BER Flughafen?
Was sagt ihr zum Flughafen BER? Vorallem, dass er 9 Jahre später in Betrieb ging?
Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen
3 Antworten
Ich nutze den BER regelmäßig und er ist ein durchschnittlicher Flughafen.
Dafür, dass er komplett neu und in einer Hauptstadt ist, ist er aber leider gar nicht gut. Da muss er sich ja mit London, Madrid, Amsterdam, Paris etc. messen und gegen die kackt er komplett ab.
Der BER ist ein Provinzflughafen. Die Bahnanbindung ist aber echt gut.
Ich bin noch nie dort gestartet oder gelandet. Aber ich weiß eins: Ich vermisse Tegel.
Am TXL? Der ist dicht. Aktuell isses/war es ein Impfzentrum, in Zukunft sollen dort Gewerbe- und Wohnimmobilien mit einem "Urban Tech Republic"-Komplex für Tech-Unternehmen entstehen.
Immerhin steht das sechseckige Terminalgebäude. Warum hat man denn Tegel durch den neuen Flughafen ersetzt?
Schon zum Mauerfall war Tegel an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit.
In Westberlin gab es damals auch noch Tempelhof, der aber kaum Kapazität hatte und auch aufgrund der innerstädtischen Lage nicht ausbaufähig war.
Tempelhof hatte auch ein hohes Gefahrenpotenzial, da die Auslaufzonen der sowieso schon recht kurzen nördlichen Startbahn im Westen nur 134 Meter und im Osten sogar nur 64 Meter von Wohnbebauung entfernt war. Die südliche Startbahn war zwar etwas sicherer, aber sogar noch mal 250 Meter kürzer.
Daher hätte man Tempelhof sowieso nur aus nostalgischen Gründen nachgetrauert.
Auch Tegel war nicht ausbaufähig zu einem Interkontinentalflughafen mit den nötigen Kapazitäten.
Zwar hat man dort zuletzt doppelt so viele Passagiere (24 Mio) abgefertigt, als man eigentlich Kapazität hatte (12 Mio), aber eine weitere Steigerung schien ausgeschlossen. Für mehr als ein notdürftig errichtetes Zusatzterminal für Billigflieger ist dort kein Platz gewesen.
Außerdem schränkten auch die nah aneinander gelegenen Landebahnen die Kapazität ein, da sie nicht parallel benutzt werden können. Man hätte sie höchstens nach Westen verlängern können, was den Flughafen zwar für größere Flugzeuge geöffnet hätte, die dann aber ein Problem auf den engen Taxiways und schmalen Gates haben.
Schönefeld war auf DDR-Niveau, bot aber aufgrund des Platzes von den bestehenden Flughäfen die besten Ausbaumöglichkeiten.
Es waren auch andere Standorte im Gespräch. Z.B. Jüterbog und Sperenberg. Beide hätten weit außerhalb der Stadt gelegen. Allerdings wären m.M.n. beide (vor allem Sperenberg) besser geeignet gewesen.
Schönefeld schnitt zwar in Gutachten in vielen Punkten schlechter ab (weniger Ausbaukapazität, ungünstig für Fernverkehr, Nachtflugverbot, mehr Lärmbelästigung, höhere Sicherheitsrisiken), war aber der Favorit der damals in Berlin noch mächtigen CDU.
Da hat sich mal wieder gezeigt was mittlerweile aus der deutschen Industrie, den sog. Spezialisten und dem Handwerk geworden ist... Und wenn sich dann auch noch ahnungslose Politiker einschalten, dann kann es nur noch den Bach runter gehen. So ist es da passiert.
Was passiert dort?