizkörper ?
Nach älterem Style ? Unten Heizkörpernische, darüber Fensterbrett wo dann Fenster folgt ?
Dann ist es so, dass das was früher gut war heutzutage überholt ist.
Zum Heizkörper strömt in Bodennähe kühlere Luft, wird dort erwärmt und steigt auf. Durch das Fensterbrett wird vermieden dass diese warme Luft am Fensterglas abkühlt sprich gelangt nicht zur Fensterscheibe sondern steigt weiter auf zur Zimmerdecke wo schließlich der Raum erwärmt wird.
So war es, ist es und wird es auch weiterhin sein.
Irgend eine Kleinigkeit wurde aber hier schlichtweg ignoriert, tjaaaa
Genau, wir haben die Heizkörper unten, dann kommt das Fensterbrett und dann die Fenster.
Also kann ich dagegen wohl nicht viel machen, als damit zu leben? Notfalls hilft wohl ein Entfeuchter weiter.
Das die Fenster beschlagen liegt an einer zu hohen Luftfeuchte. Der Lüfter auf der Fensterbank erwärmt zwar die Scheibe - die Feuchte ist aber weiterhin in der Luft... wenn 3-5 mal lüften und heizen nicht genügen, muss es irgendwo einen Schaden geben... z. B. undichte Silikonfugen in Küche oder Bad oder ein defektes Ab-/Wasser oder Heizungsrohr... oder durch Wasser von Aussen, z.B. ein undichtes Dach oder undichte Fassade - aber dann würden die Fenster nur nach Regen beschlagen, nach einigen Tagen ohne Regen wird es weniger!
Bis der Vermieter die Ursache gefunden (und behoben) hat, hilft nur Heizen (mind. auf 19 Grad und 5 x Stoßlüften.... Daumenregel zum Lüften: bei minus Temp. bis 0 Grad Aussentemp 5 Minuten, ist es wärmer, je 1 Grad Temp. 1 Minute länger lüften.
Oder kaufe Dir Fensterfeststeller und lasse die Fenster nur 1 cm offen. Auf jeden Fall Nachts in Schlafräumen den Spalt offen lassen. Das kostet etwas Energie (1-2 Grad Raumtemp.), dafür kann die Feuchte entweichen (wie bei alten, undichten Fenstern) Ich mag die mit vielen Rasten, z. B. ABUS Nino oder Dreambaby G167.
Manche Vermieter stellen mobile Datenlogger in die Küche, um die Temp. und Feuchte über Wochen zu messen, somit dein Lüftungsverhalten. Aber mittlerweile müssen Vermieter beweisen, dass die Schäden NICHT auf bauseitige Ursachen zurückzuführen sind.
nehmen wir an ihr beachtet Stoßlüften sprich alle 1 bis 2 Stunden Querlüften Fenster komplett öffnen für ca. 5-10 Minuten.
Nun wird richtig Raumluft ausgetauscht. Die im Herbst/Winter eiskalte Luft hat aber die Eigenschaft nicht nur von Außen an die Fensterscheibe zu gelangen sondern weil die Raumluft zu dem Zeitpunkt kühler ist auch an die Fensterscheibe von innen. Somit kühlt diese ebenfalls ab, nehmen wir mal freundlich gerechnet 10 Grad und weniger.
Irgend wann hat man dann genug gelüftet und schließt das Fenster.
Nun wird das Zimmer wieder erwärmt auf angenehme 18 bis 20 Grad.
Da aber die warme Heizungsluft am Innenfenster vorbeiströmt sprich die Fensterscheibe innen nicht erwärmt bleibt sie lange Zeit die kälteste Fläche im Raum.
Nun gehen wir weiterhin davon aus, dass mittlerweile die Luftfeuchte im Raum wieder 60% hat. Diese trifft nun auf die kalte Fensterfläche und rinnt dort wie ein Gebirgsbach runter.
Das kann doch nicht wahr sein! Hochisolierende Mehrscheibenfenster und dann sowas ?
nun suchst du Rat bei "Baufachexperten" und lädst die zu euch ein.
Die packen ihr Thermometer aus, fummeln am unteren Fensterrahmen rum und haben zeitnah das "Problem" erkannt - Kältebrücken. Die Gebäudehülle braucht außen mindestens 15 cm Fassadendämmung. ( gutes Geschäft für die Firma die das dann macht ). Nachdem 18.000€ sozusagen zum Fenster rausgeschmissen wurden stellt man bei der beschriebenen Problematik fest dass trotz nagelneuen Fenster, Stoßlüften und Fassadenisolierung das Problem weiterhin besteht.
Dann kommt die ultraperfekte Empfehlung "Da müssen sie eben regelmäßig mit trockenen Lappen die Feuchte entfernen".
So werden Leute systematisch hinters Licht geführt
falls du morgen die Fensterbaufirma zu dir holst kommt kompletter Stapel an Ausreden "Sie lüften zu wenig, falsch, zum falschen Zeitraum, ihre Raumlufttemperatur ist zu niedrig so dass die Fenster beschlagen, am Mauerwerk rund um den Fensterrahmen befinden sich Kältebrücken die nur durch Fassadenisolation in den Griff zu bekommen sind". Ihre Fenster sind perfekt und haben super K Wert und wurden auch richtig installiert
Das glaube ich sogar, dass es genau so ablaufen wird. Keiner gibt ja gerne Fehler zu.
Einen Stock über mir besteht das Problem allerdings nicht.
Dort wurden zur gleichen Zeit von derselben Firma die Fenster eingebaut. Das finde ich am merkwürdigsten dran. Ich wüsste aber auch nicht, was in meiner Wohnung anders sein soll als in der obigen. Wir lüften und heizen sogar deutlich öfter.
nun zu der Problematik selbst bzw was kann man machen dass warme Luft vom Heizkörper zu den Fensterscheiben gelangt. Den Gedanken, dass ihr dadurch über das Fenster mehr an Wärme verliert könnt ihr gleich abhacken. Die Fenster haben beste Isolationswerte.
Die "Holzhammermethode" wäre das Fensterbrett im Bereich nahe der Fenster auf voller Länge zu perforieren sprich entweder viele Löcher mit größerem Durchmesser bohren oder einen Spalt mit ca. 5 cm Breite reinarbeiten.
Es gibt aber auch eine "Notlösung"
Mal angenommen man stellt vor das Fenster einen Standlüfter und drückt damit warme Raumluft zum unteren Bereich des Fensters.
Nun kommen sofort Zweifel: Dort sind die Scheiben sowieso nass sprich wenn zusätzlich feuchte Raumluft hingelangt wird die auch dort kondensieren und die Sache verschlimmern.
Nun wollte mich vom Gegenteil überzeugen. Habe auf Fensterbrett kleine Lüfter mit extrem niedrigen Stromverbrauch und niedrigsten Geräuschpegel aufgestellt.
Diese stehen nahe Hinterkante also da wo warme Raumluft vorbeiströmt.
Die warme Luft erwärmt das Fenster gerade im untersten Bereich.
Da nun diese Flächen nicht mehr die Kältesten im Raum sind, wurde das Fenster trocken sprich die Flächen entsprechen im Wesentlichen der Temperatur des Raumes so dass Kondensation vermieden wird.
Dann habe ich die Lüfter schöner in Gehäuse eingepackt.
Tja Sachen gibt es
Falls ihr einen Ventilator/Lüfter wo rumstehen habt, stellt diesen mal vor das Fenster so dass Raumluft auf feuchte Bereiche trifft. Dann könnt ihr selbst den Effekt beobachten. Klar würde normaler Lüfter viel Strom benötigen da diese dann 24/7 im Herbst/Winter laufen. Es gibt aber viel leisere mit sehr wenig Stromverbrauch.
Die Lüfter haben noch einen Vorteil. Denen ist es egal wie viel geheizt und gelüftet wird. Wenn die Schlafzimmertemperatur nur 14 Grad hat dann werden es die Fensterrahmen und Scheiben auch sprich nur 14 Grad.
Somit wirken sie auch bei wenig oder nicht beheizten Zimmer
Das Problem ist, dass diese Lüfter eigentlich in Rechner/PC eingebaut werden also ohne Gehäuse sind. Somit müsstest du die selbst mit Schutzgitter versehen, an passendes 12V Netzteil anschließen und aufstellen.
Dazu gleich eine Info. Lüfter mit Netzspannung dürfen im Bad nähe Badewanne Dusche nicht verwendet werden. Da dies aber DC 12V Lüfter sind würde das auch gehen nur müsste das Netzteil z.B. in Spiegel oder über ihn verbleiben.
Im Schlafzimmer ist das aber kein Problem nur wie gesagt wäre das Anschließen eigene Sache
nun werden findige Bastler auf die Idee kommen das selbst zu vermarkten sprich diese zusammenzubauen und anzubieten um damit zu verdienen.
Dabei sollte man aber eines bedenken. So schlau wäre ich auch sprich im Prinzip könnte ich die Geräte in Serie herstellen und übers Internet verkaufen.
Dagegen spricht aber Umweltbundesamt "Abteilung EAR" Elektroaltteilregister wo sich jeder der was herstellt mit elektrischen Komponenten und verkaufen möchte dort eintragen muss. Dies kostet pro Jahr ca. 1500€ was den Ertrag gewaltig reduziert und wenn es nicht gut läuft zu Privatinsolvenz führt.
Habe ich bei meinem Kunststofffenster auch.
Sogar im Auto kommt dies vor.
Das Problem ist man selbst. Man dünstet selbst die Feuchtigkeit aus. Alleine schon durch normales Atmen. Hinzu kommt der Umstand, dass es in der Wohnung wärmer ist als draußen, und schon bildet sich in der Innenscheibe Kondenstropfen.
Gerade in der Küche, oder im Bad, wo man sich nachts ja kaum, bis gar nicht aufhält, habe ich keine Kondenstropfen.
Dementsprechend mache ich mir da bei Abwesenheit keine Sorgen.
Ja, das stimmt, wir tragen da ja auch ordentlich dazu bei.
Selbst im Bad und in der Küche habe ich die Problematik, wenn auch nicht ganz so schlimm. Im Schlaf- und Wohnzimmer ist es am Schlimmsten.
Kann ich so bestätigen. Wobei in Küche und Bad bei mir nichts ist.
Das dachte ich mir nämlich auch, die Fenster sind allerdings echt ordentlich dicht. Unsere alten Holzfenster waren schon richtig verzogen, sodass permanent ein Luftaustausch stattfand und das Problem da weniger bestand.