Ausbildung oder Work and Travel?
Hey Leute,
ich bin 19 Jahre alt und mache dieses Jahr mein Abitur. Seit längerem bin ich am überlegen, ob ich jetzt nach der Schule Work and Travel mache oder meine Ausbildung machen soll? Ich habe mich letztes Jahr als Immobilienkaufmann beworben und diese Ausbildung auch bekommen. Was würdet ihr machen, wenn ihr die Möglichkeit hättet? Nach Australien oder die Ausbildung?
8 Antworten
Hallo Marcel727
die Entscheidung kannst du nur selbst treffen. Folgendes ist für Work and Travel wichtig:
- ein Gap Year im Ausland eröffnet die Chance, gundlegend Neues und Anderes (Menschen, Kultur...) zu erleben - und dich selbst besser kennenzulernen
- Bei Work and Travel wirst du sehen, dass du dein Leben täglich weitestgehend selbst gestalten kannst - und auch musst
- Du kannst ein solches Gap Year später kaum noch machen,
- Work and Travel muss man systematisch vorbereiten, dh. wenn du nach dem Sommer ins Ausland willst, musst du jetzt starten
Weitere Informationen zum Gap Year und Work and Travel findest du online hier und persönlich auf den bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung.
Viele Grüße
auf jeden fall work and travel und danach die ausbildung.
ich trauer dem heute noch hinterher, dass ich das damals nicht gemacht hab und nun gehts nicht mehr.
Du kannst Work&Travel bis 30 machen, in Kanada bis 35. Wenn du die Ausbildung nicht schon hättest, würde ich für W&T stimmen, aber unter diesen Umständen sage ich, mach erst die Ausbildung und später W&T. Eines der Probleme mit W&T vor Studium/Ausbildung ist nämlich, dass du dich dann in aller Regel vom Ausland aus auf Studium/Ausbildung bewerben und dich darum kümmern musst. Insbesondere jetzt sollten Bewerbungsgespräche zwar online stattfinden können, aber es müssen immer noch auch Sachen per Post geschickt werden, eventuell Dokumente besorgt, es wäre überhaupt die Frage ob du alles mitnimmst oder es bei deinen Eltern / Freunden lässt und die dir dann damit helfen etc. Es geht, aber es ist erfahrungsgemäß nervig, zu einer Zeit, in der man sich doch eigentlich auf das Ausland konzentrieren will.
Grundsätzlich hat man dasselbe Problem zwar auch, wenn man das W&T später macht, denn man muss sich irgendwie immer schon im Ausland gedanklich und praktisch mit dem beschäftigen, was danach kommt. Jedoch für Jobs wird das ganze Jahr eingestellt, während Studium und Ausbildung im Wesentlichen nur einmal im Jahr losgehen...
Und übrigens, weil ja auch gerne die persönliche Entwicklung etc. beim W&T betont wird: Man ist auch mit 23, 25 oder 30 kein abgeschlossen entwickelter Mensch. Es gibt viele, die sich auch nach einer (gut!) abgeschlossenen Ausbildung nicht sicher sind, ob das wirklich der Job ist, den sie machen möchten. Auch dann dem ersten Berufsabschluss fragen sich viele nach wie vor „Was für ein Mensch will ich sein, was für ein Leben will ich führen“, denn in den seltensten Fällen ist auch die erste Berufstätigkeit gleich der absolute Volltreffer. Auch nach einer Ausbildung haben viele noch Fernweh, unabhängig davon, ob sie bis dahin schon im Ausland waren oder nicht. Im Gegenteil ist es (übrigens explizit meine eigene Erfahrung!) so, dass ganz besonders nach den ersten Berufsjahren, wenn die erste Aufregung und Euphorie darüber verflogen ist, dass man nun so richtig erwachsen ist und alles, erst recht nochmal so eine emotional-gedankliche Welle kommt von wegen „ok... und jetzt was?“. Zu diesem Zeitpunkt ist man 25-30, und auch in diesem Lebensabschnitt kann ein Jahr (oder länger....) Ausland noch sehr spannend und hilfreich sein, um sich zu finden, und auch für die Karriere interessant sein. Das besondere an Work&Travel ist ja die Visumserleichterung, und es hat schon so manchen gegeben, der das im fortgeschrittenen Karrierestadium genutzt hat, um nicht etwa Teller abzuwaschen, sondern um doch einfach mal unverbindlich und unkompliziert die Auslandsniederlassung seines deutschen Arbeitgebers kennenzulernen... Das geht zwar theoretisch auch mit normalem Arbeitsvisum, aber gerade in den Ländern, die ein W&T-Visum haben, sind Arbeitsvisa und überhaupt das ganze Drumherum so ein kleines bisschen aufwendiger, was zum „Ausprobieren“ halt doof ist.
Also Fazit, W&T später ist definitiv auch eine Überlegung wert.
Mein Problem ist es nur, wenn ich die Ausbildung durchziehe, dann will ich nicht zwischen Ausbildung und fester Anstellung ein Jahr pause machen. Ich denke mir häufiger, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist.
dann will ich nicht zwischen Ausbildung und fester Anstellung ein Jahr pause machen
Tja, das sagst du jetzt... Ich meine, wenn du das dann auch noch sagen wirst, ist ja alles supi. Aber siehe meine Antwort, du wärst nicht der erste, der sich in seiner Berufswahl getäuscht hat und/oder auch nach Ausbildung gerne noch mal Auszeit hätte.
Aber gut, niemand kann in die Zukunft sehen oder dir irgendwelche Garantien für irgendwas geben, insofern musst du es natürlich selbst entscheiden.
Wenn Dir die Möglichkeit finanziell offen steht, zuerst work and travel.
Da Du die Ausbildungsstelle schon hast und Du weißt, was Du einmal werden willst, mache zuerst die Ausbildung. Da bist Du auf der sicheren Seite.
W&T kann man im Anschluß immer noch machen, wenn Du feststellst, dass Du evtl. doch etwas anderes machen willst oder Du keine Anstellung nach der Ausbildung erhältst. Und wenn Du im Anschluß einen tollen Job hast, dann hat sich W&T eh erledigt.
Was war bei deiner Entscheidung der Grund, nicht work and Travel zu machen?