Bei Schießübungen wird mit Gehörschutz gschossen. Wie kommt es dass Soldaten die im zweiten Weltkrieg ohne Gehörschutz schossen nicht komplett taub wurden?
12 Antworten
Hörschäden bei Soldaten sind häufig, sehr häufig sogar, vermutlich die häufigste Kriegsverletzung. Schon im Ersten Weltkrieg wurde Ohropax hunderttausendfach ans Heer geliefert (von 1916 bis Kriegsende), weil die Geräuschkulisse die Soldaten traumatisierte und eben auch das Gehör zerstörte. Bei 170 Dezibel Kanonendonner half das zwar auch kaum gegen den Lärm, aber zumindest in den Gräben und gegen das Dauerfeuer und die Granateneinschläge.
Im Zweiten Weltkrieg war es nicht anders, Gehörschutz war weit verbreitet, vor allem da wo Kanonen geschossen wurden. Wer keinen hatte, der wurde auf Dauer eben schwerhörig oder sogar taub.
Polizisten zum Beispiel, die ein paar Pistolenschüsse abfeuern, werden davon nicht taub. Aber im Kriegseinsatz geht es ja um eine dauerhafte, extrem laute Geräuschkulisse.
Das ist mal ne gute Frage, die stell ich mir auch öfter, wenn ich so über Schießereien, egal ob im Krieg oder Polizeieinsätze, lese oder höre.
Weil du es ja auch mit deinen Fragen übertreibst. Du spamst ja richtig
Man wird nicht direkt taub, das Schadet nur über längere Zeit.
Wenn du einen baum mit ner Motorsäge ohne Gehörschutz fällst wirst du ja auch nicht gleich taub, aber wenn du 8 Stunden am Tag Jahre lang Bäume mit einer Motorsäge fällst vielleicht schon langsam.
So manch eine wurde durchaus taub, Aber eher wegen einer Explosion neben einem. So manch einem Soldaten hat es da das Trommelfell rausgehauen.
Heute tragen Soldaten, oder auch Polizisten in der Regel, auch keinen Gehörschutz im Einsatz. Besser den Feind zu hören, nicht erschossen zu werden und dem gehör dabei etwas Schaden, als erschossen zu werden.
Hast halt ne deutlich höhere Überlebenschance wenn du Dinge um dich herum hören kannst. Tot bringen dir deine Ohren auch nichts mehr.
Bombenentschärfer tragen aus einem ähnlichen Grund keine Handschuhe. Wenn die Bombe explodiert weil man einen Fehler macht sind die Hände auch mit gepanzerten Handschuhen wahrscheinlich eh nicht zu retten, und wahrscheinlich stirbt man dann auch obwohl man den Anzug trägt.
Also lieber keine Handschuhe und man hat eine höhere Überlebenschance da man präziser arbeiten kann, die Hände sind da zweitrangig.
Soldaten tragen sehr oft Gehörschutz.
Polizisten werden von ein paar Pistolenschüssen aber natürlich auch nicht taub, denn so laut sind die dann auch wieder nicht.
Das kommt natürlich auf die Situation an. Aber so ein typischer Infanterie Mann der mit nem Sturmgewehr rumläuft wie man sich einen Soldaten vorstellt wahrscheinlich nicht.
Man merkt, dass du noch nie mit einer Waffe geschossen hast. Der Knall ist von der Lautstärke vollkommen unvergleichbar. Da kommt kein Silvesterkram ran. Ich bin mir ziemlich sicher, dass manche Gewehre dir auch sofort das Trommelfell wegfetzen würden, wenn man auf dem Schießstand ohne Gehörschutz steht. Selbst bei kleineren Kalibern spürt man die Schockwelle nach jedem Schuss
Ja, das ist sehr laut, man wird aber im normalfall nicht direkt taub. Wie gesagt.
Und klar, normales silvesterfeuerwerk ist viel leiser. Keine ahnung wie du auf den vergleich kommst.
Naja, außer vielleicht so manche polenböller, die hauen ja teilweise schon fenster mit der explosion raus.
Die Prävention hat sich halt verbessert...
Es geht um eine Minderung des Risikos, dass man plötzlich oder langfristig taub wird von übermässiger Schallbelastung...
Es gab genug, die Schäden davongetragen hatten. Selbst heute ist das noch ein Thema, wo Soldaten durch Hörschäden dienstunfähig werden, das ist teilweise sogar an erster Stelle bei Kriegsverletzungen... :-)
Trotzdem wird ich ständig aus meinen Accounts gekickt