Berlin Hohenschönhausen- Fragen zum Arbeitslager und Besuchserlaubnis
Hallo, ich wollte fragen, wie es mit dem Arbeitslager war. Eigentlich hat man doch die ganzen Häftlinge vor Arbeit "geschont", damit die vor langeweile in ihren zellen nicht mehr wissen, was die tun sollen. Nun lese ich aber, das einige in Arbeitslagern gearbeitet haben? Wie war es nun? Welche Häftlinge durften arbeiten, welche nicht? Hat es etwas mit der Zeit zu tun? Und, es gab doch in Berlin Hohenschönhausen keine Besuchserlaubnis, der Häftlinge wusste weder, wo er ist, noch wusste seine Familie wo er ist, wieso steht dann auf einigen Inetrnetseiten etwas von Besuchserlaubnis?? oder auf Tafeln von dort steht es auch, dass "Zelleninformatoren" öfters besucht werden durften
3 Antworten
Meines Wissens war das Hauptgefängnis / Kellergefängnis kein typisches Arbeitslager oder ein Gefängnis für Jahrzehnte einsitzende Gefangene sondern ein reines Untersuchungs - und Verhör - Gefängnis der Staatssicherheit. Das gilt zumindest seit 1961 (bis 1989).
Es gab ein kleineres zusätzliches Arbeitslager von 1951 bis 1974. Die dort einsitzenden Häftlinge mussten richtig arbeiten, u.a. haben die das neue Gefängnis auf dem Gelände von 1958/59 bis 1961 errichtet. Was dort ansonsten gearb eitet oder hergestellt wurde, ist im Netz nicht ausfindig zu machen.
Um es mal zusammenfassen:
Nach der sowjetischen Nutzung als Haftanstalt bis 1950/51 hat die DDR das alte (!) Kellergefängnis einfach übernommen und wohl als "normales" Gefängnis vor allem für politische Häftlinge genutzt.
Von 1951 bis 1974 gab es zusätzlich ein kleines Arbeitslager ( nicht mit den grossen Arbeitslagern der Nazis zu vergleichen).
Ab 1961 wurde das alte Kellergefängnis gar nicht mehr als Haftanstalt genutzt.
Stattdessen wurde das daneben neu errichtete Gefängnis als Verhör- u. Untersuchungsgefängnis benutzt. Ausschliesslich von der Stasi - mit allen vorstellbaren schlimmen Verhörmethoden. War wohl der berüchtigste Ort der DDR.
Ich hoffe, ich konnte es verständlich zusammenfassen.
Die Frage ist hier berechtigt, weil das Internet praktisch nur von der neuen Gedenkstätte berichtet aber fast nichts über die "aktive" Nutzung als Gefängnis verrät.
Gruss
Berüchtigter waren Brandenburg und Bautzen II (Gelbe Pest), ebenso der "Rote Ochse" in Halle.
Potsdam war perfide, das Gefängnis befand sich mitten in der Fußgängerzone.
Es war bereits 1893 ein Gefängnis, ebenso ein Gestapo-Gefängnis, nahtlos vom NKWD (späterer KGB) der Russen als Gefängnis genutzt und ab 1955 von der Stasi.
Habe das jetzt erst gesehen , aber hier ist doch eine zweite Antwort.
Hmmm
Anyway
LG
Berni
Die haben uns nicht geschont, wir mussten Zwangsarbeit verrichten.
Ich saß in Thale, arbeiten mussten wir im Stahl- und Emaillerwerk.
Auf Arbeitsverweigerung gabe es zusätzlich Haftstrafen, nicht zu knapp.
Nach einer Sperre von 8 Wochen konnte man Antrag auf Besuchserlaubnis stellen, dann erhielten Angehörige einen Passierschein, etwa so alle 6 Wochen für etwa 1 Stunde.
Wir wußten immer wo wie gerade einsaßen, erst in Halle, dann Thale, danach Naumburg und schließlich Chemnitz.
Die haben das sicher verheimlichen wollen, keine Frage.
Im Gefängnis gibt es keine nachhaltigen Geheimnisse man erfuhr auf vielen Wegen alles.
Später im Gefängnis in Chemnitz da hat uns die Stasi von Arbeit verschont.
Allerdings wußten die dort bereits, dass es für uns in den Westen ging.
Wir wußten nur nicht wann.
ick kann dir nur mal empfehlen, die juten videos bei youtube durchzusehen. da schildern die opfer ihr leiden und wie dat da zujing
mal nen beispiel
vielen Dank, leider kann ich das nicht als "hilfreichste Antwort" auszeichnen, da es die einzige Antwort ist, weißt du vielleicht noch etwas über die Besuchserlaubnis? Und im Arbeitslager haben ebenso politisch Gefangene gearbeitet?